Statistiken zufolge wird jeder vierte Arbeitnehmer in Deutschland vor dem Eintritt in die Rente berufsunfähig. Doch nur etwa 43 Prozent der deutschen Angestellten haben eine Berufsunfähigkeitsversicherung (kurz BU). Vielen ist die Police zu teuer. Doch sie ist grundsätzlich für jedermann nützlich.

 

Jeder kann betroffen sein

Tritt der Ernstfall ein und man wird berufsunfähig, reicht das Geld meist nicht, um den gewohnten Lebensstandard aufrecht zu erhalten. Die gesetzliche Erwerbsminderungsrente, die man dann erhält, macht nur einen Bruchteil des Gehalts aus. Selbstständige und Freiberufler erhalten diesen staatlichen Zuschuss erst gar nicht. Da man nicht weiß, wann und ob man überhaupt berufsunfähig wird, kann man schwer für den Notfall vorsparen. Viele sind der Meinung, ausschließlich Arbeitnehmer in gefährlichen Berufen (Bauarbeiter oder Köche) würden vorzeitig erwerbsunfähig. Doch Analysen über die Gründe des vorzeitigen Berufsaustritts zeigen deutlich, dass es jeden treffen kann. Wie in diesem Überblick zur Berufsunfähigkeitsversicherung aufgelistet, zählen Nervenkrankheiten und Krankheiten des Bewegungsapparates zu den häufigsten Ursachen der Erwerbsunfähigkeit. Burnout und Depression sowie Bandscheibenvorfälle und Arthrose sind keine Einzelfälle und in jeder Berufs- sowie Altersgruppe vertreten. Statistisch gesehen liegt die Wahrscheinlichkeit einer Berufsunfähigkeit bei 20- und 30-Jährigen bei etwa 40 Prozent. Die Berufsunfähigkeitsversicherung gilt daher für fast alle als beste Möglichkeit, sich für diesen Notfall abzusichern.

Berufsanfänger und Selbstständige profitieren am meisten

Um staatliche Zuschüsse zur Berufsunfähigkeit zu bekommen, muss man mindestens fünf Jahre lang in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt haben. Berufsanfänger, die weniger als fünf Jahre gearbeitet haben, haben demnach keinen Anspruch auf Beihilfe. Zudem haben sie in der Regel noch keine großen Ersparnisse aufgebaut und müssen sich im Ernstfall ihr Leben lang irgendwie selbst versorgen. Sie profitieren deshalb besonders stark von der Berufsunfähigkeitsversicherung, denn einerseits erhalten sie die finanzielle Unterstützung, andererseits zahlen sie nur sehr geringe Beiträge in die Versicherungspolice. Je früher man einen BU-Vertrag abschließt, desto günstiger sind nämlich die Konditionen. Auch Selbstständige und Freiberufler sollten eine Berufsunfähigkeitsversicherung besitzen, denn auch sie haben aufgrund der fehlenden Einzahlungen in die gesetzliche Rentenkasse keinen Anspruch auf staatliche Erwerbsminderungsrente.

Wer sollte nach Alternativen schauen?

Nicht jeder kann von einer BU-Police profitieren, denn nicht jeder erhält einen BU-Vertrag. Viele Versicherer fordern einen Gesundheitscheck. Je nach Grad der Vorerkrankungen können die Beiträge für eine Police enorm hoch sein oder ein Versicherungsvertrag gänzlich abgelehnt werden. Die Gründe für eine Verweigerung sind vielseitig. Manche Versicherer lehnen einige risikoreiche Berufe kategorisch ab. Gefährliche Hobbys können ebenfalls zu einer Verweigerung führen. Wer Vorerkrankungen wie Sportverletzungen, chronische Erkrankungen wie Asthma oder Diabetes, oder bereits Störungen im Bewegungsapparat hat, wird in der Regel ebenfalls keine Police erhalten. Einmal abgelehnte Antragssteller werden auch bei anderen Anbietern keinen Vertrag bekommen und sollten sich deshalb nach Alternativen umsehen. Gängige Mittel, um zumindest einige Fälle der Berufsunfähigkeit abzusichern, sind Erwerbsunfähigkeitspolice, Grundfähigkeitsversicherung, Unfallversicherung oder auch Multi-Risk Versicherung. Mehr Informationen zu den Alternativen findet man hier

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