Offenbach: Im vergangenen Jahr traten deutschlandweit erneut viele Unwetter auf, die beispielsweise durch die Auswirkungen von Sturm, Starkniederschlägen, Blitzschlag und Hagel, direkt oder indirekt zahlreiche Menschenleben forderten und zu Störungen der Infrastruktur mit beträchtlichen volkswirtschaftlichen Schäden führten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat den Wetterverlauf des Jahres 2014 Tag für Tag und rund um die Uhr überwacht, etwa 30 000 Mal frühzeitig vor gefährlichen Wetterlagen gewarnt und diese dokumentiert. Wie auch im Vorjahr hat der DWD Medienberichte über größere Schäden durch Unwetter in Deutschland gesammelt und ausgewertet. Die folgende detaillierte Zusammenstellung für den Zeitraum Dezember 2013 bis November 2014 hat allerdings keinen Anspruch auf Vollständigkeit.



Dezember 2013
Am 5./6. beeinflusste Orkantief „Xavier“ mit seinem Sturmfeld fast ganz Deutschland. Besonders schwer traf es den Norden mit Orkanböen und Sturmflut, sowie das Bergland (Orkanböen und Schneeverwehungen). Im Vorfeld wurden zahlreiche Maßnahmen zur Vorsorge eventueller Schäden vorgenommen. Der Fährbetrieb nach Helgoland und zu den friesischen Inseln wurde eingestellt. In Hamburg, Bremen und Hannover wurden der Flugbetrieb eingeschränkt und zahlreiche Schulen in Norddeutschland ebenso geschlossen wie viele Weihnachtsmärkte nördlich der Linie Kassel - Leipzig. Der Bahnverkehr kam in Schleswig-Holstein fast vollkommen zum Erliegen, der Verkehr zwischen Hannover und Hamburg, Cuxhaven und Hamburg und auf der Weser-Elbe-Bahn wurde vorübergehend eingestellt. Störungen wurden auch aus Nordrhein-Westfalen gemeldet, wo beispielsweise auf der Strecke Recklinghausen - Münster ein Zug ca. 6 Stunden festsaß. Durch Beschädigungen der Oberleitungen kam es zu Stromausfällen, u. a. an der Mecklenburger Seenpatte und in Hemfurth am Edersee. „Xaver“ trug ca. 400 000 Kubikmeter Boden im Landkreis Rostock ab. Auf den ostfriesischen Inseln gab es erhebliche Dünenabbrüche, auf der Westseite der Insel Juist gingen 25 Meter Dünen verloren, ähnlich auf Langeoog. In Hamburg entgleiste eine U-Bahn, weil ein Baum auf den Gleisen lag, der Fischmarkt stand nach der zweiten Sturmflut komplett unter Wasser und ein Altenheim mit 300 Bewohnern musste evakuiert werden. In Cuxhaven wurde das Dach eines Hochhauses abgedeckt und auf Helgoland hielten Fensterscheiben dem Druck des Sturmes nicht stand. In Stralsund deckte der Sturm das Dach eines Discounters ab, in Wismar wurden die bis 5 Meter langen Turmuhr-Zeiger der Marienkirche in 82 m Höhe verdreht und vor Schloss Bellevue in Berlin stürzte der 13 Meter hohe Weihnachtsbaum um. Bei Mechernich (Kreis Euskirchen) knickte „Xaver“ ein 100 Meter hohes Windrad. Schnee- und Graupelschauer sorgten bis in die Niederungen für glatte Straßen. In Schleswig-Holstein ereigneten sich etwa 100 Unfälle und auf der A9 und A93 im Raum Hof sowie auf der A7 in Osthessen kam es nach witterungsbedingten Unfällen zu Staus.

Gefrierender Regen führte am 14./15. vor allem in der Südhälfte zu glatten Straßen und nachfolgend zu Unfällen. Bei Bad Kösen (bei Naumburg/Saale) wurde eine Frau schwer verletzt, nachdem sich ihr Wagen überschlug. Im Kreis Böblingen (BW) wurde der Busverkehr vorübergehend eingestellt. In Wuppertal und Schwaben stürzten drei Radfahrer und verletzten sich schwer.



Januar 2014
In der ersten Monatshälfte richteten die Ausläufer einer Reihe von Tiefdruckgebieten u. a. folgende Schäden an: Am 2./3. traf Sturmtief „Anna“ vor allem den Nordwesten Deutschland. In Erkelenz wurde eine Frau von einer umstürzenden Mauer erschlagen. In Mettmann verletzte ein fallender Baum einen Mann schwer. In Lingen/Ems brannte nach Blitzschlag ein Dachstuhl und in Essen geriet ebenfalls nach Blitzschlag ein Kirchturm in Brand - kurzzeitig bestand Einsturzgefahr. Durch blockierende Bäume gab es Ausfälle und Verspätungen bei der Bahn im Rhein-Ruhr-Raum.

Bei Glätte durch überfrierende Nässe kam es auf der A48 bei Ulmen (Eifel) am 9. zu einer Massenkarambolage mit 26 Fahrzeugen und auf der L50 bei Bruch (Eifel) überschlug sich ein PKW. Insgesamt waren 8 Verletzte zu beklagen. Am 11. überschlug sich ein PKW bei Hünfeld (Hessen). Beide Insassen wurden schwer verletzt. Am 12. starb ein Mann, nachdem sein Wagen auf eisglatter Straße ins Schleudern kam und gegen einen Baum prallte. Bei dichtem Nebel kam es am 14. auf der A5 zwischen Bad Homburg und Friedberg zu einer Massenkarambolage an der 13 Fahrzeuge beteiligt waren.

