USA/Deutschland (red) Filmemacher Werner Herzog zeigt in seinem neuen Werk, wie schnell unbedachtes SMS-Schreiben am Steuer tödliche Unfälle verursachen kann. Die Botschaft des Films "From one second to the next": Nichts ist so wichtig, dass es nicht warten könnte.
Es fühlte sich an wie ein Traum, erzählt Chandler Gerber, als er sich an den Tag erinnert, an dem er drei Menschen tötete. Chandler verursachte einen Unfall, weil er beim Fahren SMS las und verschickte. Drei Kinder starben.
Die Geschichte von Chandler geht direkt in die Magengrube. Denn wer hat das nicht schon mal gemacht: Schnell beim Fahren eine SMS getippt. Die Botschaft von "From one second to the next" von Werner Herzog lautet dagegen: Nichts ist so wichtig, dass es nicht warten kann.
Da ist Xzavier, der kleine Junge in Milwaukee, der von der Hand der Schwester weggerissen und im wahrsten Sinne umgenietet wurde. Der Siebenjährige ist querschnittsgelähmt. Angeblich tippte die Fahrerin vor dem Crash gerade "Bin unterwegs" in ihr Handy. Xzaviers Mutter fragt anklagend in die Kamera: "Und? Ist sie pünktlich angekommen? Das würde ich sie gern fragen."
Die Kampagne des Films heißt: "It Can Wait", zu deutsch: "Es hat Zeit." Sie wurde 2010 vom Mobilfunkanbieter AT&T ins Leben gerufen, inzwischen unterstützen auch Verizon, Sprint, T-Mobile US und 200 weitere Organisationen die Kampagne. Plakate, Werbespots, Infostände und eine Internetseite sollen dafür sorgen, dass Autofahrer beim Fahren ihr Handy beiseitelegen.
Jeder Zweite schreibt und liest am Steuer
Wie nötig ein Umdenken unter Autofahrern ist, zeigen die Zahlen einer Umfrage, die AT&T in Auftrag gegeben hat: 49 Prozent aller Berufspendler räumten ein, während der Fahrt SMS zu lesen und zu schicken, wie auch 43 Prozent aller Teenager, die sich hinters Lenkrad setzen.