In diesen Tagen verlassen die Amphibien ihre Winterquartiere, um ihre Laichgewässer aufzusuchen.

Kreis Düren: Regnerisches Wetter und Bodentemperaturen von über fünf Grad Celsius - das sind die Bedingungen, unter denen Amphibien ihre Winterquartiere verlassen, um ihre Laichgewässer aufzusuchen. Die Untere Landschaftsbehörde des Kreises Düren weist deshalb darauf hin, dass in den nächsten Tagen mit Amphibienwanderungen auf den Straßen zu rechnen ist.

Zäune bewahren Amphibien vor dem Überfahrenwerden
Um die Tiere vor dem Überfahrenwerden zu bewahren, gibt es viele Amphibienzäune im Kreis Düren, die seit langem von Naturschutzverbänden und örtlichen Gruppen betreut werden. Die ehrenamtlichen Naturschützer fangen die Tiere ein und tragen sie über die Straße, wo sie ihre Wanderung fortsetzen. Wer sich an den Amphibienzäunen, die etwa bei Merken, in Müddersheim und am Pierer Wald stehen, engagieren will, wendet sich an Achim Schumacher vom Naturschutzbund Deutschland (E-Mail geschützte E-Mail-Adresse als Grafik, Telefon 02421/391374).

Naturgeschichtliche Entwicklung im Zeitraffer
Alle Fahrzeugführer werden gebeten, in den nächsten Tagen und Wochen in den Bereichen, an denen die Helfer im Einsatz sind, besonders vorsichtig zu fahren. Ein Appell an alle: Die Amphibienschutzzäune dürfen nicht beschädigt werden. Urvater der Amphibien ist der Quastenflosser, der bei Trockenperioden kurze Strecken über Land zu einem neuen Gewässer kriechen konnte. Vor 360 Millionen Jahren gingen dann die Amphibien an Land und waren über rund 60 Millionen Jahre die beherrschende Gruppe unter allen Wirbeltieren auf der Erde. Diese Entwicklung vom fischähnlichen Lebewesen zum Landlebewesen vollziehen die Amphibien bis zum heutigen Tage Jahr für Jahr aufs Neue, wenn aus der Kaulquappe ein Frosch, eine Kröte oder ein Molch wird. Dies stellt quasi ein naturgeschichtliches Ereignis im Zeitraffer dar.

Im Frühjahr zieht es die Amphibien zurück ins Wasser
Obwohl aus dem Wasser stammend, leben die meisten Amphibien heute an Land und suchen das Wasser nur noch zum Laichen, zur Fortpflanzung, auf. Jedes Frühjahr ziehen sie zu Hunderten aus ihren Winterquartieren über teils große Entfernungen zu ihrem Laichgewässer. Erstaunlich sind dabei ihre Zielstrebigkeit und ihr Orientierungssinn. Durch den Bau von Straßen, durch Entwässern und Planieren von Feuchtgebieten, durch Einsatz von Herbiziden und Düngemitteln etc. wurden und werden die Lebensräume der Amphibien zerschnitten oder zerstört. Etliche Amphibienarten sind vom Aussterben bedroht. Nicht erst seit heute weiß man, dass Amphibien ein wichtiges Glied in der ökologischen Kette darstellen.

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