Wohnen (pm) Ein durchschnittlicher Haushalt in Deutschland zahlte in den vergangenen Jahren zwischen 30 und 50 Prozent seines Einkommens für die Miete. Zukünftig scheint sich hier auch keine Trendwende absehen zu lassen, denn die Mietpreise kennen vielerorts nur eine Richtung: nach oben. So sind die Angebotsmieten laut Immonet in Deutschland im vergangenen Jahr um rund 3,4 Prozent gestiegen. In den Metropolen lag der Anstieg sogar bei bis zu 6 Prozent. Allerdings belasten nicht nur steigende Mieten die Haushalte. Auch anziehende Preise für Betriebskosten treiben die Kosten für die eigenen vier Wände.


So zahlen Mieter in Deutschland laut aktuellem Betriebskostenspiegel des Deutschen Mieterbunds, der auf Grundlage der Abrechnungsdaten 2011 vorgelegt wurde, durchschnittlich 2,20 Euro pro Quadratmeter im Monat für Betriebskosten. Werden alle denkbaren Betriebskostenarten eingerechnet, liege der Wert sogar noch etwas höher: So kann die so genannte 'Zweite Miete' bis zu 2,97 Euro pro Quadratmeter und Monat betragen. Ein Rechenbeispiel: Laut Immobilienportal Immonet mussten Mieter 2011 in Hamburg für eine 80 Quadratmeter Wohnung eine durchschnittliche Jahresnettokaltmiete von rund 9.480 Euro zahlen. Zusätzlich fielen laut Mieterbund noch rund 2.850 Euro für alle Betriebskosten an. Dies macht damit immerhin einen Anteil von 30 Prozent an der gesamten Jahresmiete. Für Dortmund liegt der Anteil sogar bei knapp über 70 Prozent.

Die bislang oft angemerkten Unterschiede bei den Betriebskosten zwischen Ost und West scheinen sich laut Mieterbund aufzuheben. Die im Durchschnitt gezahlten Betriebskosten liegen in den östlichen Bundesländern bei 2,18 Euro pro Quadratmeter und Monat, in den westlichen Bundesländern hingegen bei 2,21 Euro. Insbesondere die Kosten für Grundsteuer, Müllbeseitigung, Gebäudereinigung und Versicherungen liegen laut Mieterbund im Westen teilweise deutlich höher. Zu beachten sei dabei jedoch, dass die Höhe der Heizkosten oder Warmwasserkosten vor allem durch klimatische Einflüsse und starke Preisunterscheide bei Öl, Gas und Fernwärme bestimmt werde. Zudem schwanke die Höhe der kommunalen Gebühren bzw. der Grundsteuer von Gemeinde zu Gemeinde.

Der Mieterbund merkt zudem an, dass die Kosten für Heizung und Warmwasser auch im Abrechnungsjahr 2011 weiter angestiegen seien. Inzwischen schlagen diese "warmen Betriebskosten" mit 1,24 Euro pro Quadratmeter und Monat zu Buche. Für eine 80 Quadratmeter große Wohnung sind dies rund 1.200 Euro pro Jahr. Einen Grund für den Preisanstieg bei den Heizkosten sieht der Mieterbund bei der Preisentwicklung von Öl, Gas und Fernwärme: Während Gas um 4,5 Prozent und Fernwärme um 7 Prozent teurer wurden, stiegen die Preise für Heizöl um mehr als 24 Prozent. Wichtig: Mieter sollten bei Fernwärme und Gas auf regionale Unterschiede achten. Diese liegen meist bei bis zu 16 Prozent und mehr.

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