Düsseldorf: Gewalt gegen Frauen spiegelt sich zunehmend auch im Internet wider: Beim Cybergrooming, der Online-Anbahnung von sexualisierter Gewalt gegen Kinder, sind nach Expertinnenangaben 75 Prozent der Opfer Mädchen. Cyberstalking richtet sich nach Expertinnenangaben zu rund 80 Prozent gegen Frauen und Mädchen.

„Cybergewalt ist allgegenwärtig und eine massive Bedrohung der psychischen und physischen Gesundheit der Betroffenen“, erklärte Gesundheits- und Emanzipationsministerin Barbara Steffens anlässlich des morgigen Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen. „Auf diese neue Form der Gewalt müssen wir Antworten finden. Vor allem Frauen, die im Netz öffentlich mit politischen Inhalten in Erscheinung treten, sehen sich häufig geschlechtsbezogenen Verunglimpfungs-Attacken bis hin zu Vergewaltigungs- und Morddrohungen ausgesetzt. Auf diese Entwicklung müssen wir reagieren und Beratungs- und Hilfeangebote enger miteinander vernetzen“, so Steffens weiter.

Ein Schwerpunkt des Landesaktionsplans zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und Mädchen, der 2015 vorliegen soll, werden deshalb Konzepte gegen Gewalt im Internet sein. Vorgesehen sind außerdem weitere Maßnahmen gegen häusliche Gewalt, sexualisierte Gewalt, verbale Gewalt in Form von Sexismus und Zwangsverheiratungen.

Auf Bundesebene hat Nordrhein-Westfalen gemeinsam mit Brandenburg bei der diesjährigen Konferenz der Gleichstellungs- und Frauenministerinnen und -minister einen Beschluss erwirkt, in dem u.a. die Konferenzen der Justiz-, Innen- und Familienministerinnen und -minister aufgefordert werden, geschlechtsspezifische Aspekte der Cybergewalt stärker zu berücksichtigen.

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen beteiligt sich das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter auch in diesem Jahr an der Fahnenaktion der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes. Eine Woche lang machen zwei Fahnen mit dem Motto „Frei leben – ohne Gewalt“ am Haupteingang des Ministeriums am Horionplatz 1 in Düsseldorf auf diesen Tag aufmerksam.

Hintergrund:

In Nordrhein-Westfalen gab es im Jahr 2013

- rund 27.280 polizeiliche Einsätze wegen häuslicher Gewalt
- in 13.617 Fällen wurde der gewalttätige Partner der Wohnung verwiesen
- in 9.156 Fällen erfolgte eine Weitervermittlung der betroffenen Frauen an Beratungsstellen

Betroffenen Frauen steht in Nordrhein-Westfalen ein landesgefördertes Netz von Schutz-, Beratungs- und Hilfsangeboten zur Verfügung:

- 62 Frauenhäuser
- 57 allgemeine Frauenberatungsstellen
- 47 Fraueninitiativen gegen sexualisierte Gewalt
- 8 spezialisierte Beratungsstellen für Menschenhandelsopfer

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