Düren (pm/khdn) Das Krankenhaus Düren und die Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft low-tec kooperieren.

Dem deutschen Gesundheitswesen droht innerhalb der kommenden Jahre ein Pflegenotstand. Prognosti-ziert wird, dass bereits im kommenden Jahr die Zahl der Bewerber um einen Ausbildungsplatz in der Pflege um 20 Prozent zurückgeht.

Das Krankenhaus Düren und die gemeinnützige Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft low-tec sind sich einig, dass vielen Menschen aufgrund ihrer bisherigen Bildungsbiografie oder sozialer Le-benserschwernisse wie Langzeitarbeitslosigkeit, Migrationshintergrund oder Erziehungszeiten bislang der Zugang zu einer Ausbildung in den Pflegeberufen erschwert wird. Mit einer Kooperation wollen low-tec und Krankenhaus Düren diese Menschen für eine berufliche Karriere im Gesundheitswesen gewinnen.

Kreative Wege zur Erschließung neuer Zielgruppen für Ausbildungen in der Pflege beschreiten und die Durchläs-sigkeit des Pflegebildungssystems verbessern – das sind gemeinsame Anliegen der Vertragspartner, die in ihrer Kooperation von der job-com des Kreises Düren unterstützt werden. Der Kooperationsvertrag regelt die Zusam-menarbeit in der Ausbildung von bis zu jährlich 28 Gesundheits- und Krankenpflegeassistentinnen und -assisten-ten. Deren einjährige Ausbildung erfolgt in Trägerschaft des bei der low-tec angesiedelten Evangelischen Fachse-minars für Altenpflege. Die Finanzierung erfolgt aus SGB-II-Mitteln und gegebenenfalls weiteren Fördermitteln, die für derartige Ausbildungsprojekte zur Verfügung stehen.

Vor ihrem Ausbildungsbeginn werden die Teilnehmer in einer Vorschaltmaßnahme des Evangelischen Fachseminars auf die Ausbildung am Krankenhaus vorbereitet. „Nur diejenigen, die die notwendige Motivation mitbringen und von denen wir sicher sind, dass sie dem Lernstoff auf Dauer folgen können, beginnen die Ausbildung“, sagt low-tec-Geschäftsführer Josef Macherey. Das Fachseminar begleite die Auszubildenden während der gesamten Maßnahme sozialpädagogisch. Das theoretische und praktische Handwerkszeug für ihr späteres Berufsleben er-halten die Auszubildenden im Krankenhaus Düren.

Dort entsteht derzeit das neue Bildungszentrum für Berufe im Gesundheitswesen, in dem das Krankenhaus künftig neben der low-tec auch mit weiteren kompetenten Partnern zusammenarbeitet und sein Ausbildungsspektrum damit deutlich erweitert. Viele Jahrzehnte erfolgreiche Arbeit in der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege, die derzeit 120 Plätze (davon 45 in Teilzeit) anbietet, fließen unter anderem in diese Entwicklung ein. „Die Absolventen werden sicherlich mit Kusshand überall genommen“, ist Dr. Gereon Blum, Geschäftsführer des Krankenhauses Düren, überzeugt. Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten, die unter Aufsicht des examinierten Pflegepersonals patientennah auf den Stationen arbeiten, würden künftig noch stärker gebraucht – auch weil die examinierten Pflegekräfte zunehmend Verwaltungsaufgaben übernehmen und in bürokratische Prozesse eingebunden sind.

Natürlich könne die Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpflegeassistenten auch die Eintrittskarte für eine weitere Qualifizierung sein. Nach Abschluss dieser einjährigen Ausbildung können auch Männer und Frauen mit Hauptschulabschluss eine dreijährige Ausbildung zum Gesundheits- und Krankenpfleger beginnen.

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