Düren: Viel zu oft treffen Polizeibeamte im Einsatz auf Menschen, die sich nach akutem Drogenkonsum selbst vergessen haben und Halluzinationen zum Opfer fallen.

Am Mittwochmittag verursachte eine 30-Jährige mit Wohnsitz in Düren einen Polizeieinsatz im Stadtteil Merken, bei dem sie selbst zur Gefahr für sich selbst und andere wurde. Nach 11:00 Uhr hatten Anwohner die Frau nackt vom Balkon des 1. Obergeschosses eines Mehrfamilienhauses springen sehen. Die Unbekleidete lief dann schreiend und desorientiert umher, wurde aber von einer fürsorglichen Zeugin ins Haus genommen und mit Notbekleidung versorgt. Später wurde die Polizei hinzu gerufen. Noch vor Eintreffen der Beamten war die Verwirrte dann jedoch aus dem Toilettenfenster erneut ins Freie gesprungen und auf ihrem Drogentrip barfuss durch den Ort unterwegs. Eine hinzu gekommene Funkstreifenbesatzung konnte es auf der Peterstraße gerade noch rechtzeitig verhindern, dass die nicht mehr unter Selbstkontrolle stehende 30-Jährige von einem Pkw auf der Straße angefahren wurde. Zur Verhinderung weiterer unkalkulierbarer Gefahren sollte die Frau dann in Gewahrsam genommen werden, was bei der nicht mehr ansprechbaren Person einen schmerzfreien Aggressionswahn gegen die Polizisten auslöste, so dass den Beamten unter Hinnahme eigener Blessuren und Bespuckungen alles abverlangt wurde, bis ihr schließlich auch zum Eigenschutz Hand- und Fußfesseln angelegt worden waren.

Selbst der Transport der fixierten, aber sich weiter wie wild gebärdenden Frau stellte sich als schwierig bis unmöglich heraus, denn ganz offensichtlich waren bei ihr alle normalen Wahrnehmungen, körperlichen Reaktionen und jede denkbare Selbstbeherrschung abgeschaltet. Die ebenfalls zum Einsatzort gerufene Notärztin musste medikamentös auf das ununterbrochen wie eine Furie agierende Drogenopfer einwirken. Erst nach einer erkennbaren Beruhigung wurde sie durch eine RTW-Besatzung zur intensivmedizinischen Betreuung in ein Krankenhaus eingeliefert. Ob die Frau anschließend zur weiteren fachärztlichen Behandlung zwangsweise eingewiesen wird, steht derzeit noch nicht fest.

Ein Drogenschnelltest hatte den Konsum von Amphetamin und Cannabisprodukten bereits bestätigt. Zur weiteren Abklärung wurde zudem, auf richterliche Anordnung hin, eine Blutprobe entnommen. In der Wohnung der Dürenerin stellte die Polizei eindeutige Hinweise auf Drogenkonsum fest. Entsprechende Utensilien wurden beschlagnahmt. Der Ausraster der Frau hat auch strafrechtliche Folgen für sie. Wegen der strafwürdigen Widerstandshandlungen, Körperverletzungen und des Drogendelikts wurde ein Strafverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen dauern an.

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