Wiesbaden: Am Dienstag wurden in Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Nordrhein-Westfalen 11 mutmaßliche Angehörige der italienischen kriminellen Gruppierung 'Ndrangheta von Kräften der Landespolizeibehörden festgenommen. Es handelt sich um 11 Männer im Alter von 36 bis 61 Jahren. Sie stehen im Verdacht, als Mitglieder einer kriminellen Vereinigung schwere Straftaten, wie Erpressung und Geldwäsche, begangen zu haben.

 

Die Festnahmen in Deutschland sind Teil einer Ermittlung der italienischen Strafverfolgungsbehörden, die in Italien zu über 160 Festnahmen in Kalabrien und sieben weiteren Regionen geführt hat:

Ziel der Anti-Mafia-Ermittler ist es, die kriminellen Aktivitäten sowie die Funktionsweisen und die Strukturen des Clans Farao-Marincola der kriminellen Gruppierung 'Ndrangheta festzustellen. Die Gruppierung aus der kalabrischen Gemeinde Cirò gilt als übergeordnete Gruppierung mit großem Einfluss über die benachbarten Regionen hinaus.

Die einzelnen Strafvorwürfe reichen von versuchtem Mord, Erpressung, Geldwäsche und Verstoß gegen das Waffengesetz, internationaler Kfz-Verschiebung, illegalem Handel und illegale Verschiebung von Müll bis hin zu unlauterem Wettbewerb. Der Gruppierung sei es darüber hinaus gelungen, Einfluss auf bedeutende italienische Wirtschafts- und Handelszweige, wie zum Beispiel die Herstellung und den Verkauf von Fisch, Wein und Backwaren zu nehmen und den Gewinn aus diesen Geschäften auch in Norditalien und Deutschland zu investieren.

Die Festnahmen in Deutschland erfolgten auf der Grundlage von EU-Haftbefehlen, die zusammen mit weiteren Beschlüssen zur Durchsuchung und Vermögenssicherung erlassen wurden. Zuvor hatten die italienischen Strafverfolgungsbehörden Rechtshilfeersuchen an Deutschland gerichtet. Für die Justiz wurde die Rechtshilfe durch die europäische Justizbehörde Eurojust und für die Polizei durch das Bundeskriminalamt koordiniert.

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