Vom 20. bis 24. war vor allem die Nordosthälfte Deutschlands erneut von Glätte durch Eis und Schnee betroffen. Es kam zu hunderten von Unfällen und zahlreichen Knochenbrüchen durch Stürze. Die Aufnahmekapazitäten der Krankenhäuser waren erschöpft und die Berliner Feuerwehr verhängte in diesen Tagen mehrmals den Ausnahmezustand über die Hauptstadt. In Cottbus wurde der Busverkehr eingestellt. Sowohl bei Dresden, als auch bei Jena kippten LKWs um. Bei Niendorf (Schleswig-Holstein) kollidierten zwei Wagen - zwei Frauen starben. Auf der A24 bei Ludwigslust verkeilten sich auf der Mittellandkanalbrücke 16 Autos. Ein Fahrer wurde schwer verletzt, als sich sein PKW überschlug. Am 21. rutschte ein Bus mit 50 Schülern in Angermünde gegen einen Zaun. Am 24. stieß in der Eifel bei Wittlich ein Kleinlaster mit einem PKW zusammen. Der Beifahrer starb. In Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen blieben Lkws nach Schleuderunfällen stecken und blockierten Straßen.

Starker Schneefall führte am 26./27. erneut in Niedersachsen, Hessen, Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt zu zahlreichen Verkehrsbehinderungen. In Niedersachsen wurden Autobahnen gesperrt - wegen umgekippten Fahrzeugen oder weil die Schneemengen nicht geräumt werden konnten. Am Kirchheimer Dreieck kam der Verkehr an Steigungen zum Erliegen. In Thüringen blockierten nach Schneebruch Bäume und Äste mehrere Bundes- und Landesstraßen. Bei Langenorla (Thüringen) überschlug sich ein PKW, der Fahrer wurde leicht verletzt. In Regensburg starb eine Frau, als sie nach starkem Schneefall von einem Räumfahrzeug erfasst wurde. In Annaburg (Sachsen-Anhalt) starb ein Mann, nachdem er stark unterkühlt an einer Bushaltestelle gefunden wurde.

Hagel wurde am 3. in Artern und auf Fehmarn beobachtet.

Der erste Tornado im Jahr 2014 war die Ursache einiger Schäden am Abend des 3. im hessischen Remsfeld. Es wurden mehrere Dächer abgedeckt, etwa 40 Bäume entwurzelt und dabei ein Auto demoliert.



Februar 2014
Am 7. verursachte Sturmtief „Qumaira“ in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz u. a. folgende Schäden: In Hannover rissen Sturmböen an einem Elektronikmarkt ca. 500 m2 Dach weg. Bei Espelkamp (Kreis Minden-Lübbecke) schlug ein Boot der Wasserschutzpolizei auf dem Mittellandkanal leck. In Münster kam es zu großräumigen Umleitungen im Nah- und Fernverkehr, nachdem ein Baum auf eine Oberleitung gefallen war. Im Ruhrgebiet behinderten umgestürzte Bäume den Straßen- und Bahnverkehr und sorgten für Stromausfälle. In Duisburg wurde ein Sofa von einem Balkon auf ein Auto geweht. Bei Westerburg (Westerwald) wurde durch starken Seitenwind ein LKW umgeweht. Bei Koblenz kollidierte ein ICE mit einem dicken Ast, es gab keine Verletzten. Durch Äste herabgerissene Stromleitungen führ-ten in der Region Koblenz zu Stromausfällen.

Am 13. und 14. brachte Tief „Tini“ vor allem in Südbaden einige Schäden. Umgestürzte Bäume blockierten Landstraßen und herabfallende Ziegel beschädigten Autos. Bei Todtnau riss während der Fahrt ein Anhänger ab und stieß mit einem Gegenfahrzeug zusammen. Nachfolgende Straßenglätte verursachte vor allem in Nordwestdeutschland zahlreiche Unfälle. Bei Kirchhatten (Kreis Oldenburg) verunglückten drei Personen, als zwei Fahrzeuge frontal zusammenstießen. Bei Osterholz-Scharmbeck (nördlich von Bremen) prallte ein Auto gegen zwei Bäume und ging in Flammen auf. Am Nachmittag des 16. kam es durch geringe Sichtweite und Aquaplaning während eines starken Regen- und Graupelschauers auf der A67 bei Rüsselsheim zu einer Massenkarambolage. Insgesamt waren 51 Fahrzeuge beteiligt, es gab zwei Schwerverletzte.



März 2014
Das seit 1975 jährlich stattfindende internationale Hundeschlittenrennen in Todtmoos (Schwarzwald) musste in diesem Winter wegen Schneemangel abgesagt werden.

Am 21. wurden in Oerlenbach (Unterfranken), durch Sturmböen Dachziegel zu Boden geweht. Am 23. und 24. kam es nach einem Kälteeinbruch mit Schneefall und Graupelschauern auf glatten Straßen zu Unfällen. So verkeilten sich auf der A7 bei Hildesheim 28 Fahrzeuge ineinander, bei Oldenburg/O. waren es sechs Fahrzeuge. Am Niederrhein verunglückte ein Fahrer tödlich, als er während eines Graupelschauers gegen einen Baum prallte. Auch auf der B8 bei Kelkheim/Taunus fuhren 6 Autos ineinander mit vier verletzten Personen. Im Rems-Murr-Kreis geriet bei Althütte ein PKW ins Schleudern und überschlug sich und bei Kaiersbach stieß ein Rettungswagen frontal mit einem entgegenkommenden Tankwagen zusammen. Im Kreis Hof ereigneten sich auf der A9 bei Münchberg und auf der A93 bei Rehau 10 Unfälle mit insgesamt 7 Verletzten. Bei Lenggries und Peißenberg kamen Fahrer von der Straße ab und bei Murnau fuhr ein Mann im Schneetreiben gegen einen umgestürzten Baum.

Am Morgen des 30. kam es im Nebel an der Nordseeküste auf der A27 im Be-reich Bremerhaven - Wulsdorf zu einem Unfall, bei dem zwei Personen getötet und ein Motorradfahrer schwer verletzt wurden.

Hagel wurde in diesem Monat am 5. in Fürstenzell bei Passau sowie am 25. in Berlin, im Fläming und in der Eifel beobachtet.



