Foto: NVR GmbH/Smilla Dankert

Köln/Aachen: Eine ganze Generation lang war der Klassiker unter den Regionalbahnen – der ET 425 – auf der Rhein-Niers-Bahn zuverlässig unterwegs. Kurz vor dem Fahrplanwechsel, ab dem 6. Dezember 2020, nimmt jetzt eine komplett neue Zugflotte mit zehn Fahrzeugen den Betrieb auf – eigens konfiguriert für die Strecke zwischen Aachen und Essen.

Mit den unterschiedlich großen Wagenteilen reagieren Nahverkehr Rheinland (NVR), Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) und DB Regio NRW auf die Besonderheiten der Streckenführung und der Nachfrage: Zusammengekoppelt fahren die Fünf- und Dreiteiler vom Typ Coradia Continental (ET 1440) auf dem Kernstück der RB 33 von Aachen nach Lindern, die Fünfteiler fahren dann auf dem gut frequentierten Streckenabschnitt von Lindern weiter bis nach Essen. Der Dreiteiler wird energiesparend auf der Stichstrecke zwischen Lindern und Heinsberg eingesetzt. Die Elektrotriebwagen aus dem Hause Alstom sind spurtstark und können so auf dem hochausgelasteten Schienennetz die eine oder andere Minute aufholen. Außerdem punkten die komfortablen Züge mit großzügigen Einstiegsbereichen, einer benutzerfreundlichen Innengestaltung mit LED-Beleuchtung sowie einem stufenlosen Durchgang von der ersten bis zur letzten Tür.

Kameras und höhere Zugbegleiter-Quote für mehr Sicherheit
Die Züge kommen in zwei Varianten zum Einsatz und haben als Dreiteiler 154 Sitzplätze, als Fünfteiler 264. Die barrierefreien Mehrzweckbereiche bieten variable Nutzungsmöglichkeiten für bis zu zwölf Fahrräder sowie zwei Rollstuhlplätze pro Fahrzeug. „Neben dem Komfortgewinn liegt uns insbesondere die Sicherheit unserer Fahrgäste am Herzen“, so NVR-Geschäftsführer Heiko Sedlaczek „Alle neuen Züge sind mit Videoüberwachung ausgestattet. Zudem haben wir die Zugbegleiter-Quote über den gesamten Tagesverlauf auf nahezu 100 Prozent erhöht.“ Ronald R.F. Lünser, Vorstandssprecher des VRR, freut sich über die spürbaren Verbesserungen für die Fahrgäste: „Es stehen nun unter anderem Steckdosen am Platz, behindertengerechte Toiletten und klappbare Tischflächen zur Verfügung. Zudem sorgen sogenannte Repeater für bessere Mobilfunkverbindungen und erleichtern so das Arbeiten im Zug.“

DB Regio investiert rund 170 Millionen Euro
Der mit DB Regio geschlossene neue Verkehrsvertrag beginnt am 13. Dezember 2020 und läuft 14 Jahre bis Ende 2034. Das Leistungsvolumen der Regionalbahn-Linie 33 liegt bei jährlich rund zwei Millionen Zugkilometern. „Wir investieren 170 Millionen Euro in neue Fahrzeuge auf der RB 33 und der RE 8“, so Frederik Ley, Vorsitzender der Regionalleitung von DB Regio NRW. „Damit sorgen wir für eine der größten Flottenmodernisierungen bei Regionalbahnen in den letzten Jahren.“
Die ersten Coradia Continental hat DB Regio NRW bereits seit Dezember 2019 auf der Linie RE 8 (Koblenz – Mönchengladbach) im Einsatz. Das Unternehmen hat insgesamt zehn dreiteilige und 16 fünfteilige Fahrzeuge für die ET-1440-Flotte geordert. Für den Einsatz auf der RB 33 sind die Fahrzeuge gut gerüstet. Im Erprobungsbetrieb auf der RE 8 sind alle neuen Züge vom ersten Tag an zuverlässig gelaufen.

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