Symbolbild Polizei

Düren: Bei dem Versuch, ein älteres Paar aus Düren zu betrügen, nahm die Polizei einen Tatverdächtigen vorläufig fest.

Eine 82-Jährige und ihr 92-jähriger Lebensgefährte entdeckten in einer Tageszeitung ein Einlegeblatt mit einem Angebot für Polsterarbeiten. Nach einer telefonischen Kontaktaufnahme mit der Firma holten am 17.11.2021 zwei Männer sechs Stühle an der Wohnanschrift der Senioren ab. Bei der Abholung wurde für die in Auftrag gegebenen Polsterarbeiten ein Preis von 3270,- Euro (!) festgelegt. Außerdem sollte eine Baranzahlung in Höhe von 880,- Euro erfolgen. Da die Auftraggeber kein Geld im Haus hatten, verließen die beiden Unbekannten ohne Anzahlung, aber mit den Stühlen, die Wohnung des Paares. Nach der Auftragserteilung erkundigte sich das Paar bei ortsansässigen Fachbetrieben. Hierbei stellte sich heraus, dass der marktübliche Preis für die veranlassten Handwerksarbeiten weit unter der vereinbarten Summe liegt. Zusätzlich stellten die Geschädigten fest, dass sich auf der Auftragsbestätigung keine Umsatzsteuernummer befand. An der Firmenanschrift fanden die Seniorin und ihr Partner lediglich ein Firmenschild und einen überfüllten Briefkasten vor. Das hierdurch verunsicherte Seniorenpaar erstattete eine Anzeige wegen des Verdachts des Betrugs. Die Kriminalpolizei nahm daraufhin die Ermittlungen auf. Am 26.11.2021, dem Tag der angekündigten Auslieferung der Stühle, hielten sich zwei Beamte der Kriminalpolizei in der Wohnung der Senioren auf. Nach einem Telefonat, in dem man den beiden älteren Leuten mitteilte, dass sich der Preis auf 3700,- Euro erhöht habe und diese Summe in bar zur Rückgabe vorgehalten werden solle, erschienen gegen 17:40 Uhr zwei Männer an der Wohnanschrift. Bei der Übergabe der sechs überarbeiteten Stühle wurden sie von der Polizei überrascht. Eine Rechnung konnten die Beiden dem Seniorenpaar nicht aushändigen. Bei der Überprüfung der beiden Tatverdächtigen, die mit einem Mietwagen unterwegs waren, stellte sich heraus, dass sich einer der beiden illegal in Deutschland aufhält. Er wurde vorläufig festgenommen. Die Ermittlungen in diesem Betrugsfall dauern an, es besteht der Verdacht, dass die beiden Auftraggeber über die Wertigkeit der verarbeiteten Materialien und den Wert der erbrachten Leistungen getäuscht wurden.

Sicherlich gibt es seriöse Anbieter, die Polizei rät jedoch in diesem Zusammenhang:

- Informieren Sie sich, zum Beispiel bei der Handwerkskammer, vor
einer Auftragsvergabe über den Anbieter.
- Lassen Sie niemals Fremde in ihre Wohnung- vor allem nicht, wenn
Sie allein sind. Ziehen Sie immer eine Person Ihres Vertrauens
(Nachbar/ Verwandte/Bekannte) hinzu!
- Holen Sie sich Vergleichsangebote anderer Fachbetriebe ein.
- Verlangen Sie eine ordentliche Rechnung!
- Wenden Sie sich umgehend an die Polizei, wenn Sie das Gefühl
haben, betrogen worden zu sein.
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