"Es bedarf großer Anstrengungen und Weitsicht, eine bergbauliche Landschaft zu verwandeln."

Düren: Auf Einladung der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH, der Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH sowie der Aachener Stiftung Kathy Beys diskutierten beim "3. Zukunftslabor indeland" im Kreishaus Düren rund 150 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung sowie interessierte Bürger über das indeland als Modellraum mit vielfältigen Gestaltungsmöglichkeiten.

Bergbautraditon und Wissenschaftslandschaft sind prägend

Jens Bröker, Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft indeland GmbH, betonte: "Das indeland ist unsere Heimat, die ebenso durch die Bergbautradition geformt ist, wie durch eine einzigartige moderne Wissenschaftslandschaft. Prägend ist sicher der Tagebau, da er die Landschaft - die ein wichtiger Ausgangspunkt zur Gestaltung des regionalen Strukturwandels ist - ständig bewegt. Wir sorgen vor: schon während des Bergbaus für die Zeit danach - durch die ökologisch wertvolle und attraktive Rekultivierung der Landschaft ebenso wie durch die Sicherung zukunftsfähiger Arbeitsplätze und lebenswerter Orte".

Attraktives Arbeits-, Wohn- und Lebensumfeld schaffen

Die Veranstaltungsreihe bildet eine wiederkehrende Plattform für die gemeinsame Diskussion von Ideen im Rahmen des Projektes "Strukturentwicklung indeland", welches durch die EU sowie das Land NRW gefördert wird. Kyra Pfeil, Projektleiterin, zog ein positives Fazit: "Unser gemeinsames Ziel ist es, das indeland fit für die Zukunft zu machen, um den Menschen in der Region ein attraktives Arbeits-, Wohn- und Lebensumfeld zu schaffen. Das Förderprojekt "Strukturentwicklung indeland" hat dazu einen wichtigen Beitrag geleistet".
Neue Impulse für das indeland

Das mittlerweile dritte Zukunftslabor knüpft nahtlos an die Erfahrungen und Erkenntnisse aus den Foren in den letzten Jahren an und brachte neue Impulse für das indeland hervor. In seinem Vortrag "Auf Erfolge zurückblicken, Fortschritt(e) gestalten" zeigte Prof. Dr. Dr. Rolf Kuhn, Inhaber des Lehrstuhles Regionalplanung an der BTU Cottbus-Senftenberg und ehemaliger Chef der IBA Fürst-Pückler-Land, auf, dass es auch in Deutschland gute Beispiele für gelungenen Strukturwandel gibt. "Es bedarf großer Anstrengungen und Weitsicht, eine bergbauliche Landschaft zu verwandeln. Im Lausitzer Seenland scheint das zu gelingen, durch Erhalt und Neunutzung industrieller Objekte sowie das Hinzufügen neuer Architekturqualität. Das Bekenntnis der Landschaft zur eigenen Geschichte und zum "vom Menschen gemacht sein" ist die Grundlage ihrer Besonderheit und Attraktivität", so Kuhn.

Vier Workshops zu Schwerpunktthemen

Neben informativen Vorträgen beschäftigten sich die Teilnehmer in insgesamt vier Workshops mit regional bedeutsamen Schwerpunktthemen. Das Spektrum reichte dabei von Fragen des Technologietransfers über Gewerbeflächen bis zu moderner Bauwirtschaft und Tourismus. Joachim Diehl, Geschäftsführer der IRR - Innovationsregion Rheinisches Revier GmbH und Moderator des Workshops "Tragfähige Gewerbeflächenkonzepte im indeland" hob hervor, dass "interkommunale Entwicklung und Qualifizierung von Gewerbe- und Industrieflächen einen wesentlichen Beitrag zur Gestaltung des Strukturwandels im Rheinischen Revier darstellen. Gemeinsam mit den Kommunen werden indeland und Innovationsregion Rheinisches Revier die notwendigen Impulse geben und die planerische Umsetzung aktiv begleiten".
Vorausschauende Strukturentwicklung ist ein Muss

Den Abschluss der vom WDR-Moderator Tom Hegermann moderierten Veranstaltung bildete die gemeinsame Diskussion der Workshop-Ergebnisse. Hierbei entwickelte das Plenum viele Anregungen für die Weiterentwicklung des indelandes. Dr. Michael Henze, Abteilungsleiter für Strukturpolitik und Mittelstand im Ministerium für Wirtschaft, Energie, Industrie, Mittelstand und Handwerk des Landes Nordrhein-Westfalen, unterstreicht: "Angesichts der aktuellen energiepolitischen Debatte wird klar: Wenn es nicht bereits Initiativen wie die IRR - Innovationsregion Rheinisches Revier und die Entwicklungsgesellschaft indeland gäbe, dann wäre es spätestens jetzt Zeit, sie zu gründen. Sie unterstreichen die Richtigkeit einer vorausschauenden Strukturentwicklung im Rheinischen Revier".

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