April 2014
Am 2. und am 14. stürzten Kleinflugzeuge im Nebel ab. Der Pilot des ersten starb, nachdem er südlich des Flugplatzes Norderney im Wattenmeer aufschlug. Die zweite Maschine prallte gegen die Spitze des 27 Meter hohen Mastes der Wetterwarte des Deutschen Wetterdienstes auf dem Brocken und brannte vollständig aus. Beide Insassen starben in den Flammen.

An mehreren Tagen entwickelten sich kräftige Schauer, die von Gewittern mit Starkregen, Hagel und Sturmböen begleitet wurden und neben vollgelaufenen Kellern und überfluteten Straßen unter anderem folgende Schäden verursachten: Am 3. wurde der Zugverkehr auf der Strecke Braunschweig-Berlin auf Grund einer Signalstörung bei Helmstedt umgeleitet und in Raschau-Markersbach bei Aue im Erzgebirge löste sich eine Schlammlawine, die sich teilweise bis in den Ort ergoss. Am 8. stürzte in Lünen-Horstmar (Westfalen) ein Baum auf parkende Autos. Auch am 14. stürzten wieder Bäume um: In Ludwigslust starb ein Mann, nachdem er unter einem Baum begraben wurde, in Berlin stürzten Bäume auf Autos und im Erzgebirge blockierten sie Straßen. Sturm fegte im hessischen Kirchhain Teile eines Kirchendachs herunter und bei Chemnitz warf er den Anhänger eines Lasters um.

Heftige Gewitter mit Graupelschauer führten am 18. im Osten Deutschlands und im östlichen Mittelgebirgsraum zu eisbedeckten Fahrbahnen. So kam es u. a. auf der A3 bei Geiselwind (Unterfranken) und auf der A72 bei Zwickau zu Unfällen mit Schwerverletzten. Am 21. rutschte in Kanzem bei Trier ein Rebhang ab und das Dach eines Supermarktes stürzte ein, in Siek (Schleswig-Holstein) zerstörte ein Blitz ein Einfamilienhaus. Am 22. fiel nicht weit davon in Seedorf vorübergehend der Strom aus und in Lübeck kollabierte nach einem Blitzeinschlag die Elektrik der Hauptfeuerwache. Auch am 24. sorgten Blitzeinschläge für Schäden: In Attendorn (Sauerland) traf ein Blitz zwei Männer auf einer Wiese. Einer starb, der andere wurde schwer verletzt. In Hoyerswerda (Spreewald) brannte ein Dachstuhl aus. In Menden-Bösperde (Sauerland) schlug wahrscheinlich einer der stärksten Blitze (mit ca. 330 000 Ampère) der letzten drei Jahrzehnte in ein Wohnhaus ein - eine Person wurde schwer verletzt und in der Nachbarschaft flogen Stromleitungen aus den Wänden. Am 25. legten Blitzschläge in der Oberleitung die ICE-Trasse Köln-Frankfurt lahm, in Biebelnheim (bei Alzey) und in Montabaur brannten die Dachstühle und aus Westerwaldgemeinden wurden viele umgestürzte Bäume gemeldet. Am 26. gab es in Melle (Weserbergland) Schäden an Hausdächern durch Blitzschlag und in Großenlüder-Bimbach (Hessen) schlug ein Blitz in den Turm einer Kapelle ein. Am 27. wurden im anhaltinischen Burgenlandkreis mehrere Straßen wegen Schlammmassen gesperrt, bei Gleina drohte ein Hang abzurutschen.

Hagel wurde im April an vielen Tagen in vielen Regionen beobachtet, u. a. auf Helgoland, in Dortmund mit Korngrößen bis 4.5 cm, in Berlin und Brandenburg. In Bad Rothenfelde (Kr. Osnabrück) bildete sich kurzzeitig eine geschlossene Hageldecke, Hagel auch in Berlin, in der Lausitz, im Erzgebirge sowie vom Vogtland über den Thüringer Wald bis nach Unterfranken (Oerlenbach, Kr. Bad Kissingen), auf dem Kahlen Asten. In Konz (bei Trier) und in Penzberg (Oberbayern) bildeten sich geschlossene Hageldecken - in Penzberg bis 20 cm hoch. Hagel fiel auch in Guben (Brandenburg) und Teilen Sachsens, in Nienburg mit Korngrößen bis 3 cm bei einer 10 cm hohen Hageldecke. Hagel auch im Ruhrgebiet, im Rothaargebirge und in der Rhön. In Sulzbach an der Murr fiel Hagel mit 3 cm Korngröße.



Mai 2014
Nach gewittrigen Niederschlägen am 1. liefen in Thüringen (u. a. Kyffhäuserkreis) und Sachsen (u. a. Erzgebirge) viele Keller voll und Straßen mussten wegen Überflutungen oder Schlamm gesperrt werden. In Zwönitz (Erzgebirgskreis) lief der Schlamm in zwei Mehrfamilienhäuser. Im Leipziger Zoo wurden drei Personen durch Blitzschlag verletzt.

Gewitter und Sturmböen sorgten am 9. vor allem im Ruhrgebiet für herabfallende Dachziegel und umstürzende Bäume, die Autos und Gebäude beschädigten. In Mühlheim wurde auf 50 Metern Länge Dachpappe heruntergerissen, in Oberhausen stürzte ein Ampelmast um und in Vellmar (Kr. Kassel) verursachte ein Blitzschlag in ein Umspannwerk Stromausfall in mehreren Gemeinden. Ca. 33.000 Menschen waren betroffen. Am 13. wurde ein Junge in Limbach-Oberfrohna (Kr. Zwickau) durch einen Blitz lebensgefährlich verletzt. Auf der A3 lösten sich in Niederbayern am 19. bei starker Hitze Betonplatten aus den Fugen. Schwere Gewitter führten am Abend des 22. u. a. in Fulda zu Überschwemmungen und in Nürnberg beschädigten umstürzende Bäume Häuser, Autos und Oberleitungen der Bahn.

