Düren: Vor dem Hintergrund des ständig wachsenden Zustroms von Flüchtlingen, die vom Land Nordrhein-Westfalen den Kommunen in NRW zugewiesen werden, richteten jetzt in einer gemeinsamen Pressekonferenz Dürens Bürgermeister Paul Larue, Sozialdezernent Harald Sievers und Sozialamtsleiter Christian Sanfleber einen dringenden Appell an die Bevölkerung der Stadt zu einer aktiven und ehrenamtlichen Unterstützung in der Flüchtlingsbetreuung.

„Seit Monaten sind die Notunterkünfte der Stadt ausgeschöpft, und in einigen Fällen war eine Unterbringung in Hotels unumgänglich.“, erläuterte Paul Larue die schwierige räumliche Situation. Allein vor diesem Hintergrund, aber auch durch die Ankündigung, dass die Zahl der Flüchtlinge weiter steigen wird, sei eine Betreuung dieser Menschen ausschließlich mit hauptamtlichen Kräften der Verwaltung und der Kirchen nicht zu bewältigen. Hinzu komme, dass die Flüchtlinge in ein fremdes Land mit einer fremden Sprache und Kultur kommen und hier vom Tage ihrer Ankunft an einer intensiven Betreuung bedürfen. „Nur mit der Unterstützung vieler ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer, die den Flüchtlingen ihr Einleben in der Stadt erleichtern, schaffen wir eine schnelle Integration dieser Menschen in unsere Gesellschaft.“, so der Bürgermeister. Er erinnerte an die Zerstörung der Stadt im Zweiten Weltkrieg mit der Evakuierung, als viele Dürenerinnen und Dürener auf der Flucht waren. Hinzu sei Zuwanderung im Rheinland seit mindestens 2000 Jahren gegeben. Paul Larue: „In unserer Region hat man es schon immer verstanden, Menschen zu integrieren, und ohne die Migration wäre eine Stadtentwicklung, wie wir sie erlebten, nicht möglich gewesen.“ Er sei sich daher sicher, dass viele Dürenerinnen und Dürener bereit sind, zu helfen.
Rund 350 Personen leben derzeit in Notunterkünften in Düren. Das Sozialamt der Stadt hat in Zusammenarbeit mit Kirchen und Verbänden ein Konzept erarbeitet, wie die Flüchtlingsbetreuung zukünftig durch ehrenamtliche Helferinnen und Helfer unterstützt werden kann.
„Hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten.“, erklärt Sozialdezernent Harald Sievers. Insgesamt sei der Einsatz in vier konkreten Handlungsfeldern denkbar: Begrüßung und allgemeine Orientierungshilfe, Familienpatenschaften, Spiel- und Freizeitpaten für Kinder und Jugendliche sowie Betreuung im Erlernen der Sprache.

Zur allgemeinen Orientierungshilfe werden unter anderem Betreuerinnen und Betreuer gesucht, die die Flüchtlinge mit Hilfe eines Dolmetschers begrüßen und willkommen heißen sollen. Ein gemeinsamer Rundgang durch die Stadt soll dazu beitragen, dass sich die Flüchtlinge selbständig in der Stadt zurechtfinden können.
Unterstützend hierzu erhalten diese auch eine mehrsprachige Begrüßungsmappe, in der sich ein Stadtplan mit den wichtigsten Einrichtungen und Telefonnummern befindet.
Auch bei der Bewältigung der Alltagsprobleme sollten die Ehrenamtlichen mit Rat und Tat zur Seite stehen. Nicht nur die neue Umgebung ist für die Flüchtlinge fremd. Auch zahlreiche Lebensmittel und unsere Währung kennen viele nicht. Hier könnten Interessierte in den ersten Wochen und Monaten als Familienpaten unterstützend wirken. Flüchtlingsfamilien sollten bei den ersten Einkäufen, Behördengängen und eventuellen Arztbesuchen begleitet und betreut werden.
Neben der hauptamtlichen Betreuung sollen auch die zum Teil traumatisierten und verängstigten Kinder und Jugendlichen von ehrenamtlichen Kräften begleitet werden. Ihre Integration in Kitas und Schulen wird durch das Erlebte erschwert. In kleinen Spielgruppen könnten die Kinder mit Unterstützung und Anleitung von ehrenamtlichen Betreuern spielerisch mit Hilfe von Lernspielen in ihrer Entwicklung gefördert werden.
Zudem wurden die Sportvereine in Düren gebeten, ihre Angebote an verschiedenen Aktivitäten den Kindern und Jugendlichen vorzustellen. So kann eine sinnvolle Freizeitgestaltung geboten und somit ein wertvoller Beitrag zur Erleichterung der Integration geleistet werden.

Die Verständigung in einem fremden Land und in einer fremden Sprache ist für die meisten Flüchtlinge ein großes Hemmnis. Ehrenamtliche Betreuer sollen daher in kleinen Gruppen mit den Flüchtlingen ein erstes, einfaches Sprachtraining durchführen. Die so erworbenen Grundsprachkenntnisse können dann später in den weitergehenden Sprachkursen der Bildungsträger ausgebaut werden.

Selbstverständlich werde mit allen interessierten Helferinnen und Helfern Gespräche geführt und weitere Unterstützung angeboten, kündigte Sozialamtsleiter Christian Sanfleber eine intensive Begleitung der Projekte an. „Niemand wird dabei alleine gelassen.“ Anfang des neuen Jahres soll mit der Arbeit begonnen werden.

Wer ehrenamtlich den Flüchtlingen im Rahmen der genannten Handlungsfelder helfen möchte, kann sich ab sofort bei den Mitarbeiterinnen im Sozialamt der Stadt Düren Melanie Braun (Tel.: 25-2715, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) und Gabi Klonowski (Tel.: 25-2711, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!) melden.

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