dueren-magazin.de SAV

Berlin: Die GDL ruft ihre Mitglieder zum längsten Bahnstreik der Bahngeschichte auf. Der Personenverkehr wird von Dienstagmorgen 2 Uhr bis Sonntagmorgen den 10. Mai um 9 Uhr andauern.

Die GDL teilt dazu folgendes mit: Erneut zwingt die Deutsche Bahn die eigenen Lokomotivführer, Lokrangierführer und Zugbegleiter zum Arbeitskampf. Das Spitzengespräch am 29. April 2015 ist, wie viele Verhandlungen zuvor, ergebnislos verlaufen. Die DB-Verhandlungsführer lehnen es nach wie vor ab, mit der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) Tarifverträge zu schaffen, die für all ihre Mitglieder des Zugpersonals in den Eisenbahnverkehrsunternehmen der DB gelten.

Sie betonen zwar unisono, über alles und jeden mit der GDL zu verhandeln, lehnen aber seit Monaten jegliche Festschreibung eindeutiger tariflicher Regelungen für die Mitglieder der GDL ab. Immer wieder verlangt die DB gleichlautende Tarifverträge, somit die Unterwerfung der GDL unter die Tarifregelungen der Eisenbahnverkehrsgewerkschaft (EVG) und tritt damit die grundgesetzlich geschützten Rechte der GDL-Mitglieder mit Füßen. Ganz offensichtlich wurde dies beim Versuch, die schlechteren Arbeitszeit- und Einkommensbedingungen der Lokrangierführer in die Tarifverträge der GDL zu diktieren. Damit beweist die DB eindeutig, dass in den Verhandlungen keinerlei Ergebnisse erzielt werden sollen. Vielmehr soll der Tarifabschluss bis zum Inkrafttreten des Tarifeinheitsgesetzes verschleppt werden.

Die Deutsche Bahn Teilt folgendes dazu mit: Um mit der GDL am Verhandlungstisch zügig zu Ergebnissen zu kommen, hat die DB ein verbessertes Lohnangebot und zusätzliche Angebote zur Tarifstruktur unterbreitet. „Wir wollen weiterkommen und eine faire und wirtschaftlich tragfähige Lösung. Unser Angebot ist annähernd so hoch wie z.B. der Abschluss im öffentlichen Dienst“, erklärt DB-Personalvorstand Ulrich Weber nach einem Spitzengespräch in Frankfurt.

Sollte die GDL die Wiederaufnahme von Verhandlungen ablehnen, schlägt die DB ein Schlichtungsverfahren über alle Punkte vor. Weber weiter: „Streiks bringen uns nicht weiter, sie kosten nur Zeit, die wir nicht haben. Die noch offenen Punkte zu strukturellen Fragen können wir nur in Ruhe und mit Vernunft lösen.“ Das Spitzengespräch zwischen Vertretern von DB und GDL hatte zu keinem einvernehmlichen Ergebnis geführt.

Nach dem DB-Angebot sollen die Monatsentgelte vom 1. Juli 2015 an in zwei Stufen um insgesamt 4,7 Prozent steigen. Dazu kommt eine Einmalzahlung bis 30. Juni von insgesamt 1.000 Euro. Darauf wird die im Februar gezahlte Vorschusszahlung von 750 Euro angerechnet.

Knackpunkt ist dabei immer noch die Gruppe der Lokrangierführer. Das Unternehmen kritisierte, dass die Lokführergewerkschaft heute wesentliche Zugeständnisse zur Tarifstruktur wieder zurückgenommen hat. Die GDL will für ihre Mitglieder andere Regelungen durchsetzen als die, die bisher im DB-Konzern vereinbart sind. Das hätte immense Auswirkungen auf den betrieblichen Alltag, die Schichtplanung und die Abläufe. Weber: „Was die GDL will, würde unseren Mitarbeitern und dem Unternehmen Deutsche Bahn schaden. Das dürfen wir nicht zulassen. Das Problem müssen wir anders lösen.“

Die DB verhandelt seit Sommer 2014 mit GDL und EVG Tarifverträge für dieselben Berufsgruppen und will unterschiedliche Regelungen für ein und dieselbe Mitarbeitergruppe vermeiden.

Our website is protected by DMC Firewall!