Steinfurt: Die unter der Leitung von Kriminalhauptkommissar Ulrich Bux eingerichtete Mordkommission nahm heute (16.12.14) nach intensiven Ermittlungen zwei Männer fest. Ein Haftrichter ordnete für die 24 und 25 Jahre alten Täter Untersuchungshaft an. Ihnen wird vorgeworfen in sechs Fällen Gegenstände von Brücken auf die Autobahn 1 im Bereich Steinfurt geworfen zu haben. In einem Fall befestigten sie eine Kunststoffkette am Geländer einer Brücke.

"In den ersten Vernehmungen legten die 24 und 25 Jahre alten Männer umfangreiche Geständnisse zu den sieben Taten ab. Wir prüfen nun, ob die Beiden in der Vergangenheit ähnliche Taten begangen haben", erläuterte Ulrich Bux.

Die beiden Freunde aus Lengerich suchten am 5. Oktober, um 2:10 Uhr, den ersten Tatort auf. An dem Geländer der Autobahnbrücke "Am Kleeberg" befestigten sie eine rot-weiße Plastikkette und ließen sie bis auf die Fahrbahn hängen.

Am 19. Oktober, gegen 4:40 Uhr, warfen die Täter vier Baustellenleuchten von der Brücke am Sonnenhügeldamm. Die Leuchten hatten sie zuvor von einer Baustelle in Lengerich gestohlen.

Eine Woche später, am 26. Oktober, schleuderten die Männer aus Lengerich um 2:47 Uhr einen Einkaufswagen über das Geländer der Brücke am Engel-Damm.

Von der 50 Meter hohen Hermannsbrücke warfen die Straftäter am 9. November, um 4:11 Uhr, drei zwei Meter lange Holzstämme auf die Fahrbahn. Zudem stießen sie eine elf Kilogramm schwere Propan-Gasflache, einen Metallmülleimer und einen Leitpfosten herunter. Die Sachen hatten sie zuvor in Leeden entwendet.

Eine gefüllte Restmülltonne wuchteten sie am 30. November, um 3:07 Uhr, über das Brückengeländer am Saerbecker Damm. Diese hatten sie zuvor nur einen Kilometer entfernt mitgenommen.

Noch in derselben Nacht warfen sie gegen 4:10 Uhr in Ladbergen eine 30 mal 30 Zentimeter große Waschbetonplatte von der Überführung am Overbecker Weg.

Am 6. Dezember stießen die Täter um 2:07 Uhr insgesamt vier Holzblöcke von der Brücke am Hegemanns Damm auf die Fahrbahn. Die Blöcke waren 30 bis 40 Zentimeter hoch und 30 bis 60 Zentimeter breit.

Die Männer zielten mit ihren Würfen nicht unmittelbar auf Fahrzeuge. Sachschäden entstanden immer beim Zusammenstoß mit den Gegenständen oder beim Überfahren. Die Polizei sucht nun nach weiteren Geschädigten oder Zeugen.

"Wir können nur von großem Glück sprechen, dass keine Menschen verletzt oder gar getötet wurden. Die 6 Taten vom 19. Oktober bis zum 6. Dezember stufen wir im Hinblick auf die hohe Gefährlichkeit für die nächtlichen Autobahnbenutzer jeweils als versuchten Mord ein. Den Beschuldigten scheint diese Gefährlichkeit ihres Handelns für andere offenbar völlig egal gewesen zu sein", sagte Oberstaatsanwalt Heribert Beck.

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