Wer sich für einen Berufsweg in der Buchhaltung entscheidet, wählt einen verantwortungsvollen und fordernden Beruf. Oft wird mit ihm in der Regel ein sehr langweiliges Dasein assoziiert, dabei ist und bleibt man als Buchhalter für die Finanzen eines Unternehmens unerlässlich. Es ist daher nicht verwunderlich, dass viele Firmen händeringend nach qualifizierten Finanzexperten auf der Suche sind. Wer sich für ein Studium der Wirtschaftswissenschaften oder eine kaufmännische Ausbildung entscheidet, hat in diesem Berufszweig sehr gute Chancen auf eine Anstellung.
So wird man Buchhalter
Im Grunde genommen gibt es keine Ausbildung zum Buchhalter. Finanzaffine Menschen, die in dieser Branche Fuß fassen wollen, absolvieren entweder die klassische kaufmännische Ausbildung oder studieren Wirtschaft und richten ihren Fokus auf Controlling, Accounting oder Rechnungswesen. Kenntnisse über Finanz-, Sozialversicherungs- sowie Steuerrecht sind hilfreich, vor allem wenn man später in einem Unternehmen tätig sein oder die IHK-Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter erfolgreich bestehen will. Derlei Vorkenntnisse erleichtern den Werdegang eines Buchhalters enorm.
Was tut ein Buchhalter?
In erster Linie ist ein Buchhalter für alle finanziellen Aspekte innerhalb eines Unternehmens zuständig. Dazu zählen unter anderem folgende Tätigkeiten:
- Auftragsbearbeitung
- Rechnungswesen
- Kundenverwaltung
- Finanzbuchhaltung
- Lieferantenverwaltung
- Warenwirtschaft
- Mahnwesen
Um diese Aufgaben adäquat zu erledigen, muss man mit einem Taschenrechner, der SAP Software, Microsoft Office sowie mit einem Buchhaltungsprogramm wie diesem umgehen können. Als Bilanzbuchhalter kann man außerdem den Jahresabschluss mit Bilanz für eine Firma erstellen. Als Buchhalter ist es wichtig, immer auf dem neuesten Stand zu sein, was Änderungen im Steuer- und Bilanzrecht betrifft. Nicht selten kommt es vor, dass sich Steuergesetze zum neuen Jahr ändern.
Das Berufsfeld des Buchhalters ist groß
Qualifizierte Buchhalter werden überall gebraucht. Nicht nur große Unternehmen suchen gute Finanzprofis. Kleine oder mittelständische Handwerksbetriebe, Vereine, Verbände und gemeinnützige Organisationen sind ebenfalls zur Buchhaltung verpflichtet und benötigen daher immer einen ausgebildeten Experten. Je nachdem auf welche Fachrichtung man sich spezialisiert hat, gibt es folgende Ausübungsmöglichkeiten:
- Als Lohnbuchhalter:
zählen in erster Linie korrekte Abrechnungen der Löhne und Sozialleistungen zu den täglichen Aufgaben. Gleichzeitig muss man die Personalstammdaten pflegen und Arbeitsverträge erstellen.
- Als Finanzbuchhalter:
stehen die Finanzvorgänge im Zentrum der Arbeitstätigkeit: Rechnungen erstellen und überprüfen, Mahnungen verschicken sowie Zahlungseingänge und –ausgänge kontrollieren.
- Als Anlagenbuchhalter:
kümmert man sich um die Verwaltung des firmeninternen, materiellen Vermögens.
- Als Bilanzbuchhalter:
benötigt man eine spezielle Weiterbildung der IHK, da es sich – im Gegensatz zu der Bezeichnung Buchhalter – um einen geschützten Begriff handelt. Erst dann ist man für das gesamte Rechnungswesen, die Jahresabschlüsse oder die Entwicklung von Berichten zuständig.
- Als Wirtschaftsprüfer:
prüft man die Jahresabschlüsse von Unternehmen auf deren Richtigkeit. Außerdem kann man mit dem nötigen Know-how später als Unternehmensberater tätig werden und Firmen hinsichtlich wirtschaftlicher Fragestellungen beraten.
- Als Steuerberater:
kümmert man sich um Wirtschaftsprüfungen, Steuerrecht, Steuererklärungen oder Steuergestaltungen.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei der Bezeichnung Buchhalter um keine geschützte Berufsbezeichnung. Demnach könnte sich jeder, der ein bisschen Ahnung von Zahlen hat, Buchhalter nennen. Daher gibt es einige Weiterbildungen, die einerseits das Berufsfeld näher klassifizieren, andererseits zu einem größeren Fachwissen führen. Dadurch wird gerade bei Gehaltsverhandlungen oder Bewerbungen eine ganz neue Grundlage geschaffen. Aussagekräftige Zertifikate erhält man beispielsweise:
- In Grundkursen, die Basiswissen zur Betriebswirtschaftslehre vermitteln.
- In Management-Kursen.
- Zu Themen wie Wirtschaftspsychologie.
- Bei der IHK bei der Weiterbildung zum Bilanzbuchhalter.
- Bei Kursen mit zertifizierten Abschlüssen zum Finanzbuchhalter, Lohn-/Gehaltsbuchhalter, Kontokorrentbuchhalter.