Hagen / Essen: Im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hagen ermittelte das Zollfahndungsamt Essen gegen eine deutsch-niederländische Tätergruppierung wegen Verdachts der illegalen Einfuhr von Betäubungsmitteln und Grundstoffen sowie der Herstellung synthetischer Drogen.

Bereits am 5. Dezember 2014 wurde durch Beamte des Zollfahndungsamts Essen in Zusammenarbeit mit belgischen Zollbehörden im Hafen von Antwerpen ein Schiffscontainer sichergestellt, in dem sich mehr als drei Tonnen Marihuana befanden. Das Rauschgift war in einer Tarnladung Palmkernschalen aus Ghana versteckt. Palmkernschalen sind ein Nebenprodukt, das bei der Herstellung von Palmöl entsteht und zum Beispiel als Biomasse zum Heizen verwendet wird.

Das Marihuana, das sich in Folie - vakuumeingeschweißt in 450 Säcken mit losen Palmkernschalen - befand, verkörpert in Deutschland einen Straßenverkaufswert von rund 30 Millionen Euro.

Die Sicherstellung war der vorläufige Schlusspunkt eines umfangreichen Ermittlungsverfahrens der Staatsanwaltschaft Hagen und des Zollfahndungsamts Essen gegen eine Bande von international agierenden Drogenschmugglern, der unter anderem zwei 49 und 51 Jahre alte Deutsche und zwei 46 beziehungsweise 66 Jahre alte niederländische Staatsbürger angehören. Gegen diese Personen ergingen Haftbefehle. Einer der niederländischen Beschuldigten befindet sich aufgrund Europäischen Haftbefehls der Staatsanwaltschaft Hagen in den Niederlanden in Auslieferungshaft. Die übrigen Beschuldigten befinden sich in Deutschland in Untersuchungshaft.

Ein Hinweis aus Großbritannien führte die Essener Zollfahnder auf die Fährte der deutsch-niederländischen Tätergruppierung, die vor der Einfuhr der großen Menge Marihuana bereits ohne Erlaubnis nach dem Grundstoffüberwachungsgesetz Grundstoffe zur Herstellung synthetischer Drogen (zum Beispiel Amphetamin, Ecstasy) aus Asien eingeführt hatte.

Justiz- und Zollbehörden der Niederlande und Belgiens unterstützten die Arbeit der deutschen Staatsanwaltschaft und der Zollfahnder.

Die arbeitsteilig agierende Bande bediente sich bei der Ausführung ihrer illegalen Geschäfte bestehender Legalfirmen oder gründete Tarnfirmen, welche den Einfuhren einen legalen Anstrich verleihen sollten. Auf diese Weise wurden als Legalladung getarnte Drogen und Grundstoffe - insbesondere auf dem Seeweg aus Afrika und Asien nach Europa - eingeführt, wobei auch Verbindungen nach Süd- und Mittelamerika bestanden.

Den Tätern drohen langjährige Haftstrafen. Bei den Durchsuchungen der Wohn- und Geschäftshäuser konnten sechsstellige Bargeldbeträge und hohe Sachwerte gesichert werden.

Die Ermittlungen im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hagen dauern an.

Die Leiterin der Staatsanwaltschaft Hagen, Leitende Oberstaatsanwältin Heike Becher, und der Leiter des Zollfahndungsamts Essen, Regierungsdirektor Hans-Joachim Brandl, stellen gemeinsam fest, "dass eine effektive Bekämpfung organisierter, grenzüberschreitender Kriminalität nur möglich ist, wenn sich die Justiz- und Polizeibehörden der betroffenen Staaten optimal abstimmen und die beteiligten Zollfahnderinnen und -fahnder Hand in Hand vertrauensvoll zusammenarbeiten."

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