Im März 2022 wurde von YouGov.com eine europaweite Studie zu den Energiepreissteigerungen in Europa durchgeführt. Dabei äußerten sich 88 Prozent der Deutschen besorgt über die Entwicklungen. Darunter gaben 67 Prozent an, sie seien sogar äußerst besorgt. Auch Lieferengpässe und Rohstoffmangel tragen dazu bei, dass einige Personengruppen düster in die Zukunft blicken. Insbesondere der nahende Winter macht den Menschen Angst. In dieser unsicheren Situation kann sich auszahlen, jetzt schon für das Weihnachtsfest 2022 vorzusorgen.

Preisexplosion und Mangel auf dem Papiermarkt

Bücher, Geschenkpapier und Weihnachtskarten könnten zum Heiligen Abend 2022 knapp werden. Denn bereits in diesen Tagen klagen Verleger und Druckereien über die Lage. Der Papiermangel ist kein rein deutsches Problem. Die Ursachen sind vielschichtig.

Ein Grund ist, dass China hohe Mengen an Papier einkauft. Dadurch fehlt das Material in anderen Teilen der Welt. Aber nicht nur die asiatische Wirtschaftsmacht ist an der misslichen Situation in Deutschland schuld. Es handelt sich zum Teil auch um ein hausgemachtes Problem.

Ein Viertel der Druckpapierhersteller in Europa hat die Produktion geschlossen oder auf Verpackungsmaterialien umgerüstet. Als in der Corona-Krise die Nachfrage im Versandhandel akut anstieg, hielten viele Papierproduzenten diesen Schritt für klug.

Was jetzt fehlt, sind primär die grafischen Papiere, aus denen unter anderem Bücher, Druckpapier für das Büro und Weihnachtskarten hergestellt sind.

Gleichzeitig steigen die Preise für Papier. Während im Jahr 2018 eine Tonne des Materials noch rund 80 Euro kostete, liegen die Kosten derzeit bei rund 173 Euro. Die höheren Preise werden unter anderem durch die steigenden Energie- und hohen Rohstoffausgaben begründet.

Der Buchhandel leidet. Denn neben den enormen Kosten geht zeitgleich die Nachfrage zurück. Die örtlichen Anbieter beklagen einen Umsatzrückgang um 9,5 Prozent gegenüber 2019.

Mögliche Folgen: Preisanstieg und leere Regale

Je länger sich die Wirtschaft in einer Talfahrt befindet, desto offensichtlicher werden die Auswirkungen.

Das Statistische Bundesamt veröffentlichte eine Übersicht “Preissteigerung für ausgewählte Waren und Dienstleistungen im August 2022” (auf statista.com). Darin wird der Preisanstieg verschiedener Güter und Serviceleistungen mit dem Vorjahresmonat verglichen. Die Zahlen sprechen für sich:

  • Strom, Gas und andere Brennstoffe: + 46,4 %
  • Heizöl, Kraftstoffe: 32,4 %
  • Nahrungsmittel, alkoholfreie Getränke: 15,7 %
  • Wohnung, Wasser, Strom, Gas und andere Brennstoffe: 11,5 %
  • Gemüse: 9,7 %
  • Möbel, Leuchten, Geräte u. a. Haushaltszubehör: 8,3 %
  • Beherbergungskosten, Gaststätten: 8,1 %
  • Freizeit, Unterhaltung, Kultur: 6,5 %
  • Alkohol, Tabak: 5,5 %
  • Obst: 4,3 %

Die Preise steigen in vielen Bereichen offensichtlich deutlich in die Höhe. Gleichzeitig wird es schwieriger und schwieriger, bestimmte Waren und Dienstleistungen überhaupt zu bekommen. Der Bürger steht deshalb immer öfter vor leeren Supermarktregalen.

Der Papiermangel sowie die enormen Produktionskosten durch den Anstieg von Strom und Rohstoffpreisen wirkt sich ebenfalls aus. Verlage und Druckereien können ihre Waren und Dienstleistungen häufig nur noch eingeschränkt anbieten.

Auf Nachfrage erklärt die Geschäftsleitung der Druckerei karten-paradies.de, dass es in den letzten Wochen immer schwieriger wurde, an Papier zu kommen. Aktuell seien zwar noch Vorräte vorhanden, aber bei der erfahrungsgemäß hohen Nachfrage nach Karten und Büchern in der Weihnachtszeit können Engpässe wahrscheinlich nicht mehr vermieden werden.

Bei unverderblichen Waren bereits jetzt zuschlagen

In vielen Bereichen rechnen Experten nicht damit, dass sich die Lage entspannt. Die Bundesregierung hält die Länder dazu an, Energie zu sparen. Die Stadtverwaltung Düren startete bereits mit einigen Maßnahmen. So werden die Nachtbeleuchtungen des Rathauses und aller Brunnen der Stadt nicht mehr betrieben. Außerdem gibt es kein Warmwasser mehr in den behördlichen Handwaschbecken. In den Turnhallen der Stadt ist die Warmwasserbereitung ebenfalls abgeschaltet.

