Aachen: Rat und Verwaltung arbeiten effizient Hand in Hand, wenn Menschen in Not sind. Das bewiesen sie heute während einer Pressekonferenz im Aachener Rathaus, in der sie gemeinsam das städtische Hilfspaket für durch das Hochwasser besonders stark betroffene Menschen vorstellten. Vertreterinnen und Vertreter der Fraktionen vermittelten einvernehmlich ihre Zustimmung und sprachen ihren Dank für das akute Hilfspaket aus, das nicht nur schnell aufgestellt worden sei, sondern auch deutlich mache, dass Solidarität in dieser Region nicht an der Orts- oder Landesgrenze ende. In Summe stellt die Stadt Aachen mit Unterstützung der Politik kurzfristig 400.000 Euro aus dem laufenden städtischen Haushalt für die Hochwasserhilfe zur Verfügung.
„Wir haben einen Hilfsfonds aufgestellt, um schnell handeln zu können. Wichtig ist, dass die Hilfe unbürokratisch fließen kann“, erklärte Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen, die ebenso wie Kämmerin und Stadtdirektorin Annekathrin Grehling in den letzten Tagen regelmäßig in den Überschwemmungsgebieten vor Ort war und sich davon überzeugen konnte, dass es für ein unkompliziertes Hilfspaket dringenden Bedarf gibt.
Hilfsfonds für Einwohner*innen und Gewerbetreibende
Zentraler Bestandteil der Hochwasserhilfe ist ein Fonds, in dem die Stadt Aachen 250.000 Euro für in besonderem Maße betroffene Einwohner*innen und Gewerbetreibende bereitstellt. Dabei hat sie insbesondere den im Stadtgebiet am stärksten betroffenen Bezirk Kornelimünster/Walheim im Blick. Gewerbetreibende, Mieter*innen und Bewohner*innen von selbst genutztem Eigentum können ab Freitag, 23. Juli, einmalig bis zu 5.000 Euro Unterstützung beantragen.
„Wir wollen den Menschen im ersten Schritt helfen, wenn sie wirklich existenziell betroffen sind, damit die notwendigsten Anschaffungen möglich sind, für die im Moment noch kein Geld da ist. Gleichzeitig wollen wir sie im persönlichen Gespräch auf weitere Möglichkeiten der Förderung und Unterstützung hinweisen“, erläuterte Stadtkämmerin Annekathrin Grehling die Idee dieses Fonds.
Ansprechpartner in der Verwaltung sind der Fachbereich Wohnen, Soziales und Integration sowie der Fachbereich Wirtschaft, Wissenschaft, Digitalisierung und Europa. Die entsprechenden Kontaktdaten stehen in Kürze auf aachen.de zur Verfügung.
Zentrales Spendenkonto "Aachen hilft"
Geldspenden sind in der jetzigen Situation weiterhin mehr als willkommen. Wer zugunsten von Betroffenen in Stadt und StädteRegion Aachen spenden möchte, ist herzlich eingeladen, dies über das neu eingerichtete zentrale Konto „Aachen hilft“ bei der Sparkasse Aachen zu tun: DE27 3905 0000 1073 7977 61.
Die Stadt Aachen hat dieses Konto eingerichtet, um eine gerechte Verteilung der Spenden sicherzustellen. In einem ersten Schritt hat sie selbst 50.000 Euro zur Verfügung gestellt. Zusätzlich werden die Eintrittsgelder der gerade im Suermondt-Ludwig-Museum eröffneten Ausstellung „Dürer war hier“ bis zum 1. August dem städtischen Spendenkonto zugutekommen.
Geplant ist eine Zusammenarbeit mit dem Deutschen Roten Kreuz.
Amtshilfe bei besonders betroffenen Kommunen
Die Stadt Aachen sieht sich in der Verantwortung für die Region und unterstützt daher neben ihren eigenen Bezirken auch die besonders betroffenen Kommunen Eschweiler, Stolberg und Eupen mit Kräften der Feuerwehr, des Ordnungsbereichs, der Abfallentsorgung und der Grünpflege. Im Rahmen der Amtshilfe stellt sie aber auch die fachliche Expertise ihrer Bauingenieurinnen aus den Bereichen des Gebäudemanagements und des Brücken- und Straßenbaus zur Verfügung. Sie bietet bei Bedarf Aufgaben aus Bereichen an, die von den Kommunen derzeit nicht selbst geleistet werden können. Zudem wird im Einzelfall geprüft, ob Menschen, die in Wohnungsnot geraten sind, eine Unterkunft im Stadtgebiet Aachen vermittelt werden kann. Nicht zuletzt sollen Kinder und Jugendliche betroffener Familien auch an den Aachener Ferienspielen teilnehmen können.
Allgemeine Sachspenden sind im Aachener Stadtgebiet wie auch in der Region genügend vorhanden. Kleider, Schuhe, Bettwäsche, Decken usw. werden daher aktuell nicht mehr angenommen. In den stark betroffenen Nachbarstädten der StädteRegion werden allerdings Campingzubehör, Ventilatoren und Trinkwasser dringend benötigt. Auch für Werkzeuge und Maschinen gibt es großen Bedarf.
Unterstützung der städtischen Mitarbeitenden
„Wir unterstützen auch unsere betroffenen Mitarbeitenden“, erklärte Sibylle Keupen. Kolleg*innen der Stadtverwaltung Aachen, die selbst betroffen oder im Katastrophenschutz aktiv sind, erhalten bei Bedarf bis zu fünf Tage Sonderurlaub.
Hilfsfonds der StädteRegion
Die StädteRegion setzt einen Hilfsfonds mit einem Gesamtvolumen von 1,5 Millionen Euro für die Betroffenen des Hochwassers auf. Zu diesem Fonds trägt die Stadt Aachen 100.000 Euro bei, indem sie auf den ihr zustehenden Anteil verzichtet und diese Mittel aus dem eigenen Haushalt aufbringt.
Für „Aachen hilft“ ist unter www.aachen.de/aachen_hilft eine eigene Infoseite eingerichtet worden. Wer darüber hinaus noch Fragen hat oder Werkzeuge und Maschinen für die Nachbarkommunen anbieten möchte, kann sich über die städtische Hochwasser-Hotline 0241 432-7333 an Call Aachen wenden.