Aufgrund der zunehmenden Globalisierung stehen zahlreiche Unternehmen im produzierenden oder verarbeitenden Gewerbe vor großen Herausforderungen. Zum einen tritt ständig neue Konkurrenz auf, gegen die sich jedes Unternehmen beweisen muss. Durch die zahlreichen Mitbewerber sind Unternehmen gezwungen, günstiger zu produzieren. Den Endverbrauchern geht es zumeist nur darum, die benötigten Produkte möglichst preiswert zu bekommen. Sehr hohe Kosten fallen bei den Unternehmen zumeist durch die Lagerung sowie den Transport an. Die Investitionen in moderne Lager- und Transporttechnik sind sehr hoch. Da auch die laufenden Betriebskosten nicht zu unterschätzen sind, spielen viele Unternehmen mit dem Gedanken, die Lagerung sowie den Transport an einen externen Dienstleister zu übertragen. Dabei gibt es jedoch einige Dinge zu beachten.
Vorteile vom Outsourcing der Lagerung und des Transports
Möchte ein Unternehmen eine eigene Lagerstätte errichten, werden dazu ein größerer Bauplatz sowie ein angemessenes Gebäude benötigt. Zudem muss in Fahrzeuge und Lagertechnik investiert werden. Dafür fallen hohe Investitionskosten an. Zudem werden Fahrer für die Transportfahrzeuge sowie Arbeitskräfte im Lager benötigt. Dafür fallen laufende Kosten an. Sollten vorübergehend oder saisonal die Nachfragen sinken, fallen trotzdem Kosten für das Personal an. Steigt die Nachfrage aufgrund besonderer Ereignisse, müssen kurzfristig zusätzliche Arbeitskräfte eingestellt werden.
Werden externe Anbieter mit der Lagerhaltung und dem Transport beauftragt, fallen weder hohe Investitionskosten noch fortlaufende Betriebskosten für das Unternehmen an. Zudem spielen Schwankungen im Bereich der Nachfrage keine große Rolle mehr. Logistikunternehmen verfügen in der Regel über hohe Fachkenntnisse, reichlich Erfahrung und auch die erforderlichen Lagerstätten. Sie haben sich auf diese Tätigkeit spezialisiert und können daher kostengünstig agieren. Da in der Regel feste Vereinbarungen bezüglich der Kosten getroffen werden, profitieren die Unternehmen von einer sehr guten Planungssicherheit. Ein Teil des unternehmerischen Risikos wird an das Logistikunternehmen übertragen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass sich das Unternehmen, das die Lagerung und den Transport outsourct, auf die eigenen Kernkompetenz konzentrieren kann. Es müssen nicht noch zusätzliche Fachkräfte eingestellt werden, die eine betriebsinterne Lagerwirtschaft aufbauen. Das Fachwissen sowie die moderne Technik, die von den Dienstleistern in der Logistikbranche eingebracht werden, sind ein enormer Gewinn für jedes Unternehmen.
Erleichterung für Start-ups
Insbesondere Start-ups stehen zumeist vor dem Problem, dass ein knappes Budget ausreichen muss, um ein Unternehmen aufzubauen und es erfolgreich am Markt zu etablieren. Deshalb werden zumeist Überlegungen angestellt, in welchen Bereichen Einsparungen möglich sind. Damit sich die jungen Unternehmen auf ihre eigentlichen Kernkompetenzen konzentrieren können, entscheiden sie sich oftmals für eine Auslagerung der Lagerhaltung und des Transports. Die zumeist noch jungen und eher unerfahrenen Unternehmer wissen, dass solche Aufgaben lieber von anderen übernommen werden sollten, die sich bestens auf dem Gebiet der Logistik auskennen. Dadurch bekommen sie automatisch einen direkten Zugang zu den Fachkenntnissen sowie moderner Technik.
Worauf kommt es beim Outsourcing an?
