Düren: Zum vierten Mal besuchten sich Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Wirteltor in Düren und des Gymnasiums "Mustafa Novalić" in Gradačac wechselseitig. "Wir sind dankbar, dass es uns gelungen ist, einen Austausch zwischen Schülerinnen und Schülern in Bosnien und Deutschland zu initiieren", sagte Bürgermeister Paul Larue bei der Begrüßung der Zehntklässler aus Dürens Partnerstadt Gradačac im "Blauen Saal" im Wirteltor-Gymnasium.
Der Bürgermeister würdigte die große Anstrengung, die es für die begleitenden Lehrer immer bedeutet, solch einen Austausch zu organisieren und ein Programm aufzustellen, das von den Schülerinnen und Schülern gerne angenommen wird.
Offenbar hat das Zusammenwachsen zwischen den jungen Menschen aus zwei verschiedenen Ländern gut funktioniert. Das liegt sicher nicht zuletzt an den Workshops, in denen gemeinsam Alltagsfragen und brisante Themen diskutiert wurden in der gemeinsamen Schulsprache Englisch.
Bei ihrem Besuch vor Ostern in Gradačac waren die deutschen Schülerinnen und Schüler in Gastfamilien untergebracht und konnten so hautnah das Alltagsleben dort erfahren und überraschende Entdeckungen machen wie die, dass Cevapcici in Gradačac unvergleichlich leckerer schmecken als in Düren.
Die Gradačacer Gymnasiastinnen und Gymnasiasten lebten während ihres einwöchigen Aufenthaltes ebenfalls in Gastfamilien, und einige haben besonders schöne Erinnerungen an gemeinsames Plätzchenbacken für den Abschluss des muslimischen Opferfestes.
"Wir sind nicht nur eine farbenfrohe Stadt sondern auch eine farbenfrohe Schule", betonte Schulleiter Wilhelm Gödde, der die Schulpartnerschaften des Gymnasiums am Wirteltor tatkräftig fördert. Dass der Austausch so erfolgreich stattfinden konnte, ist nicht zuletzt der großzügigen Unterstützung durch den Verein der Ehemaligen des Gymnasiums am Wirteltor unter Vorsitz von Dr. Axel Storch zu verdanken.
"Mehr über sich und andere zu lernen" bezeichnete Haris Zahirovic, der auf deutscher Seite den Austausch gemeinsam mit Michaela Berard begleitet, als ein Hauptziel des Austausches. Auf bosnischer Seite begleiten Maida Hujdur und Raif Omeragić den Schulaustausch.
Viele Schülerinnen und Schüler wollen über den Austausch hinaus weiter in Kontakt bleiben. Nach einem offiziellen Schulaustausch sind zwei Dürener Schwestern privat nach Gradačac gefahren. Ein Austauschschüler aus Gradačac sucht inzwischen eine Praktikantenstelle in Düren, eine Schülerin möchte hier Studien durchführen.
Bürgermeister Paul Larue erinnerte an die Unterzeichnung der Städtepartnerschaft zwischen Düren und Gradačac im Jahr 2002 und unterstrich: "Die Partnerschaft ist der Rahmen. Diesen mit Leben zu erfüllen, ist Aufgabe der Menschen. Es ist schön, dass im Schulaustausch junge Menschen zusammenkommen, Freunde werden und persönliche freundschaftliche Beziehungen erwachsen."
Die neue Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Düren für Gradačac, Katja Schmitz, verteilte an die bosnischen Schülerinnen und Schüler kleine Gastgeschenke zum Andenken an den Aufenthalt in der Rurstadt.