Fraglich ist, ob die Einsparung des Warmwassers möglicherweise hygienischen Auswirkungen haben könnte. Das gründliche Händewaschen mit warmem Wasser war bisher ein Teil der Hygienemaßnahmen im Kampf gegen das Corona-Virus, das gerade im Winter wieder vermehrt auftreten könnte.

Alle Einsparungen sollen verhindern, dass es in der kalten Jahreszeit zu Versorgungsengpässen kommt. Wer nach zwei Jahren Pandemie ein besinnliches Weihnachtsfest feiern möchte, der kann bereits jetzt mit den Vorbereitungen beginnen.

Zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken der Deutschen zählen:

  • Gutscheine/Geld: 47 %
  • Lebensmittel/Süßwaren: 43 %
  • Spielwaren: 40 %
  • Gedruckte Bücher: 39 %
  • Kleidung: 37 %
  • Kosmetika: 31 %
  • Events/Veranstaltungsbesuche: 22 %
  • Schmuck: 21 %
  • Einrichtungsgegenstände: 14 %
  • CDs/DVDs: 14 %
  • Unterhaltungselektronik: 12 %
  • Smartphones/Tablets/Wearables: 11 %

Gerade unverderbliche Waren wie Spielzeug, Bücher, Schmuck und Elektronik sollte bereits jetzt besorgt werden. Es war in früheren Jahren bereits der Fall, dass die Preise beinahe aller Waren und Dienstleistungen ansteigen, je näher der Heilige Abend rückte. Auch in diesem Jahr ist mit einer ähnlichen Entwicklung zu rechnen. Wobei im Vergleich die Ausgangspreise in vielen Bereichen bereits jetzt deutlich höher sind als sonst. Aufgrund der Engpässe ist es außerdem möglich, dass der gewünschte Artikel zum Weihnachtsfest vergriffen und nicht mehr nachbestellbar sein könnte.

Energieverbrauch im Advent reduzieren

Zudem können sich die Bürger bereits überlegen, wie sie ihren Energieverbrauch zum Heiligen Abend drosseln. Gerade die heimische Festbeleuchtung ist ein wichtiger Aspekt.

Im Jahr 2018 funkelten rund 16 Milliarden Lämpchen in und an den deutschen Wohnungen und Wohnhäusern. Obwohl in 72 % der Fälle stromsparende LEDs genutzt wurden, betrug der Verbrauch 600 Millionen Kilowattstunden (kWh). Im September 2022 liegt der Preis pro kWh bei 51,58 Cent, im Januar 2021 lag er dagegen noch bei 31,89 Cent. Die Kostensteigerung allein für die elektrische Weihnachtsbeleuchtung ist enorm.

Deshalb kann über den alternativen Einsatz von Kerzen nachgedacht werden. Hierbei sind brandschutzrechtliche Vorschriften zu beachten. Obendrein muss die Sicherheit gewährleistet sein. Gerade in Haushalten mit Kindern und Tieren können brennende Kerzen am Tannenbaum schnell zur tödlichen Gefahr werden.

Der Backofen läuft in der Weihnachtszeit auf Hochtouren. In diesem Zusammenhang ist es besser, die Umluft zu nutzen. Denn dabei braucht es weniger hohe Temperaturen, was bis zu 40 Prozent weniger Stromverbrauch mit sich bringt. Wer etwa einen Braten brutzelt, der kann ab einer Backzeit von mindestens 40 Minuten den Ofen um zehn Minuten früher abschalten. Die Restwärme im Gerät reicht aus, um das Fleisch fertig zu garen.

Wichtig ist es auch, die Tür des Backofens konsequent geschlossen zu halten. Jedes Mal, wann nachgeschaut wird, ob das Essen bereits fertig ist, verliert der Ofen zehn bis 20 % an Wärme.

Beinahe in jedem Rezept steht, dass der Backofen vorgeheizt werden muss. Dennoch ist ein Vorheizen nicht immer notwendig. Wer darauf verzichtet, der kann bis zu 20 % Strom sparen. Wenn das Vorheizen zwingend erforderlich ist, sollte nur die unverzichtbare Zeit dafür verwendet werden. Sobald das Gerät die notwendige Temperatur erreicht hat, werden die Lebensmittel sofort hineingeschoben.

Wer möchte, der kann sogar das traditionelle Menü komplett ändern. Es gibt viele leckere und festliche Rezepte, bei denen Strom gespart werden kann. Ein Fondue ist beispielsweise eine energiesparendere Option als die Weihnachtsgans aus dem Ofenrohr.

Damit an Weihnachten die Geschenke, das Essen und auch die Stromrechnung zur Zufriedenheit aller ausfallen, sollten jetzt schon alle möglichen Maßnahmen ergriffen werden.

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