Gewitter und ergiebige Niederschläge am 24. ließen in Dresden Keller volllaufen und in Dippoldiswalde (Osterzgebirge) wurde die B170 unterspült. Weitere Gewitter mit Starkregen behinderten am frühen Abend des 26. den Flugverkehr in München, wobei 13 Flüge gestrichen und 15 umgeleitet werden mussten. In Freising standen Straßen unter Wasser und in Kelheim (Niederbayern) drangen die Wassermassen durch die Decke eines Einkaufsmarktes und liefen an Rolltreppen und Aufzugsschächten ins Erdgeschoss. In Wiesbaden standen ca. 60 Keller und eine Tiefgarage unter Wasser und in Emsbüren (Kr. Emsland) wurde ein Kindergarten geflutet. Am 27. war vor allem Sachsen betroffen. Neben überfluteten Kellern und Straßen, brannte nach Blitzschlag in Dresden der Dachstuhl eines Mehrfamilienhauses. Im Triebischtal (Kr. Meißen) und ebenso in Jöhstadt-Grumbach (Erzgebirgskreis) lösten sich Felsbrocken und Geröll und machten Straßen unpassierbar, Häuser und ein Supermarkt wurden geflutet. In Freiberg in Mittelsachsen umschlossen die Wassermassen Teile der Stadt.

Hagel wurde auch im Mai in zahlreichen Regionen beobachtet. So verstopfte am 1. in Schneeberg (Erzgebirgskreis) eine mehrere Zentimeter mächtige Hageldecke Gullys und auf der A4 bei Crimmitschau (Kr. Zwickau) rutschte ein PKW während eines Hagelschauers gegen die Leitplanke. Am 7. Hagel auch in St. Peter-Ording, in Altenthann (Kr. Regensburg) und am Alpenrand; am 9. in Rostock-Warnemünde, in der Niederlausitz, in Diepholz und im Rothaargebirge, am 11. in Köthen (Kr. Anhalt-Bitterfeld) sowie in der Rhön, am 12. in Rostock-Warnemünde, am 13. in Wurmannsquick-Egelsberg (Kr. Rottal-Inn) und am Alpenrand, am 14. im Fläming und am 15. am Bodensee sowie am 22. in der Rhön und in der Ortenau. Am 23. kam es auf der A7 bei Rendsburg während eines Hagelschauers auf glatter Fahrbahn zu einer Massenkarambolage an der 9 Fahrzeuge beteiligt waren und 4 Personen verletzt wurden. Korngrößen bis zu 6 cm wurden gemeldet. Hagel fiel auch von der Niederlausitz bis zum Erz-gebirge sowie am Bodensee, am 24. im Erzgebirge und am 25. auf der Schwäbischen Alb sowie am 26. und 29. am Alpenrand.

Am 13. deckte ein Tornado in Elmpt (Kr. Viersen) Dachziegel ab und wirbelte Gegenstände durch die Luft. Am 24. zog ein weiterer Tornado südlich von Lindhorst (Kr. Schaumburg) über ein Getreidefeld.



Juni 2014
Am Abend des 8. entwickelten sich schwere Gewitter mit Hagel und Starkregen von Nordrhein-Westfalen bis Mecklenburg-Vorpommern. Dachstuhlbrände nach Blitzschlag gab es u. a. in Wismar, Crivitz und Rostock-Warnemünde. Auf dem Schweriner See mussten vom DLRG neun Personen von einer Insel und zwei Segler von gekenterten Booten gerettet werden. Am 9. bildeten sich nachmittags Gewittercluster, die am Abend Nordrhein-Westfalen und nachfolgend Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern Unwetter brachten. Am stärksten betroffen waren Düsseldorf und das Ruhrgebiet, wo eine Böenwalze immense Schäden anrichtete. Insgesamt starben sechs Personen, fünf davon wurden von umstürzenden Bäumen erschlagen, einer starb bei Aufräumarbeiten. Etwa 30 Menschen wurden schwer und 37 leicht verletzt. Zahllose Bäume stürzten um - allein in Düsseldorf waren es bis zu 20.000. Diese begruben massenweise Autos unter sich, beschädigten Häuser und blockierten Verkehrswege. Auch Autobahnen (A2, A42 und A43) waren einige Zeit gesperrt. Der Bahn- und S-Bahnverkehr sowie der öffentliche Nahverkehr brach dort komplett zusammen und manche Strecken blieben tagelang gesperrt. Am Düsseldorfer Flughafen wurde der Flugbetrieb eingestellt, Orkanböen hatten am Tower Fensterscheiben eingedrückt. In Köln und Essen-Werden mussten zwei Open-Air-Festivals abgebrochen werden, in Recklinghausen gab es Stromausfälle, in Waltrop stürzte ein Festzelt ein. Nach Blitzeinschlag brannte es in Oldenburg, Hannover, im Kreis Lüneburg, in Beesten (Emsland) und in Nienburg.

Am 10. setzten sich die Gewitter fort. Bei Wittlich wurden fünf Kühe durch Blitzschlag getötet, die unter einem Baum Schutz gesucht hatten und in Ebernhahn (Westerwald) brannte ein Dachstuhl. In Höhr-Grenzhausen (Westerwald), in Kassel und in Göttingen liefen zahlreiche Keller voll. Am Morgen des 11. mussten die Bahnverbindungen von Berlin nach Hamburg bzw. Hannover wegen umgestürzter Bäume auf den Oberleitungen vorübergehend gesperrt werden. Nach Blitzeinschlägen erlitten zwei Personen in Halle in ihren Wohnungen Stromschläge. In Köthen und Bernburg (Sachsen-Anhalt) fiel der Strom aus.

Am 27. führten Blitze in die Oberleitungen bei Köln zu zeitweiligen Bahnbehinderungen und in Wald-Michelbach (Odenwald) brannte ein Dachstuhl. Am 29. war Rostocks Kanalisation kurzzeitig überfordert, das viele Wasser eines Gewitterschauers aufzunehmen - Straßenzüge und Keller standen unter Wasser.

