Köln: In der Kölner Altstadt und in Deutz steht eine großflächige Evakuierung bevor: Am Mittwoch, 4. Juni 2025, müssen rund 20.500 Menschen – darunter Anwohnende, Berufstätige und Hotelgäste – ihre Wohnungen, Arbeitsplätze oder Unterkünfte verlassen. Grund ist die geplante Entschärfung von drei Bombenblindgängern aus dem Zweiten Weltkrieg.

Am Montag entdeckten Fachkräfte bei Sondierungsarbeiten in Deutz zwei amerikanische 20-Zentner-Bomben sowie eine 10-Zentner-Bombe, jeweils mit gefährlichen Aufschlagzündern. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst der Bezirksregierung Düsseldorf wird die Entschärfung am Mittwoch vornehmen – eine logistische Herausforderung und die größte Evakuierungsmaßnahme in Köln seit dem Kriegsende.

Ab 8 Uhr morgens wird der Bereich im 1.000-Meter-Radius um den Fundort gesperrt und geräumt. Neben tausenden Privathaushalten sind zahlreiche Einrichtungen betroffen: das Eduardus-Krankenhaus, zwei Seniorenheime, der Bahnhof Köln Messe/Deutz, mehrere KVB-Haltestellen, 58 Hotels, neun Schulen, viele Kindertagesstätten, Museen, sowie Großunternehmen wie RTL, HDI Versicherung, LANXESS arena, die Messe Köln und Teile der Stadtverwaltung auf beiden Rheinseiten.

Die Stadt ruft alle Betroffenen dazu auf, frühzeitig und kooperativ den Gefahrenbereich zu verlassen, um die Arbeiten ohne Verzögerung und Risiko durchführen zu können. „Nur wenn der Bereich vollständig geräumt ist, kann der Kampfmittelräumdienst sicher arbeiten“, heißt es aus dem Krisenstab der Stadt Köln.

Für Personen ohne private Ausweichmöglichkeit stehen zwei Anlaufstellen bereit:

  • Für rechtsrheinische Bewohner*innen: Messehalle 10.1

  • Für linksrheinische Bewohner*innen: Berufskolleg Humboldtstraße, Außenstelle Perlengraben 101

Beide öffnen ab 8 Uhr, ein Pendelverkehr wird eingerichtet.

Aktuelle Informationen, eine Karte des Evakuierungsgebiets und Antworten auf häufige Fragen finden Betroffene auf den offiziellen Kanälen der Stadt Köln sowie über Radio Köln, den WDR und die Kölner Verkehrsbetriebe (KVB).

Die Stadt bittet um Verständnis, Rücksichtnahme und rechtzeitiges Verlassen des Gebiets – für die Sicherheit aller.

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Erheblichen Einschränkungen im ÖPNV

Ab Mittwoch, 4. Juni, 8 Uhr, gelten die städtischen Sperrungen und es kommt zu erheblichen Einschränkungen im Zugverkehr. Mitarbeitende der DB stellen sicher, dass der Bahnhof Köln Messe/Deutz bis dahin geräumt ist. Personenzüge dürfen zunächst weiter über die Hohenzollernbrücke fahren, halten allerdings nicht im Bahnhof Köln Messe/Deutz. Einige Züge müssen ggf. umgeleitet werden, einzelne Zugausfälle sind ebenfalls möglich. DB und Bundespolizei stellen sicher, dass der Evakuierungsbereich nicht betreten wird.

Mit Beginn der Entschärfung wird die Hohenzollernbrücke gesperrt. Den genauen Zeitpunkt legen die Behörden fest. Ab diesem Zeitpunkt kann der Kölner Hauptbahnhof nicht mehr aus Richtung Deutz angefahren werden. Züge aus Richtung Aachen bzw. dem Westen fahren weiterhin in den Kölner Hauptbahnhof ein und fahren nach einem kurzen Aufenthalt wieder in die Gegenrichtung. Der Zugverkehr über die Hohenzollernbrücke zwischen Köln Hauptbahnhof und Köln Messe/Deutz ist bis Aufhebung der Sperrung nicht möglich.

Erst nach erfolgreicher Entschärfung und Freigabe durch die Behörden kann der Zugverkehr wieder aufgenommen werden. Die DB geht davon aus, dass der Zugverkehr ab dem Abend wieder regulär rollen kann. Unmittelbar nach der Wiederaufnahme des Zugverkehrs kann es jedoch noch zu Einschränkungen kommen. Mehr Infos unter zuginfo.nrw.

Im Bus- und Bahnverkehr der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) sind die Stadtbahnlinien 1, 3, 4, 5, 7, 9, 14 und 17 sowie die Buslinien 153, 171, 196 sowie 106, 132, 133 betroffen. Zudem meldet die Regionalverkehr Köln (RVK) Einschränkungen auf den unternehmenseigenen Linien SB 40, SB 25 und 260 und die Rhein-Erft-Verkehrsgesellschaft (REVG) meldet Einschränkungen auf der Buslinien 978. Infos gibt es auf der Website des VRS.

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