Das Wichtigste ist eine detaillierte Absprache zwischen dem produzierenden Unternehmen sowie dem Logistikdienstleister. Die Verträge sollten transparent und leicht verständlich formuliert werden. Das ist besonders wichtig, um Unstimmigkeit von vornherein ausschließen zu können. Weitere Absprachen betreffen die Größen der Gebinde oder der Verpackungen. Diese sind wichtig, damit die Transportfahrzeuge optimal beladen werden können. Dazu müssen die Maße der Ladeflächen bekannt sein. Kleinere Dinge können besonders gut in Gitterboxen und Kunststoffpaletten befördert werden. Diese lassen sich mit einem Stapler transportieren und auf der Ladefläche des Transportfahrzeugs problemlos aufstapeln.
Des Weiteren sollten klare Absprachen bezüglich der Kommunikationskanäle getroffen werden. Für beide Unternehmen sollte jederzeit die Möglichkeit der Kontaktaufnahme bestehen. Deshalb sollte im Voraus geklärt werden, welche Kanäle genutzt werden. Infrage kommen meistens:
- Messenger
- Telefon
Wichtig ist, dass stets ein kompetenter Ansprechpartner erreichbar ist. Sonst kommt sehr schnell Frust auf.
Qualitätskontrollen einrichten
Für Unternehmen ist es wichtig, dass die Produkte schnell und unversehrt beim Empfänger ankommen. Deshalb sollten geeignete Maßnahmen zur Qualitätskontrolle eingerichtet werden. Eine schnelle Lieferung ist in der heutigen Zeit ein wichtiges Kriterium. Die meisten Kunden erwarten, dass ihre Bestellungen bereits am nächsten Tag zugestellt werden. Treten bei der Lieferung Verzögerungen auf, bestellen sie ihre gewünschten Artikel zukünftig bei anderen Anbietern. Deshalb muss mithilfe der Qualitätskontrollen sichergestellt werden, dass keine unnötigen Verzögerungen auftreten können. Das ist ein großer Ansporn für alle Beteiligten.
Wie die Kontrollen der Qualität durchgeführt werden, muss ebenfalls im Vorfeld erörtert und abgesprochen sein. Das Unternehmen, das die Logistik auslagert, muss sich auf den Dienstleister verlassen können. Umgekehrt ist es jedoch genauso. Der Logistikdienstleister muss sich auch auf das Unternehmen verlassen können, für das er die Lagerung sowie die Transporte übernimmt.
Kann das Outsourcing auch Nachteile bieten?
Die Vorteile liegen zwar deutlich auf der Hand, aber es können mitunter auch einige Nachteile auftreten. Für die meisten Unternehmen ist es zumeist etwas ungewöhnlich, einige Teile ihrer Tätigkeit abzugeben. Dazu gehört auf jeden Fall eine Menge Überwindung. Einigen Unternehmern behagt es nicht, weil sie damit die Kontrolle über die Lagerwirtschaft sowie das Transportwesen aus den Händen geben. Es wird daher nur funktionieren, wenn die Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Dienstleister vertrauensvoll verläuft. Deshalb ist es so wichtig, dass es klare und unmissverständliche Absprachen gibt, die in einem Vertrag festgehalten werden. Oftmals dauert es auch eine gewisse Zeit, bis sich beide Unternehmen perfekt aufeinander abgestimmt haben. Deshalb sollte nicht sofort bei der ersten Unstimmigkeit Stress gemacht werden.
Vertrauensbildende Maßnahmen schaffen
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein partnerschaftliches Verhältnis zwischen dem Unternehmen und dem Logistikanbieter zu schaffen. Dabei können verschiedene Maßnahmen recht hilfreich sein. Insbesondere eine gute Kommunikation ist wichtig für ein gutes Vertrauensverhältnis. Es können aber auch gemeinsame Workshops oder andere Veranstaltungen geplant und durchgeführt werden. Für die Mitarbeiter des jeweiligen Unternehmens ist es wichtig, sich über die Anforderungen sowie über betriebliche Abläufe des Logistikdienstleisters zu informieren. Umgekehrt ist es genauso. Auch die verantwortlichen Personen im Logistikunternehmen sollten die betriebliche Struktur sowie die betriebsinternen Abläufe des jeweiligen Partnerbetriebs gut kennen. Je besser und reibungsloser die Zusammenarbeit funktioniert, desto höher ist die Effizienz. Es spricht auch nichts dagegen, eine gemeinsame Betriebsfeier beider Unternehmen durchzuführen. Dann lernen sich auch die einzelnen Mitarbeiter besser kennen.
