Risikobehaftete Entscheidungen gehören in der Geschäftswelt für viele zum Alltag. Je höher die Position, desto weitreichender können die Konsequenzen aus der Handlung sein. Das gilt sowohl im Positiven wie auch im Negativen. Unsere Beispiele zeigen, dass ein fortschrittlicher Geschäftssinn nicht auf eine Branche oder ein Alter beschränkt ist. Es folgen einige mutige Geschäftsentscheidungen, von denen sich manche ausgezahlten und andere erfolglos blieben.
Alter schränkt den Weitsinn nicht ein
Ein wunderbares Beispiel dafür, dass ein fortgeschrittenes Alter weder den Geschäftssinn noch die Risikobereitschaft beschränkt, ist der westfälische Unternehmer Heinrich August Schoeller. Der Papierfabrikant aus Düren war im 19. Jahrhundert einer der führenden Hersteller von hochwertigen Feinpapieren. Innovatives Denken und Investitionsfreude sorgten dafür, dass Schoellers Produkte immer eine ausgezeichnete Qualität aufwiesen. Selbst im hohen Alter schreckte der Unternehmer nicht davor zurück, hohe Summen in neue Technologien zu investieren, um den Fortbestand des Traditionsunternehmens zu sichern.
Blockbuster schätzt Netflix falsch ein
Vor den Zeiten großer Internet-Streamingdiensten wie Netflix, AmazonPrime und SkyGo gehörte Blockbuster LLC zu den größten Videovertrieben der Welt. Zum Angebot des US-amerikanischen Konzerns gehörten Videotheken, DVD-Mailorder und Video-On-Demand-Angebote. Im Jahr 2000 machten die Verantwortlichen einen kapitalen Fehler, als sie den Kauf von Netflix für 50 Millionen US-Dollar ablehnten. Der damalige CEO John Antioco sah in dem neuen Videostreamingportal nur ein kleines Nischengeschäft. Betway beschreibt dies als eine der schlechtesten Geschäftsentscheidungen aller Zeiten, wie sich im Nachhinein herausstellen sollte. Denn heute gehört Netflix zu den größten Streaminganbietern der Welt und ist ein Vielfaches mehr Wert als die 50 Millionen Dollar von damals.
Smarte Köpfe bei Microsoft
Eine ähnlich großen Fehlentscheidung trafen die Verantwortlichen von Electronic Data Systems im Jahr 1979. Es war die Pionierzeit der digitalen Revolutionäre. Einer von ihnen war Bill Gates; und während er und ein paar seiner Kollegen an ihren bahnbrechenden Visionen glaubten, taten dies die Leute von EDS nicht. Android Mag erläutert, dass EDS 50 Millionen damals zuviel waren. Heute ist Microsoft über 750 Milliarden US-Dollar wert. Im Jahr 2008 war Microsoft dann selbst der große Hai. Das Handelsblatt berichtet, dass Microsoft der Suchmaschine Yahoo ein Angebot von 45 Milliarden Dollar unterbreitete. Doch die Verantwortlichen lehnten ab. Im Nachhinein eine smarte Entscheidung von Microsoft, nicht zu erhöhen, da die Suchmaschine heute nur noch knapp 32 Milliarden Dollar wert ist.
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Ein Internetmarkplatz setzt sich durch
Auch die Geschichte von eBay ist eine unglaubliche Erfolgsstory des digitalen Wandels. Als der digitale Markplatz im September 1995 gegründet wurde, glaubten nur die Wenigsten an den Erfolg der Plattform. Wer würde schon viel Geld für eine Ware ausgeben, die er vorher nicht wirklich gesehen hat? Doch das Modell setzte sich durch und revolutionierte das Kauf- beziehungsweise Konsumverhalten im Internet in dessen Grundzügen. Heute liegt der Jahresumsatz von eBay bei rund neun Milliarden US-Dollar. Auch die innovative Online-Bezahlmethode PayPal hat seinen Ursprung bei eBay. Über das neuartige Transaktionssystem konnten ein gleichberechtigter Schutz für Käufer und Verkäufer präsentiert werden, welcher ein Grundpfeiler für das Vertrauen in eBay als Marktplatz darstellt. Heute gehört PayPal zu den größten Finanzdienstleistern der Welt und hat sich weit über den eBay hinaus als Bezahlmethode On- und Offline durchgesetzt.
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