Marlon Knops (li) und Manfred Zimmermann (re) von der Stadt Aachen sind als Projektleiter für die Entwicklung des digitalen Antragsverfahrens verantwortlich. Foto: Stadt Aachen

Region: In Zusammenhang mit dem in der Kritik stehenden Kernkraftwerk Tihange hat am 1. September die Vorverteilung von Kaliumiodidtabletten, der so genannten „Jodtabletten“, in unserer Region begonnen. Über ein Onlineportal kann ein so genannter Bezugsschein beantragt werden, mit dem man bei allen teilnehmenden Apotheken in der Region kostenfrei für den jeweiligen Haushalt Jodtabletten abholen kann. Aber Achtung, so der Hinweis des Fachbereichs Presse der Stadt Aachen, die Bezugsscheine können nur noch bis 15. November beantragt werden.

Der Antrag kann online über das jeweilige Serviceportal von Stadt oder StädteRegion Aachen bzw. der Kreise Düren, Euskirchen und Heinsberg vom jeweiligen Haushaltsvorstand gestellt werden. Nach drei Monaten Laufzeit wird die einmalige Vorverteilaktion Ende November abgeschlossen sein. Denn bis dahin kann man den Bezugsschein noch gegen die Blister mit Jodtabletten eintauschen. Aber: Der Bezugsschein kann definitiv nur noch bis 15. November beantragt werden! Deshalb sollten Bezugsberechtigte, die kostenlos Jodtabletten beziehen wollen, schleunigst den Onlineantrag stellen. Wie schon erwähnt, kann im Onlineportal der jeweilige Haushaltsvorstand den Bezugsschein für Jodtabletten beantragen. Nach Abschluss des Antrags werden die gemachten Angaben überprüft. Der Bezugsschein wird nach der Überprüfung der Richtigkeit der Angaben umgehend, ebenfalls auf digitalem Weg, zugestellt und kann dann ausgedruckt werden.

Dr. Markus Kremer, Leiter der Koordinierungsgruppe für die Vorverteilung der Jodtabletten in der Region aachen, düren, Euskirchen und Heinsberg und Beigeordneter der Stadt Aachen, freut sich über den bislang störungsfreien Ablauf des Verfahrens. Allerdings, so ein Hinweis, die gemachten Angaben müssen mit den Meldedaten der Einwohnermeldeämter übereinstimmen. „Hubert“, der sich seit Jahr und Tag nur „Bert“ nennt, muss bei der Antragstellung auch den registrierten Vornamen „Hubert“ eingeben. Wie viele Jodtabletten aktuell schon beantragt und auch abgeholt wurden, kann noch nicht ganz konkret gesagt werden. Ein Bezugsschein bezieht sich auf den jeweiligen Haushalt. Es kann sich dabei um einen einzelnen Menschen oder eine Familie mit mehreren Haushaltsangehörigen handeln. Zudem geht Dr. Markus Kremer davon aus, dass bereits im Vorfeld der Aktion viele Bürgerinnen und Bürger von der Möglichkeit Gebrauch gemacht, die frei verkäuflichen und rezeptfeien Jodtabletten in Apotheken zu erwerben.

Wichtiger Hinweis auch an dieser Stelle: Die Jodtabletten dürfen nur nach entsprechender Aufforderung durch die Behörden nach einem atomaren Unfall eingenommen werden. Eine nicht zeitentsprechende Einnahme ist nutzlos und kann sogar schädlich sein. Auch für Menschen, die älter als 45 sind, so die Kommission, ist das Risiko durch die Nebenwirkungen der Jodtabletten größer als das Risiko einer zukünftigen Schilddrüsenkrebserkrankung.

Alle wichtigen Informationen zur Vorverteilung sowie die von der Koordinierungsgruppe herausgegebene gemeinsame Broschüre „Information für die Bevölkerung in der Umgebung der Kernkraftwerkes Tihange (B)“gibt es über die Homepage der Stadt Aachen unter aachen.de, Suchbegriff Vorverteilung Jodtabletten.

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