Roegten / Aachen: Ein offenbar psychisch kranker Mann hat gestern Nachmittag Polizei und Rettungskräfte in Roetgen und Aachen in Atem gehalten.
Um 16.40 Uhr war der Mann im Bereich Hauptstraße im Tigerkostüm auf langsam vorbeifahrende Autos gesprungen und hatte wie wild mit beiden Fäusten auf die Windschutzscheiben getrommelt. In einem Fall wurde die Windschutzscheibe komplett eingeschlagen. Zeugen hatten die Polizei alarmiert.
Insgesamt sechs Polizeibeamte waren nötig, um den stark alkolisierten und scheinbar schmerzunempfindlichen Mann zu überwältigen. Die Beamten mussten sie sich neben Hasstiraden auch Tritten, Schlägen, Beißversuchen und Spucken aussetzen. Zwei Beamte wurden so verletzt, dass sie ihren Dienst abbrechen mussten. Obwohl an Händen und Füßen gefesselt, wehrte sich der 18-Jährige weiterhin so heftig, dass er nicht in einem Streifenwagen transportiert werden konnte. In einem Gefangenenwagen wurde er zunächst ins Polizeigewahrsam, später nach ärztlicher Untersuchung, in die Psychiatrie eines Krankenhauses eingeliefert. Von dort büxte er Stunden später aus mit der Absicht, sich umzubringen.
Nach dem Mann im Tigerkostüm wurde dann in der Nacht gefahndet. Auch mittels Polizeihubschrauber. Polizisten sahen ihn dann in der Nähe der Bahngleise Vaalser Straße / Gemmenicher Weg. Sie verloren aber die Spur. Stunden später tauchte der 18-Jährige irgendwie wohl bei Verwandten in Simmerath auf. Hier fischte die Polizei ihn ab. Es erfolgte eine Zwangseinweisung in die Psychiatrie eines anderen Krankenhauses.
Der Mann beschäftigte die Einsatzkräfte bis 1.30 Uhr heute Morgen.