Wiesen (Bayern / Hessen) Es war ein Heiliger Abend, den eine Frau und ihr vierjähriges Kind so schnell nicht vergessen werden. Die Autofahrerin hatte sich voll und ganz auf das Navigationsgerät verlassen, das sie dann aber mitten in einen Wald führte, wo sich das Auto in einem Schlammloch festfuhr. Die Suche im bayerisch/hessischen Grenzgebiet, bei der nahezu zehn Streifenbesatzungen aus Bayern und Hessen eingesetzt waren, dauerte dann über drei Stunden. Dann kam endlich die erlösende Nachricht, dass der Pkw gefunden wurde. Mutter und Kind hatten die aufregende Zeit im Wald unversehrt überstanden.


Wie inzwischen bekannt ist, war die 23-Jährige aus dem Großraum Frankfurt gestartet, um ihre Mutter im Landkreis Bad Kissingen an Heiligabend zu besuchen. Dabei hatte sich die junge Frau voll und ganz auf das Navigationsgerät verlassen, das sie dann aber offenbar vom rechten Weg abbrachte. Die Frau landete schließlich in einem Waldgebiet und fuhr sich mit ihrem Auto in einem Schlammloch fest. Gegen 20:20 Uhr setzte die Fahrerin schließlich in ihrer hilflosen Lage einen Notruf ab, mit dem sie in der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Unterfranken landete.

Trotz aller Versuche, ihren Standort zu erklären, war es zunächst nicht möglich, einen konkreten Hinweis darauf zu erlangen, wo sich die Frau und ihr kleiner Sohn momentan befinden. Die Einsatzzentrale leitete sofort umfangreiche Suchmaßnahmen ein, in die von Anfang an auch die hessische Polizei mit eingebunden wurde. In der Folge waren nahezu zehn Streifenbesatzungen der Polizeiinspektionen Alzenau und Aschaffenburg sowie der Polizeistation Bad Orb unterwegs, um den Pkw ausfindig zu machen.

Nach den ersten gewonnenen Erkenntnissen konzentrierte sich die Suche auf einen Bereich zwischen Wiesen und dem Flörsbachtal. Nach Ergebnissen von Handypeilungen deutete dann vieles darauf hin, dass sich die 23-Jährige in einem Waldgebiet bei Flörsbach verfahren haben musste. Trotz ständiger Kontaktaufnahme per Telefon mit der Frau war es zunächst nicht möglich, auf diesem Weg herauszufinden, wo das Auto letztendlich im Wald gelandet war. Schließlich wurde die 23-Jährige angewiesen, immer wieder die Hupe ihres Pkw zu betätigen. Außerdem schalteten die eingesetzten Fahrzeuge der Polizei ihr Blaulicht in der Hoffnung ein, dass dieses von der Autofahrerin wahrgenommen werden könnte.

Letztendlich dauerte es dann bis 20 Minuten vor Mitternacht, bis endlich die erlösende Nachricht kam. Eine Streifenbesatzung der Polizeistation Bad Orb entdeckte das Auto. Glücklicherweise hatten Mutter und Sohn die Stunden im Wald gut überstanden. Nach Aussage der Mutter hatte ihr Sohn das für sie so aufregende Geschehen zumeist verschlafen.

Die Beamten machten das Fahrzeug wieder flott. Danach lotsten die Streifenbesatzungen den Pkw aus dem Waldgebiet. Anschließend konnte die junge Frau - wenn auch mit einigen Stunden Verspätung - die Fahrt zu ihrer Mutter im Großraum Bad Kissingen fortsetzen.

Mit Sicherheit wird der 23-Jährigen dieser Heilige Abend immer in Erinnerung bleiben. Der Fall hat gezeigt, dass blindes Vertrauen in die moderne Technik nicht immer die beste Lösung ist und einem auch schon einmal einen Heiligen Abend in ungewöhnlicher Umgebung bescheren kann. Dank eines Großaufgebotes der bayerisch/hessischen Polizei hat die Weihnachtsgeschichte aber ein glückliches Ende gefunden.

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