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So schön der Sommer ist, leider gibt es auch Schattenseiten. Eine davon ist das allseits bekannte leise Brummen oder Surren. Das Geräusch signalisiert: Mücke im Anflug. Oft ist es dann schon zu spät, denn in Sekundenschnelle hat sie zugestochen. Die dadurch entstehenden Quaddeln jucken stark und können sich im schlimmsten Fall sogar entzünden. Doch muss deswegen die Chemiekeule ausgepackt werden? Und stimmen all die Mythen und Klischees über die Angriffslust von Mücken überhaupt?

Irrtümer, die sich hartnäckig halten

1. Mücken suchen sich als Opfer bevorzugt Frauen aus
Eine Mücke interessiert es nicht, ob ihre Nahrungsquelle weiblich oder männlich ist. Sie hat es bei Frauen aber tatsächlich leichter, da deren Haut von Natur aus dünner ist. Aus dem gleichen Grund spüren Frauen die Stiche auch stärker.

2. Immer schön das Licht ausschalten
Auch das ist ein Mythos. Mücken werden nämlich nicht vom Licht, sondern von Gerüchen angezogen. Ob das Licht im Schlafzimmer oder auf der Terrasse an ist, spielt keine große Rolle. Körperschweiß, Deo und Parfüm finden Mücken dagegen unwiderstehlich. Stärkster Magnet ist jedoch das Kohlendioxid, das wir ausatmen. Mücken besitzen sehr feine Sinnesorgane und folgen der höchsten Kohlendioxid-Konzentration in der Luft. Auch unsere Körperwärme zieht sie an.

3. Alle Mücken stechen
Tatsächlich stechen nur die weiblichen Mücken zu, denn sie brauchen das Blut für die Produktion ihrer Eier. Dafür sind nämlich bestimmte Proteine erforderlich, die Mücken nicht selbst herstellen können. Ihre Hauptnahrung besteht dagegen überwiegend aus Blütennektar und Pflanzensäften. Männliche Mücken ernähren sich sogar ausschließlich "vegan".

Warum wir auf natürlichen und umweltschonenden Mückenschutz setzen sollten


Ja, Mücken können nervig sein. Das ist aber kein Grund, sie mit der Chemiekeule zu töten und unserer Umwelt zu schaden, zumal durch chemische Insektenmittel auch viele andere Kleinlebewesen sterben. Mücken sind ein wichtiger Bestandteil unseres Ökosystems und sie erfüllen wie alle Lebewesen wertvolle Aufgaben. Für viele Vögel, Insekten und Wassertiere sind Mückenlarven beispielsweise überlebenswichtige Nahrung. Würden Mücken als unverzichtbares Glied der Nahrungskette aus unserem Ökosystem verschwinden, hätte das für die gesamte Natur - und letztendlich auch für uns Menschen - gravierende Folgen. Darum sollte unbedingt auf nachhaltige Lösungen gesetzt werden. Die sind bei der Mückenabwehr ebenso erfolgreich wie chemische Mittel, aber viel umweltfreundlicher und schonender. Und ganz ehrlich: Auch wir Menschen wollen unsere Haut doch ungern mit purer Chemie einreiben oder giftige Dämpfe einatmen!

Natürliche Mittel zur Mückenabwehr

Mücken mögen keinen Lavendel


Wenn Mücken angewidert die Nase rümpfen könnten, würden sie es beim Duft von Lavendel tun. Der für uns meist sehr angenehme Geruch wird von ihnen als unangenehm empfunden. Oft hilft es schon, im Garten oder in Töpfen auf Balkon und Terrasse Lavendel zu pflanzen. Einen noch stärkeren Effekt hat reines, ätherisches Lavendelöl, das in eine Duftlampe gegeben wird. Es ist auch möglich, Lavendelblüten zu sammeln, sie trocknen zu lassen und in kleine Duftsäckchen zu füllen.

Zitrone: Sauer macht Mücken nicht lustig


Zitronen und insbesondere das aus Zitronengras gewonnene Citronella haben auf Mücken eine ebenso abschreckende Wirkung. Wer Lust hat, kann eine duftende Zitronen-Kerze
zur Mückenabwehr mit wenigen Handgriffen selbst machen. Aldi Süd bittet dazu eine detaillierte Anleitung mit Bildern. Eine weitere Möglichkeit ist Zitronenmelisse. Sie vertreibt Mücken ähnlich wie Lavendel durch ihren charakteristischen Geruch.

Mücken würzen ungern mit Basilikum


Und sie meiden Orte, wo der mediterrane Klassiker wächst. Auch das liegt natürlich an dem sehr intensiven Duft der Würzpflanze. Ätherisches Basilikumöl hat den gleichen Effekt.

Was hilft, wenn die Mücke zugestochen hat?


Natur und Küche halten einige bewährte Mittel bereit, die den fiesen
Juckreiz lindern und Schwellungen reduzieren können. Der erste Vorschlag ist wohl in jedem Haushalt zu finden: Zwiebeln. Die enthaltenen ätherischen Öle und schwefelhaltigen Aminosäuren haben zudem einen antibakteriellen Effekt. Anwendung: den Mückenstich einfach mehrmals mit einer halbierten Zwiebel betupfen. Eine ähnliche Wirkung hat eine Scheibe Ingwer oder ein Tropfen Essig. Letzterer desinfiziert nicht nur, sondern kühlt auch gleichzeitig. Wer unterwegs beim Waldspaziergang gestochen wird, kann ein paar Blätter vom Spitzwegerich so fest zwischen den Fingern zerreiben, dass Saft austritt. Diesen Saft auf den Mückenstich träufeln.

Sanfter Mückenschutz für ein funktionierendes Ökosystem


Wer den Sommer unbeschwert genießen will, kann dies auch ohne chemische Mückenabwehrmittel tun. Mit den natürlichen Lösungen schützen wir nicht nur uns selbst, sondern auch unsere Natur, denn die kleinen Plagegeister sind für viele Tiere eine unverzichtbare Nahrung.

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