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Düsseldorf: Das Ergebnis der Getreideernte in Nordrhein-Westfalen fällt in diesem Jahr deutlich besser aus, als von vielen erwartet. In Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen errechneten die Statistiker des Landesbetriebes Information und Technik NRW Rekordergebnisse bei Wintergerste und Hafer. Allerdings gibt es große Ertragsunterschiede je nach Qualität der Böden. Auf leichten Sandböden verursachten die fehlenden Niederschläge erhebliche Einbußen. So verzeichnet das Rheinland im Durchschnitt aller Getreidearten ein Ergebnis von 8,8 Tonnen je Hektar, wohingegen in Westfalen-Lippe durchschnittlich 8,1 Tonnen je Hektar geerntet wurden.


 
Immer wieder bescherte das unbeständige Wetter bis zu einwöchige Pausen bei der Getreideernte. Nach Beginn der Ernte Ende Juni in der Köln-Aachener Bucht konnte die Ernte größtenteils bis Mitte August eingefahren werden. Ergiebige Niederschläge Mitte August führten zu weiteren Verzögerungen, sodass die Ernte Ende August endete. Die Getreideanbaufläche betrug 521 100 Hektar und entsprach damit in etwa dem Vorjahr.  
 
Winterweizen, die wichtigste Getreideart auf den Äckern in NRW, wuchs auf 270 000 Hektar. Der Ertrag fiel gegenüber 2014 um knapp zwei Prozent auf 8,9 Tonnen je Hektar. Allerdings lag der Ertrag um 4,3 Prozent mit beachtlichen 0,4 Tonnen über dem langjährigen Durchschnitt.
 
Mit einem Rekordergebnis von 8,4 Tonnen je Hektar lieferte die auf 137 000 Hektar angebaute Wintergerste im langjährigen Vergleich den bisher höchsten Ertrag. Mit sehr guten 0,5 Tonnen je Hektar übertrifft der Ertrag das Ergebnis aus 2014 und überbietet mit 1,1 Tonnen oder 15,8 Prozent den sechsjährigen Durchschnitt.
 
Der Ertrag von Triticale, einer Kreuzung aus Weizen und Roggen, die als Futtergetreide verwendet wird, rangiert mit 7,2 Tonnen je Hektar um 0,8 Tonnen unter dem Rekordergebnis in 2014, jedoch um 4,4 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt. Triticale wurde auf 70 500 Hektar angebaut und hat insbesondere in Westfalen an Bedeutung gewonnen.
 
Der Roggen, der auf 16 300 Hektar stand, lag mit 7,2 Tonnen je Hektar um 7,6 Prozent über dem sechsjährigen Durchschnitt. Er verfehlte allerdings den Vorjahresertrag knapp. 2015 geht der Hafer bei beachtlichen 6,3 Tonnen je Hektar mit einem Spitzenertrag in die Statistik ein, der das Vorjahresergebnis um 0,7 Tonnen übertrifft.
 
Hafer bringt seit 2012 in NRW relativ konstant um die sechs Tonnen je Hektar. Der Anbau ist seit Jahren rückläufig. Die knapp 7 000 Hektar in NRW werden vorwiegend für die Fütterung von Pferden, aber auch in der menschlichen Ernährung in Form von Haferflocken verwendet. Insgesamt wird mit einer Erntemenge von 43 860 Tonnen gerechnet.
 
Der Herbst 2014 war für die Rapsaussaat recht nass. Nach vielfach schlechtem Feldaufgang mussten einige Flächen neu gesät werden.  Der milde Winter führte dazu, dass sich die Bestände erholten, bevor sie dann im Frühjahr dem Trockenstress ausgesetzt waren. Die vorläufig ermittelten vier Tonnen je Hektar liegen unter dem Ertrag des Vorjahres von 4,3 Tonnen. Die Ölgehalte sind mit 43 bis 47 Prozent gut. Die Anbaufläche von 54 700 Hektar ist um mehr als 18 Prozent geringer als im vergangenen Jahr.
 
Beim Mais konnte die Aussaat unter guten Bedingungen im Frühjahr termingerecht erfolgen. Das Wachstum verlief zunächst langsam, weil die Nächte im  Frühjahr kalt waren. Der Regen kamen allerdings rechtzeitig, sodass der Kolbenansatz gut ist. Bei weiterhin ausreichenden Niederschlägen ist mit durchschnittlichen Erträgen zu rechnen. Mit 286 700 Hektar hat sich der Anbauumfang gegenüber dem Vorjahr kaum verändert.
 
Frühkartoffeln brachten aufgrund der fehlenden Niederschläge und dem Hitzestress unterdurchschnittliche Erträge, auch bei mittelfrühen und Spätkartoffeln ist von einer unterdurchschnittlichen Ernte auszugehen.
 
Erste Proberodungen bei Zuckerrüben zeigen leicht unterdurchschnittliche Massenerträge mit einer Zuckerausbeute, die etwas unter dem mehrjährigen Durchschnitt liegt.

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