Aachen: Im Nachgang zum WM-Fußballspiel kam es am Freitagabend gegen 20.35h zu einer größeren Schlägerei in der Aachener Innenstadt im Bereich Gasborn-Promenadenstraße-Synagogenplatz. Dabei wurden zwei Personen leicht verletzt; in einer Gaststätte ging diverses Mobiliar zu Bruch.

Die Ermittlungsgruppe REMOK der Aachener Polizei hat die Ermittlungen wegen Landfriedensbruch, Körperverletzung und Volksverhetzung aufgenommen und vermeldet die Identifizierung mehrerer Straftäter.

Nach aktuellem Erkenntnisstand hatten sich am Freitagabend ca. 50 Personen aus einer nahe gelegenen Szenekneipe auf den Synagogenplatz begeben und Bengalos gezündet. In dieser Gruppe befanden sich mehrere Personen, die der rechten Szene zugeordnet werden, darunter zum Teil hochrangige Mitglieder der Partei "Die Rechte". Aus der Gruppe heraus zeigten einige Personen den Hitlergruß; eine Reichskriegsflagge wurden mitgeführt.

Daraufhin wurde die Gruppe von einem 58-jährigen Mann, der dem hiesigen linken Spektrum zugeordnet wird, auf das Verhalten angesprochen. Über die Art und Weise des Ansprechens - hier gibt es unterschiedliche Angaben bis hin zum Vorwurf wüster Beschimpfungen - sollen die laufenden Vernehmungen noch Klarheit erbringen.

Zwischen beiden Parteien eskalierte die Auseinandersetzung und führte dazu, dass der 58-jährige von mehreren Personen aus der Großgruppe verfolgt wurde und in eine nahe gelegene Gaststätte flüchtete. Während der Flucht wurde er nach Zeugenaussagen von einem Verfolger gestellt und mehrfach geschlagen, so dass er eine Platzwunde davon trug. Der Geschädigte selber machte der Polizei gegenüber bislang keine weiteren Angaben zum Geschehensablauf. Auf eine ärztliche Versorgung verzichtete er.

Der Haupttäter konnte auf Basis von Zeugenaussagen und der heutigen Auswertung des sichergestellten Videomaterials ausgemacht werden. Auf Antrag der Aachener Staatsanwaltschaft erließ das Amtsgericht Aachen aktuell einen Beschluss zur Öffentlichkeitsfahndung nach dieser Person.

Beschrieben wird sie wie folgt: * männliche Person * zwischen 18 - 25 Jahre alt * ca. 160 cm groß * kurze, blonde Haare * trug zur Tatzeit ein grünes Hemd

Die Polizei bitte die Bevölkerung um Hinweise unter der Tel.Nummer 0241-9577-0.

Aus Basis der Videoauswertung gelang der Aachener Polizei am heutigen Tag darüber hinaus die Identifizierung zweier Mittäter. Dabei handelt es sich um ein hochrangiges Mitglied der Partei "Die Rechte" in NRW sowie eine weitere Person, die dem rechten Spektrum zuzuordnen ist. Gegen alle drei Personen wurden entsprechende Strafverfahren eingeleitet. Die Ermittlungen zu den weiteren Mittätern dauern an.

Innerhalb der Gaststätte, in die der Geschädigte geflüchtet war, kam es dann zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen den Verfolgern und anwesenden Gästen. Dabei ging diverses Mobiliar zu Bruch und eine zweite Person leicht verletzt wurde. Anschließend flüchtete die Verfolgergruppe in ihre ursprüngliche Szenekneipe nahe des Synagogenplatzes.

Der Aachener Polizei, die bereits vier Minuten nach dem ersten Notruf mit starken Einsatzkräften und Diensthunden vor Ort war, führte unmittelbar eine Tätersuche in der Szenekneipe durch. Zusätzlich stellte sie dort die Identität von insgesamt 26 Personen fest. Darüber hinaus konnten noch weitere Personen ermittelt werden, die sich bereits entfernt hatten.

Die Ermittlungen der Aachener Kripo werden fortgeführt.

"Ich freue mich über diesen schnellen Ermittlungserfolg, der deutlich macht, dass die Aachener Polizei weiterhin mit hoher Intensität gegen rechte Gewalt vorgeht", zeigte sich Polizeipräsident Weinspach sehr erfreut.

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