Hagel wurde im Juni aus folgenden Regionen gemeldet: Am 8. an Schleswig-Holsteins Nordseeküste, aus Niedersachsen (bis 4 cm Korndurchmesser) sowie aus dem Rothaargebirge, am 9. zwischen dem Emsland und dem Rhein-Main-Gebiet, am 10. aus der Altmark, aus Nordrhein-Westfalen (mit bis zu 6,5 cm Korndurchmesser in Schmallenberg) und auf der Schwäbischen Alb, am 11. im Bereich zwischen Hessen und Niederlausitz und in Sachsen (mit bis zu 3 cm Korndurchmesser in Pohlheim, südlich von Gießen. Hagel auch am 12., 19. und 29. am Bodensee, am 14. im Fläming, am 24. im Rothaargebirge, am 26. in Sachsen, am 28. auf Fehmarn, in Artern und am Bodensee und schließlich am 30. in der Altmark und in Chemnitz.
Tornados wurden in diesem Monat über dem Meer gesichtet. Am 24. auf dem Greifswalder Bodden vor Lubmin und am Morgen des 26. mehrmals (mit bis zu fünf Rüsseln gleichzeitig) über der Nordsee etwa 12 km vor Norderney.



Juli 2014
Tiefdruckgebiete mit Stark- und Dauerregen, Sturmböen und Blitzschlag verursachten im Juli wiederholt unzählige Schäden. Neben zahlreichen abgedeckten Dächern und Überschwemmungen, die teilweise ganze Straßenzüge unter Wasser setzten, vollgelaufenen Kellern und umgestürzten Bäumen, blockierten Gleisen und Straßen, kam es unter anderem zu folgenden Schäden: Am 5. wurde in Mainz ein Technofestival abgebrochen und im Binnenhafen zerstörten herabstürzende Container Stromleitungen. Bei Weil am Rhein stürzte ein Baum auf einen Kleinbus mit 15 Kindern. Im Kreis Esslingen stürzten Felsbrocken auf eine Straße, bei Notzingen starben elf Schafe nach Blitzschlag.

Am 7./8. setzen Blitzeinschläge Wohnhäuser und Scheunen in Rodenbach (Main-Kinzig-Kreis), Willershagen bei Rostock und Blumenholz (Kreis Mecklen-burgische Seenplatte), in Chemnitz, in der Nähe von Leipzig, in Jüterbog und Dallgow-Döberitz sowie im brandenburgischen Müllrose in Brand. In Tuttlingen wurde eine Landstraße nach Erdrutsch gesperrt. Am 10. brannte in Niederzier (Kreis Düren) das Dach eines Mehrfamilienhauses. Am 12. verletzte ein Blitz fünf Menschen an einer Kletterwand in Klaistow (Brandenburg). In Burbach (Kreis Siegen-Wittgenstein) wurde ein Schäfer durch Blitzschlag schwer verletzt. Ein Nahverkehrszug prallte am Krähbergtunnel im Odenwald auf das Geröll eines Hangrutsches. In Bodenkirchen (Kreis Landshut) wurde ein Mann durch Blitzschlag getötet. Am 13. zerstörten Schlamm- und Wassermassen Häuser, Autos und Straßen des Ortes Wallernhausen im hessischen Nidda.

Am 20. war die S-Bahnstrecke Gladbeck-Haltern (Ruhrgebiet) stundenlang nach Blitzschlag gesperrt. Durch starke Sommerhitze hoben sich Fahrbahnbereiche am 20. und 23. auf der A9 (Bad Dürrenberg-Leipzig) bzw. auf der A2 zwischen Wollin und Ziesar. Am 24. brannte ein Dachstuhl in Groß-Zimmern bei Darmstadt. Am 25. zerstörte ein Blitzschlag die Elektronik der Orgel der Wiesbadener Marktkirche und am 27. brannte ein Dachstuhl in Erlangen. In Leipzig rutschte eine Böschung ab, worauf die Bahnstrecke nach Naumburg zeitweilig gesperrt wurde. Am 28. prasselten extrem hohe Regenmengen aufs Münsterland, so dass ein Mann in Münster nach Wassereinbruch in seinem Keller sowie der Fahrer eines Pick-Up in einem Graben bei der Ausfahrt Münster-Nord (A1) ertranken. In Schwalmtal, Hennef und Wurmlingen (Kreis Tübingen) brannten Dachstühle nach Blitzschlag. In der Nacht zum 29. kam es bei Wellendingen (Kreis Rottweil) auf einer Kreisstraße sowie am folgenden Abend bei Gosheim (Kreis Tuttlingen) zu Erdrutschen. Bei Wiesbaden-Schierstein hob sich die A66 nach Unterspülung. Am 30. entzündete ein Blitz in Berlin ein Haus, in Potsdam sprang die Stadtbahn aus den Schienen, auf die Sand gespült worden war.

Hagel wurde im Juli in folgenden Regionen beobachtet: an der Nordseeküste, in Küstennähe und in Baden-Württemberg bei Brackenheim (Kreis Heilbronn) und in der Oberpfalz (tischtennisballgroße Hagelkörner durchschlugen Scheiben und demolierten Autos in Cham), am 8. in St. Peter-Ording, am 10. am Bodensee, am 11. in Köln und in Sachsen, auf der Schwäbischen Alb, in Wegberg (Kreis Heinsberg) mit Korngrößen bis 5 cm, in Chemnitz, in der Rhön und in Deuerling (Kreis Regensburg), am 24. in der Altmark, am 25. im Erzgebirge, am 26. und 27. in Thüringen, am 28. im Rothaargebirge, in Thüringen und Baden-Württemberg, am 29. in Wiesenburg und im Erzgebirge.

Insgesamt wurden in diesem Monat sieben Tornados bestätigt: am 1. am Ostseebad Dierhagen (Kreis Vorpommern-Rügen), am 5. in Tarp (Kreis Schleswig-Flensburg, mit beschädigten Dächern), am 6. in Schönenberg-Kübelberg (Kreis Kusel), am 10. in Morbach (Kreis Bernkastel-Wittlich) mit Schäden an Bäumen, am 11. in Buttstädt (Kreis Sömmerda), am 13. in Florstadt-Oppelshausen (Wetteraukreis) mit abgeknickten Bäumen sowie am 27. über der Nordsee bei Hooksiel (Kreis Friesland).



