Alsdorf: Am heutigen Donnerstag rückte die Feuerwehr Alsdorf zu einer wohl einzigartigen Tierrettung aus. Gegen 12.15 Uhr wurde die Wehr nach Alsdorf- Schaufenberg gerufen.
An der Unglücksstelle angekommen, dachten sich die meisten Einsatzkräfte wohl: „Du bist ja ne ganz dumme Kuh!“ Doch bereits nach kurzer Zeit stand fest, dass die Lage sehr viel ernster war als zunächst angenommen.
Vor Ort lag eine schwere, trächtige Kuh rücklings in ihrer mit Wasser gefüllten Tränke. Da das sichtlich gestresste Muttertier keine „Rettung durch die Helfer“ zuließ, sondern vergebens aus eigener Kraft versuchte aus der Tränke zu entkommen, war ein Eingreifen durch die Wehrleute zunächst nicht möglich.
Durch eine Polizeieskorte wurde eine Tierärztin aus Hoengen mit Blaulicht und Martinshorn zur Einsatzstelle gebracht, welche das Tier sedieren konnte.
Für die Wehrleute galt es nun das ungeborene Kalb und das Muttertier möglichst behutsam aus der misslichen Lage zu befreien.
Nach Rücksprache mit der Tierärztin und dem Eigentümer entschied man sich, an einer Längsseite der Tränke Schwerlasthebekissen aufzubauen und die Tränke von der anderen Seite mittels Radlader auf die luftgefüllten Kissen zu kippen.
Die Kissen sollten ein kontrolliertes seitliches Kippen der Tränke samt Muttertier und Kalb ermöglichen.
Nach kurzer Zeit der Vorbereitung war der Plan in die Tat umgesetzt. Mit vereinten Kräften gelang es, Tränke und Kuh „auf die Seite zu legen“. Mit einer Vielzahl an helfenden Händen wurde das Muttertier aus der Tränke auf festen Wiesenboden verbracht.
Unmittelbar nach der Rettungsaktion zeigte auch die Kuh wieder erste Regungen und sichtlich benommen konnte sich das Tier selbstständig wieder auf alle „Viere“ aufrichten.
Bei Einsatzende gegen 13.10 Uhr war die Kuh augenscheinlich wohl auf, wenn auch noch etwas irritiert und leicht verwirrt.
Wie die Kuh rücklings in die Tränke gelangte, konnte nicht aufgeklärt werden. Spekulationen über eine etwaige Erfrischung bei diesen sommerlichen Temperaturen können nicht bestätigt werden.