Foto (© Hansdieter Leyendecker) v.l.: Brigitte Carls, Oberarzt Andreas Kothe und Astrid Ostländer vor dem neuen Computertomografen im Linnicher Krankenhaus

Linnich: Die Röntgenabteilung im St. Josef-Krankenhaus verfügt über einen neuen 16 Detektorreihen-Computertomografen (CT). Das Gerät liefert im Vergleich zum Vorgänger in geringerer Untersuchungszeit bessere Bilder bei geringerer Strahlenbelastung für den Patienten. Andreas Kothe, Facharzt für Radiologie und Oberarzt in der Röntgenabteilung im Linnicher Krankenhaus sowie auch im St. Elisabeth-Krankenhaus Jülich, freut sich über die erweiterten diagnostischen Möglichkeiten.


Andreas Kothe ist seit mehr als 25 Jahren in der Radiologie tätig und hat schon verschiedene technische Generationen in seinem Fachbereich gesehen. Er hob nun die genaue Bildqualität des neuen Gerätes hervor.


Der neue 16-Zeilen-CT, der den alten Einzeiler ersetzt, ermöglicht die notwendige qualitativ hochwertige Diagnostik. Bei der Computertomografie werden die Patienten auf der Liege gleichmäßig durch den Untersuchungsring bewegt. Dabei werden kontinuierlich Röntgen-Schichtaufnahmen erstellt, sodass Messdaten lückenlos erfasst werden.


Die deutliche geringere Strahlenbelastung für den Patienten beträgt bis zu 50 Prozent. Der Untersuchungsring, die sogenannte Gantry, hat eine große Öffnung von 72 cm, wovon besonders Patienten mit Platzangst profitieren. Das Gerät verfügt über einen lange Scanbereich mit einem 180 cm langen Tisch, sodass der Patient nicht mehr umgelagert werden muss. Dies ist ein großer Vorteil bei einem Polytrauma. Die Untersuchungsliege ist zudem mit 47 cm extrabreit. Neben der schnellen Untersuchungszeit (in einem Viertel der Zeit durchzuführen im direkten Vergleich zu vorher) sind die Untersuchungen hochauflösend im Submillimeterbereich (0,5 mm) und es ergibt sich eine brillante 3-D-Darstellung. Auch die Rekonstruktionszeit ist schneller. Dies ermöglicht eine noch schnellere Diagnosemöglichkeit im Notfall. Aufgrund der Schnelligkeit kann die Kontrastmittelmenge auf 30 - 50 Prozent reduziert werden. Die Röntgenabteilung verfügt jetzt außerdem über ein sogenanntes PACS (Picture Archiving and Communication System), also ein System für die Archivierung von Bildern und Kommunikation. Daran sind auch die anderen radiologischen Modalitäten angeschlossen, wie die Sonografiegeräte, die Durchleuchtung, die konventionellen Röntgengeräte. Die Röntgen- und CT-Bilder sind nun nur noch in digitaler Form vorhanden und können an entsprechend qualifizierten Befundmonitoren im ganzen Haus jederzeit eingesehen werden. „Diese Maßnahme verbessert ebenfalls die Geschwindigkeit und die Qualität der Befundung in allen Fachabteilungen. Die Röntgendiagnostik befindet sich nun insgesamt auf dem modernsten Stand der Technik“, so Alexander Weisser, kaufmännischer Direktor im St. Josef-Krankenhaus. Die Investitionskosten für den Computertomografen mit entsprechender Spezialsoftware liegen bei rund 350.000,- Euro.

Die Röntgenabteilung im St. Josef-Krankenhaus Linnich verfügt über einen modernen Röntgenaufnahmeplatz, eine mobile Aufnahmeeinheit, eine Durchleuchtungseinheit und den Computertomografen.
Neben den CT-Untersuchungen kommen auch die therapeutischen Anwendungen zum Einsatz, etwa CT-gesteuerte Biopsien z. B. an der Lunge, Leber oder anderen Organen zur Gewebegewinnung. Zudem kann CT-gesteuert ein Eiterherd (Abszess) entlastet werden oder der Facharzt für Radiologie setzt Injektionen zur Schmerztherapie, z. B. bei Schmerzen aufgrund von Bandscheibenvorfällen oder Verschleißerscheinungen. Von den erstellten Schnittbildern des Computertomografen werden, ohne eine zusätzliche Strahlenbelastung für den Patienten zu verursachen, verschiedene virtuelle Bildgebungen rekonstruiert und ausgewertet. Zum Beispiel werden die Dichtewerte und Größenverhältnisse der einzelnen Gewebe ausgemessen.


Die Röntgenabteilung ist zudem mit dem St. Augustinus Krankenhaus in Düren-Lendersdorf teleradiologisch vernetzt. Dadurch sind jederzeit computertomografische Untersuchungen möglich, im Notfall, im Nachtdienst und am Wochenende. Die medizinisch-technisch Radiologieassistenten und -assistentinnen stehen rund um die Uhr in Bereitschaftsdiensten zur Verfügung.

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