August 2014
Durch Tief „Susanne“ kam es bereits am Vormittag des 3. zu Überflutungen im Raum Jena/Rudolstadt, die B88 war nach einem Erdrutsch blockiert und im Harz trat die Hassel über die Ufer, so dass zwei Straßen gesperrt wurden. In Leipzig standen Unterführungen bis zu einem Meter tief unter Wasser. Durch Blitzschlag brannte ein Dachstuhl in Zwickau. In Schwerin rettete die Feuerwehr eine Familie auf einer überfluteten Straße aus ihrem PKW. Auch in Greifswald standen viele Straßen unter Wasser. Umgestürzte Bäume blockierten Straßen bei Kölpinsee, Krummin, Bansin, Heringsdorf und Zempin. Bei Biberach in Baden-Württemberg waren ebenfalls Straßen überflutet und wegen Hochwassers musste dort ein Zeltlager abgebrochen werden. In Unterfranken in der Nähe von Aschaffenburg standen Keller unter Wasser. In Hessen traten mehrere Schlammlawinen auf, u. a. bei Hilders/Rhön und im Kreis Marburg-Biedenkopf. Am Flughafen in Stuttgart wurde ein Arbeiter verletzt, der in der Nähe eines Flugzeuges arbeitete, in das ein Blitz einschlug. Am 4. kam es im Bereich der Bahnstrecke zwischen Jena und Nürnberg zu einem Erdrutsch. Bei Gotha bedeckte eine 15 cm hohe Hageldecke den Erdboden. Um Meiningen waren die B19 vorübergehend nicht befahrbar. Die Cottbuser Innenstadt stand nahezu vollständig unter Wasser. Bei Schweinfurt liefen über 90 Keller voll. Erhebliche Wassermassen ließen in Essen das Vordach eines Baumarktes einstürzen.

Am 10. sorgten schwere Gewitter in der Pfalz wie auch im Raum Mannheim für Behinderungen im Bahnverkehr, betroffen war auch die Strecke Frankfurt –Mannheim, auf der umgestürzte Bäume lagen, aber auch die Odenwaldbahn bei Weinheim, wo ebenfalls umgestürzte Bäume zu einer Unterbrechung des Bahnverkehrs führten. In Viernheim, wie auch in Lampertheim, wurden mehrere Häuser abgedeckt. Auch viele pfälzische Gemeinden meldeten durch Gewitterböen bedingte Schäden. Abends kenterten im Raum Berlin bei Sturm ca. 70 Boote, mehr als 100 Menschen mussten geborgen werden.

Am 15. war das Rhein-Main-Gebiet, hier vor allem Frankfurt, von Starkniederschlägen betroffen. Alle Feuerwehren waren im Einsatz, um über 300 vollgelaufenen Keller leer zu pumpen. Am 18. verwüstete eine Böenfront den Friedhof der Gemeinde Boekzetelerfehn/Ostfriesland. Negative Auswirkungen hatte die feuchte Witterung auch auf die Landwirtschaft. Im bayerischen Plattenberg wuchsen z.B. Gurken so rasch, dass die Fabriken nicht mit der Verarbeitung nachkamen. Teile der Ernte mussten vernichtet werden.

Wiederholt kam es bei den Gewittern auch zu Hagel, so am 2. in Konstanz, Helgoland und Zinnwald-Georgenfeld, am 3. in Arkona/Rügen, in Aachen, Artern, Chemnitz sowie auf dem Fichtelberg, am 4. in Cottbus, Meiningen, Chemnitz und Neuhaus a. R., am 7. auf dem Hohenpeißenberg, am 10. in Konstanz, auf Helgoland und in Wiesenburg, am 11. in Konstanz, am 16. in Fürstenzell, am 18., 20. und 31. in Arkona/Rügen, am 19. auf Helgoland, am 23. in Aachen und in Nürburg-Barweiler sowie am 29. auf dem Kahlen Asten und in Lahr.

Neunmal traten Tornados auf, davon sechs über See: am 6. bei Stralsund und bei Binz, am 8. bei Heringsdorf in Mecklenburg-Vorpommern. Am 10. traten in Hessen 2 Tornados auf: der eine zwischen Echzell und Pfaffensee/Wetterau, der andere in Bad Schwalbach am Taunus. Dort wurden ca. 50 Häuser abgedeckt, Bäume im Kurpark knickten um oder brachen ab, Autos wurden beschädigt. Weitere Beobachtungen gab es am 12. bei Ahrenshoop (ebenfalls Mecklenburg-Vorpommern), am 15. bei Amrum sowie bei Sandhausen (Baden-Württemberg). Am 17. konnte ein weiterer Tornado vor List/Sylt beobachtet werden.



September 2014
Weitere Tiefdruckgebiete und schwere Gewitter, begleitet von Hagel, Sturmböen und Starkregen, verursachten Schäden in Form von Blitzschlägen, Überflutungen und Schlammlawinen. So sorgten heftige Gewitter am 5. in Schemmerberg, Kreis Biberach, für Überschwemmungen. Am 6. kam es in Zittau, Kreis Görlitz, und umliegenden Orten in Folge starker Regenfälle zu Schlamm-lawinen. Im Kreis Höxter stand in einer Unterführung das Wasser bis zu 50 cm hoch – zwei Insassen eines liegengebliebenen Fahrzeugs mussten von der Feuerwehr befreit werden. In Nordhessen waren mehrere Straßen durch Schlammmassen blockiert. Im Harz wurde durch einen Blitzschlag ein Schornstein abgesprengt und dadurch mehrere Häuser beschädigt. Am 7. wüteten Gewitter in Sachsen-Anhalt. Schlamm und Geröll blockierten die B180 bei Ro-sitz und in Weimar wurden zwei Personen durch einen Blitz verletzt. In Großalfalterbach/Oberpfalz kam es nach einem Gewitter zu einem Wohnhausbrand. Sturmböen ließen am 10. in Eschede, Kreis Celle, Bäume auf Dächer fallen und am 13. lief der Keller der Anklamer Schwimmhalle von außen mit Wasser voll.

