Düren: Vier gleich große Boxen haben Sarah Schiffer, Pit Goertz, Rolf Lock und Elmar Valter künstlerisch rund um den Werkstoff Papier gestaltet.

Die vier haben sich zu einer neuen Künstlergruppe auf Schloß Burgau zusammengeschlossen, bieten in den Räumen dort künftig zum Thema Papier Seminare, Arbeitsgruppen und Ausstellungen an. Auftakt ist die Ausstellung "Burgaupapier", die am 22. November um 19 Uhr durch Bürgermeister Paul Larue eröffnet wird.

Die Künstlerin und die drei Künstler machen in ihren Boxen Appetit darauf, mitzumachen, selber aus Papier etwas Kreatives entstehen zu lassen. In der Ausstellungsbox von Pit Goertz kann der Betrachter alles in die Hand nehmen und skurrile Entdeckungen machen.

Da ist zum Beispiel der beidseitig zu öffnende Leporello, eine echte Goertz-Erfindung. Aus Pralinen- und Medikamentenschächtelchen werden fantasievolle dreidimensionale Szenen voller Überraschungen. Kleine Figuren in Alltagssituationen, beim Boxen, beim Turnen, beim Tanzen oder Klettern, entlarven augenzwinkernd "den Nikolaus in jedermann". Guck-Kästen gewähren Einblicke in Weihnachtsidyllen und Indianerwelten oder lenken den Blick durch einen verschneiten Weihnachtswald auf kommende Badefreuden im Meer. Fantasie und Witz sind keine Grenzen gesetzt. "Neue Welten aus altem Papier" überschreibt Pit Goertz denn auch seine Ideen zu Workshops, die in der Ausstellungsbox auf kleinstem Raum vorgestellt werden.

Rolf Lock hat seine Box genutzt, um ein kalligrafisches Kunstwerk darin einzubauen, das es durch Gucklöcher aus verschiedenen Perspektiven zu entdecken gilt. Seinem Thema "Kalligrafie & Papier" treu, hat der Künstler eine Rolle feinen, dünnen Papiers, das von Bambusleisten zusammengehalten wird, mit einem Gedicht beschrieben, jeder Buchstabe in einer anderen Schriftform. Das erinnert an die große Schreibkunst der Japaner und Chinesen, mutet exotisch und geheimnisvoll an, hat unendlich viele Arbeitsstunden gekostet - und ist absolut zeitlos und modern, denn das zugrundeliegende Material ist eine Bambusjalousie, und das darauf geschriebene Werk ein Nonsens-Gedicht vom  "Quingelwingelquie". Auch Rolf Lock möchte in Workshops zusammen mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern neue Wege entdecken. "Zwei- und auch dreidimensionale Texte können in neuen Schriftbildern entstehen."

Sarah Schiffer hat ihre Ausstellungsbox mit verschiedenen Bilderrahmen versehen. Den Rahmen um das Bild eines Pfeife rauchenden Fischers sprengt sie mit Scherenschnitten. Sie zeigt Papiertheaterszenarien und "ihren Leporello", ein Falt- und Klappbuch, das sie in einem auf zehn Abende angelegten Seminar gerne mit den Seminarteilnehmern umsetzen möchte. "Zu jedem Termin steht ein Überraschungskoffer bereit, in dem ein wechselndes Angebot von Werkzeugen, Hilfsmitteln und literarischen Beiträgen zu neuen Ideen inspiriert." Ihre Ausstellungskiste ist auf ihr Seminarthema "Von Wegen" abgestimmt, der Raum lässt für die Verarbeitung eigener Erlebnisse aber auch für fantastische Einfälle und Entwicklungsgeschichten.
Elmar Valter inszeniert in seiner Ausstellungsbox Miniaturen und Skulpturen aus Papier, gibt dem Mensch im Raum eine Bühne und sorgt mit Lichteffekten dafür, dass die Papierwerke lebendig werden. In seinem Seminar möchte er mit den Teilnehmern Miniatur - Fotosets schaffen und diese mit der Kamera festhalten.Die Ausstellung ist bis zum 5. Januar zu sehen.

Wer Interesse hat an einem der Workshops, kann sich bei Pit Goertz melden, Telefon: 02421  504613 oder 016091764450 .