Sie informierten über „Neues und Bewährtes bei Verschleiß von Hüfte und Knie“ (von links): Martin Wüstenberg, Dr. Bertram Barden, Christiane Kraft, Dr. Michael Alefeld und Dr. Josef Georg Fitzek. Foto: Krankenhaus Düren

Düren: „Der Patient und seine Lebensqualität stehen im Vordergrund. Wir operieren nicht das Röntgenbild, sondern den Patienten.“ Das war eine der zentralen Botschaften beim Patientenforum „Neues und Bewährtes bei Verschleiß von Hüfte und Knie“ im Krankenhaus Düren.

Erst wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind und die Lebensqualität erheblich eingeschränkt ist, wird eine Gelenkoperation überhaupt zum Thema, stellte Dr. Bertram Barden, Chefarzt der Orthopädie und Unfallchirurgie, klar.
Ziel des Vortragsabends war es, sachlich und umfassend über den Einsatz künstlicher Gelenke zu informieren und auf die unterschiedlichen prä- und postoperativen Behandlungsmöglichkeiten hinzuweisen. Und sicherlich könne man mit der Information auch einigen Besuchern die Angst vor einem eventuell nötigen Eingriff und der anschließenden Rehabilitation nehmen, sagte der Leiter der Physiotherapie, Martin Wüstenberg. Bereits vier Tage nach einer Hüft- oder Kniegelenkoperation seien die Patienten im Regelfall wieder so fit, dass sie zusammen mit dem Physiotherapeuten wieder Treppenstufen meistern können, betonte Wüstenberg, der die Arbeit der Physiotherapie im Anschluss an eine Kunstgelenk-OP vorstellte.

Nach einem Aufenthalt in einer Rehaklinik bietet das Krankenhaus Düren in seinem Gesundheitszentrum eine zielführende Sporttherapie an. „Mit der Implantation einer Prothese ist es nicht getan“, erklärte dessen Leiterin Christiane Kraft. Eine Bewegungstherapie vor der Operation sei sinnvoll und wünschenswert, die Bewegungstherapie danach sei aber unerlässlich, um einen gleitenden Übergang in die Alltagsbelastung zu ermöglichen, sagte die  Sportwissenschaftlerin.

Dr. Michael Alefeld, Leitender Oberarzt der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie, ging auf die Ursachen von Gelenkverschleiß – das Alter, starkes Übergewicht, Fehlstellungen, Unfälle, gelenkbelastende Sportarten oder schwere körperliche Arbeit – ein und befasste sich mit den unterschiedlichen Behandlungsmöglichkeiten. Eine Operation werde nach ausführlicher Information, intensiver Beratung und entsprechender Risikoabwägung durch die Ärzte immer erst dann in Betracht gezogen, wenn alle alternativen Behandlungsmöglichkeiten, wie Gewichtsreduktion, Krankengymnastik, Bewegungstherapie, eine medikamentöse Behandlung oder Infiltrationen nicht zum gewünschten Erfolg führen. „Der richtige Zeitpunkt ist dann gekommen, wenn der Leidensdruck größer ist als die Angst vor den OP-Risiken“, betonte Dr. Alefeld. Die Entscheidung liege aber immer alleine beim Patienten, der selber beurteilen müsse, ob seine Gelenkbeschwerden ihn maßgeblich in seiner Lebensqualität einschränken und die Situation so nicht mehr akzeptabel für ihn ist.

Chefarzt Dr. Barden wies in seinem Vortrag ausdrücklich auf die Bedeutung von Sicherheit und Qualität bei künstlichen Gelenken hin. Er betonte, dass das Krankenhaus Düren als Endoprothetikzentrum der Maximalversorgung zertifiziert ist und sich durch erfahrene und spezialisierte Operateure auch für schwierige Knie- und Hüftwechseloperationen auszeichnet. Auch wenn der Einsatz eines Kunstgelenks ein großer Eingriff sei, werde er mit kleinem Schnitt und kleiner Narbe ausgeführt, erklärte der Chefarzt. So sei der Blutverlust gering, es werde wenig Muskelmasse durchtrennt, und die Heilung verlaufe in den allermeisten Fällen schmerz- und komplikationslos.

Von der Möglichkeit, nach den Vorträgen Fragen an die Referenten zu richten, machten die Besucher regen Gebrauch.

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