Am 19. kam es im Ruhrgebiet zu weiteren Unwetterschäden. In Mönchengladbach stand in Unterführungen das Wasser bis zu einem halben Meter hoch. In Lünen geriet ein Dachstuhl in Brand. In mehreren sächsischen Gemeinden ergossen sich Schlammlawinen und in Gera wurden Straßen überflutet. In Stadthagen (Niedersachsen) geriet durch Blitzschlag ein Haus in Brand. Am 20. kam es erneut zu Unwettern. In Battenberg (Kreis Waldeck-Frankenberg) ergoss sich eine Schlammlawine auf die B236. In Allendorf schlug ein Blitz in einen Kamin. Im Main-Taunus-Kreis kam es zu Überflutungen der Straßen rund um ein Einkaufszentrum, davon betroffen waren auch die A66 und die B8 und in Unterliederbach wurde eine Unterführung wegen Überflutung gesperrt. In Sulzbach am Taunus entwickelte sich der gleichnamige Bach zu einem reißenden Strom und überflutete Keller und Straßen. Die Bodenabfertigung am Frankfurter Flughafen musste zeitweise eingestellt werden. Im Moseltal blockierten abgehende Gerölllawinen Schienen und Straßen: Die Bahnstrecke Trier-Koblenz war tagelang gesperrt. In Nickenich bei Andernach hinterließ eine Schlammlawine eine bis zu acht Zentimeter hohe Schlammschicht auf den Straßen. Auch im benachbarten Brohltal und in Kyllburg (Eifel) wurden Erdrutsche ausgelöst. In Waldgerweiler bei Kaiserslautern wurde ein Kirmesplatz völlig überflutet. Probleme gab es auch am Flughafen Hahn, wo Wasser ins Terminal B eindrang. Im sächsischen Zwickau kam es zu überfluteten Straßen und überschwemmten Kellern. In Thüringen rutschte eine Schlammlawine auf die B85 nahe Rudolstadt und in Nesselbrunn, nahe Weimar, machte sich Schlamm im ganzen Ort breit. Bei Blankenhain entzündete ein Blitz 600 Strohballen. In Neudietendorf bei Gotha schlug ein Blitz in ein Stellwerk der Bahn, dadurch kam es zu Behinderungen im Regional- und Fernverkehr. Am 22. blockierten abgebrochene Äste und umgestürzte Bäume die S-Bahnstrecke Düsseldorf - Dortmund.

In folgenden Regionen wurde Hagel beobachtet: Am 6. in Diepholz und örtlich in Sachsen-Anhalt, in Köthen mit Korndurchmesser bis 1.5 cm), am 7. auf dem Fichtelberg, in Kleinalfalterbach (Oberpfalz) bildete sich eine geschlossene Hageldecke,
am 9. auf dem Hohenpeißenberg, am 10. auf Rügen und im Fläming, am 11. (sowie am 19. und 30.) in Artern, am 12. am Bodensee, am 20. in Wölfersheim im Wetteraukreis mit Korndurchmesser bis 1.5 cm, in Nordhessen und bei Weimar, am 22. schließlich auf dem Hohenpeißenberg.

Tornados wurden am 10. vor Zingst über der Ostsee, vom Seebad Bansin aus über der Pommerschen Bucht und in Oberbayern zwischen der Ammerschlucht und Böbing (Kr. Weilheim-Schongau) beobachtet.



Oktober 2014
Vor allem in Zusammenhang mit dem Durchzug des Sturmtiefs bzw. Ex-Hurrikan „Gonzalo“ gab es zahlreiche Schadensmeldungen: Zunächst war der Westen Deutschlands betroffen. So blockierten bei Köln die Gondeln einer Seilbahn über den Rhein - sechs Insassen mussten von der Feuerwehr gerettet werden. In Thüringen, im Kreis Gotha, wurde eine Reithalle abgedeckt. Am heftigsten traf es jedoch Süddeutschland: Umgestürzte Bäume blockierten etliche Bahnstrecken und Straßen. In Baden-Württemberg stürzte in Wurmlingen (Kreis Tuttlingen) ein Baum auf ein Gerüst vor einem Haus. In Aalen stürzte eine Eiche in die Windschutzscheibe eines vorbeifahrenden Autos – der 45-jährige Fahrer wurde schwer verletzt. Bei Schwäbisch Gmünd wurde ein Radfahrer von einem umstürzenden Baum verletzt. In Hüffenhardt (Neckar-Odenwald-Kreis) löste sich von einem Anbau der Kirche ein 50 Quadratmeter großes Teil. Im Stadtgebiet Stuttgart beschädigten herabfallende Äste und Dachziegel viele Autos. In Ludwigsburg stürzte ein Kamin von einem Hausdach und traf ein geparktes Auto. In Schönaich (Kreis Böblingen) wurde ein Trampolin weggeweht und prallte gegen drei Autos. Ein Regionalexpress kollidierte bei Triberg (Schwarzwald-Baar-Kreis) mit einem umfallenden Baum. Der Baum hatte zunächst die Oberleitung durchtrennt, mehrere Strommasten umgerissen, ehe er danach das hintere Zugdrittel traf. In Wiernsheim (Enzkreis) musste eine Asyl-bewerberunterkunft geräumt werden. Im Schwarzwald kam ein LKW-Fahrer mit dem Schrecken davon, als ein umfallender Baum genau zwischen Kabine und Anhänger landete. In Mannheim stürzte ein Baum auf das Dach eines Hauses und in Hemsbach (Odenwald) wurden zwei Autos durch einen umstürzenden Baum beschädigt. Ein Blitzschlag in ein Stellwerk brachte die Murrbahn zum Stillstand. In Leinfelden-Echterdingen wurde das Dach eines Supermarktes abgedeckt. Land unter meldete das Siebenmühlental (bei Leinfelden-Echterdingen). An der Mäulesmühle wurde der Biergarten durch den plötzlich anschwellenden Reichenbach förmlich weggespült, der angrenzende Kinderspielplatz und das Mühlenmuseum im Untergeschoss wurden ebenfalls überflutet. Auch in Bayern kam es zu erheblichen Wetterschäden. Mehrere Ortschaften in Oberschwaben und Oberbayern waren vorübergehend ohne Strom. In Nürnberg demolierten Starkregen und heftige Windböen zwei Flüchtlingszelte. In München wurden zahlreiche Dächer abgedeckt und Autos demoliert. So wurde das Turmdach der St. Anna Kirche und ein ca. 80 Quadratmeter großes Blechdach mitsamt Dachstuhl in der Schrobenhausener Straße von einem Wohnhaus gefegt. Auch in Oberbayern löste sich ein Teil des Dachs einer Schulsportanlage. In Markt Schwaben (Oberbayern) kam es zu Überflutungen. Ein Autofahrer blieb in einer Unterführung in den Wassermassen stecken.Auf der Rückseite des Tiefs gelangte Kaltluft nach Deutschland und in der Nacht zum 23. kam es auf den Bergen zu Schneefällen. Die Straße nach Gun-zesried (Oberallgäu) musste wegen Schneebruchgefahr gesperrt werden. Auf dem Jochpass in rund 1200 Meter Höhe mussten Schneeverwehungen von der Fahrbahn geschoben werden. An der Nordseeküste verlief die erste Sturmflut glimpflich. In Neßmersiel (Kr. Aurich) wurden fünf Fahrzeuge durch Überflutungen beschädigt. Der Fährverkehr zu den Inseln wurde vorsorglich eingestellt.