Die Wahl des passenden Logistikdienstleisters
Ein Unternehmen, das sowohl die Lagerwirtschaft als auch den Transport auslagern möchte, muss sich den Logistikpartner suchen, der am besten geeignet ist. Die richtige Wahl ist nicht immer ganz einfach. Besonders wichtig ist es, dass es sich um ein seriöses und zuverlässiges Unternehmen handelt. Einige Logistikdienstleister sind schon seit mehreren Jahrzehnten in dieser Branche tätig. Deshalb verfügen sie über die nötige Erfahrung sowie über eine entsprechende Ausstattung. Dabei geht es nicht nur um moderne und sparsame Transportfahrzeuge, sondern auch um eine innovative Lagertechnik. In diesem Bereich hat sich in den letzten Jahren sehr viel getan. Es gibt inzwischen große Lagerstätten, in denen nur noch wenige Mitarbeiter tätig sind. Die Be- und Entladung der Fahrzeuge gelingt weitestgehend autonom. Ähnlich ist es auch bei der Lagerung. Die moderne Technik entscheidet mitunter selbstständig, wo bestimmte Artikel eingelagert werden.
Bei der Auswahl des Logistikdienstleisters können oftmals auch Rezensionen von Kunden hilfreich sein. Mittlerweile gibt es viele verschiedene Portale, auf denen Unternehmen unterschiedlichster Art bewertet werden können. Eine andere Möglichkeit besteht darin, sich bei ähnlichen Unternehmen darüber zu informieren, welche Erfahrungen sie mit dem einen oder anderen Anbieter aus dieser Branche gemacht haben.
Ein weiteres Kriterium bei der Wahl des Logistikdienstleisters ist die Nachhaltigkeit. Unternehmen, die sich auf eine nachhaltige Wirtschaft umgestellt haben, bekommen mitunter einen schlechten Ruf, wenn es bei der Lagerung und beim Transport größere Defizite in diesem Bereich gibt. Kunden achten inzwischen vermehrt darauf, wie stark die Umwelt durch ihren Konsum belastet wird. Nutzt beispielsweise ein Unternehmen selbst erzeugten Strom von Solarzellen auf dem Dach, wirkt es sich positiv auf das Ansehen aus. Das Gleiche gilt natürlich auch für Unternehmen im Logistikbereich.
Zusammenfassung
Die Lagerung sowie der Transport bedeuten für die meisten Unternehmen im produzierenden oder verarbeitenden Gewerbe stets hohe Kosten. Deshalb spielen zahlreiche Betriebe mit dem Gedanken, diese Bereiche an externe Logistikdienstanbieter auszulagern. Diese Unternehmen verfügen nicht nur über die erforderlichen Fachkenntnisse, sondern sie sind auch mit den erforderlichen Fahrzeugen sowie mit moderner Lagertechnik ausgestattet. Deshalb sind sie auch in der Lage auf Veränderungen im Konsumverhalten der Kunden zu reagieren. Die Nachfrage nach diversen Artikeln ist immer abhängig von der jeweiligen Jahreszeit oder von besonderen Feiertagen. Deshalb ist eine hohe Flexibilität von elementarer Bedeutung. Wenn ein Unternehmen die Lagerung und den Transport outsourcen möchte, sollte ein Dienstleister gewählt werden, mit dem die Kommunikation funktioniert und der zuverlässig ist. Zudem sollten auch die Konditionen stimmen und die Qualität überprüft werden können.