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Düsseldorf: Die Posten fürs Abkassieren von Bankkunden sind so kreativ wie willkürlich in der Höhe. Was einige Institute gratis anbieten, kostet bei der Konkurrenz viele Euros. Das zeigt eine Stichprobe der Verbraucherzentrale NRW bei 15 Banken.

Wie findig Geldinstitute beim Erfinden von Gebühren sind, zeigt der Blick in die Preisverzeichnisse. Auf teilweise mehr als 40 Seiten haben Banken verschiedenste finanzielle Tretminen versteckt. Gebühren betreffen Ein- und Auszahlung, Konto- und Depotführung, Kredite und Sparkonten.

Was dabei oftmals doppelt ärgert: Offensichtlich werden die Kosten in der Höhe höchst willkürlich ausgerufen. Wo das eine Geldinstitut kostenlos Service leistet, kassiert die Konkurrenz kräftig ab. Beispiel: verlorene Bankkarte. Während die Deutsche Bank die neue Karte zum Nulltarif lieferte, langten Targo- und Commerzbank bei einigen Kontomodellen mit happigen 15 Euro für den Ersatz zu.

Noch eklatanter waren die Unterschiede, wenn die Kreditkarte im Ausland verloren ging und schnell eine Notfallkarte vor Ort benötigt wurde. Wer mit der ADAC-Kreditkarte unterwegs war, bekam die Ersatzkarte gratis zugestellt.

Solchen Vorzugsservice bot auch die DKB - jedenfalls für sogenannte "Aktiv-Kunden", die monatlich einen Geldeingang von mindestens 700 Euro nachweisen konnten. Wer das allerdings nicht schaffte, den traf die Gebührenkeule mit voller Wucht: 180 Euro.

(Klarstellung vom 08.05.2017: Das Entgelt der DKB bei Bestellung einer Notfall-Kreditkarte im Ausland in Höhe von 180 Euro für Nicht-Aktivkunden wird nach Angabe der Pressestelle aktuell noch nicht erhoben. Die Einführung ist erst für den 1. Dezember 2017 vorgesehen. Eindeutig zu erkennen war diese generelle Karenzzeit aus dem auf Internetauftritt der DKB für die Tester der Verbraucherzentrale NRW nicht.)


Fündig wurden die Düsseldorfer Verbraucherschützer auch bei der Bareinzahlung, wenn sie auf das Konto eines Dritten bei derselben Bank gutgeschrieben werden sollte. Während die Volksbank Rhein-Ruhr 4 Euro und die Stadtsparkasse Düsseldorf 5 Euro aufriefen, forderte die Sparkasse Köln-Bonn mal eben das Dreifache - 15 Euro.

Ohne Kosten verbunden sein sollte eigentlich die Trennung vom Geldinstitut, sprich die Auflösung des Spar- oder Girokontos. Das hielt die Sparkasse Gelsenkirchen jedoch nicht davon ab, die Hand aufzuhalten.

Wer nämlich das Spar-Guthaben auf ein Konto übertragen wollte, das nicht der Sparkassenorganisation angehörte, musste 20 Euro blechen. Cleverles umgehen die Position allerdings durch simple Barauszahlung des Guthabens vor der Auflösung.

Willkür bei der Preisgestaltung beherrscht auch das Geschäftsfeld, wo es mit Zinsen noch gut was zu verdienen gibt: beim Kredit. So gab´s den Dispo, die erlaubte Überziehung des Girokontos, bei der Skatbank schon für knapp über vier Prozent Effektivzins im Jahr, die Ethikbank kassierte 7,5 Prozent.

In der Hochzinsphase wähnte sich hingegen wohl noch die Volksbank Dortmund-Nordwest, wo Kunden 12,46 Prozent für den Dispo berappen mussten. Bei der Targobank war man je nach Kontomodell mit zwischen 7,47 und 12,43 Prozent dabei.

Nicht nachvollziehbar war auch eine andere Kalkulation, die sich gegen die finanziell klamme Klientel richtete: die Stundung der Ratenzahlung für einen Konsumentenkredit.

Diese Möglichkeit gab es für Kreditnehmer der ING-Diba für glatte null Euro. Das war auch bei der Commerzfinanz möglich, wenn Kunden über die Konzernmutter Commerzbank vermittelt worden waren. Wer auf anderen Wegen an die Commerzfinanz gelangt war, zahlte je nach Ratenhöhe bis zu 30 Euro.

Konsequenter, wenn auch im kundenfeindlichen Sinne, war da die Credit Europe Bank. Sie gestattete die Stundung ohne Ansehen der Person für saftige 50 Euro.

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