Am 7. wurden über der Nordsee vor Hörnum (Sylt) sowie auf Norderney Tornados beobachtet. Auf Norderney wurden dabei Strandkörbe und in der Innenstadt Tische und Stühle umgeweht und beschädigt.



November 2014
Gleich zu Beginn des Monats verursachte am 4. ein Föhnsturm in den Alpen zwei Unfälle. Am Arlberg verletzte ein durch den Sturm in die Luft geschleudertes Wellblech einen 67-jährigen Mann schwer. Bei den nächtlichen Aufräumarbeiten wurde in der Nähe ein Feuerwehrmann von einem Baum erschlagen.

Am 14. kollidierte in Sachsen in dichtem Nebel ein LKW auf der Autobahn zwischen Uhyst und Salzenforst (Kreis Bautzen) mit Gegenständen auf der Fahrbahn. Bei starkem Nebel landete ein PKW bei Oberstaufen (Oberallgäu) im Graben. Nebel war auch am 21. die Ursache eines Unfalls in Hamburg, wobei ein Fahrer das Stauende übersah und unter den Auflader eines Lastwagens geriet, die Insassen verletzten sich schwer. Im Hamburger Hafen, am Container-Terminal Burchardkai, musste für eine Stunde der Betrieb eingestellt werden, da die Transportfahrer im Nebel die Orientierung verloren. Am 22. kam es auf der A48 zwischen Laubach und Ulmen durch Nebel und Rauch zu einer Massenkarambolage mit 14 Fahrzeugen. Neun Personen wurden dabei verletzt. Bereits am Morgen geriet ein 27-jähriger bei Ludwigsstadt (Oberfranken) infolge Glätte von der Fahrbahn ab und prallte gegen eine Leitplanke. Am 25. stießen im dichten Nebel auf der Zufahrt zur A7 bei Eidelstedt (Kreis Hamburg) zwei Fahrzeuge zusammen - eine Person wurde dabei verletzt. Wegen des dichten Nebels in Hamburg musste erneut die Containerentladung eingestellt werden. Beim Einlaufen in den Hamburger Hafen kollidierte im Nebel ein Seeschiff mit der Spundwand der Uferbefestigung – das Schiff wurde auf der Steuerbordseite auf einer Länge von 4 m eingedrückt.

Am selben Tage gerieten auf der Schwanheimer Brücke in Frankfurt/Main wegen Eisglätte mehrere Fahrzeuge ins Rutschen. Auch im Vogelsbergkreis (Hessen) ereigneten sich mehrere Glätteunfälle. Auf der Landstraße bei Lauterbach überschlug sich ein Fahrzeug bei Glätte. Ein weiterer Glätteunfall ereignete sich nahe Griesemert (Kr. Olpe/NRW), wo auf der B55 eine Frau ins Schleudern geriet und sich überschlug. Zwei nachfolgende Fahrzeuge konnten nicht mehr rechtzeitig bremsen und kollidierten mit dem Unfallfahrzeug sowie vier weiteren PKWs. Am 26. gerieten in Thüringen auf der A71 bei Ilmenau, der A73 bei Suhl sowie der A4 bei Bucha mehrere Fahrzeuge auf überfrorenen Fahrbahnen ins Schleudern. Am 29. und 30. wurde auf der Schwäbischen Alb star-ker Raureif verzeichnet. Unter dem Gewicht knickten zahlreiche Äste ab und Bäume stürzten um. Zwischen Laichingen und Hohenstadt brach ein Strommast unter der Raureiflast zusammen und stürzte auf die Fahrbahn, die Straße war wegen der Reparaturarbeiten bis zum Folgetag voll gesperrt. Infolge umge-stürzter Bäume und Strommasten kam es zu Stromausfällen in etlichen Gemeinden auf der Schwäbischen Alb. Ebenfalls am 30. kam es auf der A2 zwischen Marienborn/Helmstedt (NI) und der Raststätte Lappwald wegen Glätte zu einem Massenunfall mit mindestens 15 PKWs und Reisebussen – die Autobahn Richtung Braunschweig musste zeitweise gesperrt werden.

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