Düren: Brustkrebs ist heute sehr gut heilbar. Das ist die gute Nachricht. Aber es gibt auch eine schlechte Nachricht: 75.000 Frauen erkranken in Deutschland jährlich neu an Brustkrebs, Tendenz steigend. Umso wichtiger ist es für die Medizin, umfassend zu informieren und damit Ängste zu nehmen.

Die Frauenklinik im Krankenhaus Düren und das dortige Brustzentrum nehmen diese Aufgabe sehr ernst und laden regelmäßig zu Informationsveranstaltungen ein. Beim jüngsten Patientinnentag im Kongresszentrum der Klinik an der Roonstraße standen die neuesten Erkenntnisse in der Brustchirurgie und der antihormonellen Therapie sowie neue Verfahren in der gynäkologischen Krebsbehandlung und der Stellenwert des Mammographie-Screenings auf dem Programm.
Dr. Axel Sauerwald, Chefarzt der Frauenklinik im Krankenhaus Düren, begrüßte die Besucher auch im Namen der Kollegen aus der Gynäkologie im kooperierenden Birkesdorfer Marien-Hospital. Mit Priv.-Doz. Dr. Mathias Warm, Chefarzt des Brustzentrums im Krankenhaus Köln-Holweide, hatte er für den ersten Vortrag einen Kollegen gewonnen, der zu den führenden Experten auf dem Gebiet der Brustchirurgie gehört. Dr. Warm, der in Zusammenarbeit mit Dr. Sauerwald auch im Krankenhaus Düren komplexe Brustrekonstruktionen und plastische Operationen vornimmt, stellte fest, dass in seinem Fachbereich viele Wege zum Ziel führen. Es sei Aufgabe des Arztes, mit der Patientin aus einem großen Repertoir verschiedener Methoden, die individuell am besten geeignete auszuwählen. Wie natürlich solche guten Ergebnisse aussehen können, demonstrierte Dr. Warm genauso wie Problemfälle und die Möglichkeiten, auch diese zu lösen.

Dr. Mücella Türker, Oberärztin in der Frauenklinik des Krankenhauses Düren, stellte die neuesten Erkenntnisse zur antihormonellen Therapie für Brustkrebspatientinnen vor. Die Antihormontherapien stoppen oder verlangsamen das Tumorwachstum auf medikamentöse Weise und werden bereits seit den 70er-Jahren eingesetzt. Neu sind allerdings die Empfehlungen zur Dauer der Therapie. So wird das bekannteste antihormonelle Präparat, das Tamoxifen, heute vielfach zehn statt nur fünf Jahre verordnete, weil Studien gezeigt haben, dass mit der längeren Einnahme das Risiko einer Wiedererkrankung noch weiter sinkt.

Die Möglichkeiten der Krebsvorsorge wird von Frauen deutlich besser genutzt als von Männern. So konnte durch regelmäßige Krebsabstriche im Rahmen der Vorsorge beim Frauenarzt der Gebärmutterhalskrebs um 70 Prozent gesenkt werden. Dr. Heike Matz, leitende Oberärztin der Frauenklinik des Krankenhauses Düren, betonte, dass durch bessere Teilnahme und frühzeitige Impfung gegen die auslösenden Viren diese Rate noch verbessert werden kann. Im Rahmen einer speziellen Dysplasiesprechstunde werden am Krankenhaus Düren Auffälligkeiten im Abstrich durch spezielle Untersuchungen sehr gezielt und gleichzeitig schonend abgeklärt.

Das Mammographiescreening in der Region Düren/ Heinsberg/ Aachen stellte Prof. Berthold Wein vor. In unserer Region wurden die geforderten Qualitätsziele deutlich übertroffen, so dass die herausgefilterten Brustkrebse oft kleiner als 10 Millimeter waren. Diese kleinen Befunde sind deutlich besser zu behandeln als Knoten, die ohne Mammographiescreening erst durch einen Tastbefund aufgefallen wären. Prof. Wein sieht hierin einen wesentlichen Erfolg des Mammographiescreenings. Gerade bei dichter Brust könne eine Ultraschalluntersuchung sinnvoll sein, stelle jedoch hohe Anforderungen an den Untersucher, betonte Prof. Wein.

„Wir sehen es als unsere Aufgabe an, unsere Patientinnen regelmäßig über medizinische Fortschritte und neue Methoden auf dem Laufenden zu halten“, sagt Chefarzt Dr. Sauerwald, der den Patientinnen-Informationstag deshalb fest im Veranstaltungskalender des Krankenhauses etabliert hat. 

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