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Kreis Düren: Die Müllgebühren im Kreis Düren können schon bald deutlich sinken. Der Aufsichtsrat der Müllverbrennungsanlage Weisweiler (MVA) hat am Mittwoch beschlossen, die seit 1997 bestehende Kooperation mit RWE Power zu beenden und die Anlage ab 2017 mit eigenem Personal zu betreiben.


Zusammenarbeit mit STAWAG wird angestrebt

Mehrjährige Verhandlungen mit RWE Power über die Fortsetzung der Betriebsführung der Anlage hatten zuvor zu keinem akzeptablen Ergebnis geführt. Angestrebt wird nun eine Zusammenarbeit mit den Aachener Stadtwerken (STAWAG). Das kommunale Unternehmen ist bereit, den in Weisweiler produzierten Dampf als Fernwärme abzunehmen und dafür jährlich sieben Millionen Euro zu bezahlen. Damit würde die MVA Weisweiler künftig dauerhaft über eine garantierte stattliche Zusatzeinnahme verfügen. Für das Fernwärmegeschäft müsste die MVA zuvor jedoch eine eigene Turbine bauen. Nach derzeitigem Stand liegen die Kosten dafür zwischen 30 bis 40 Millionen Euro.
Abschreibung entfällt ab 2017

Eigentümer der MVA Weisweiler sind der Kreis Düren sowie die Stadt und die Städteregion Aachen, die die Siedlungsabfälle ihrer Bürger dort verbrennen lassen, sowie die Stadtwerke Krefeld. Der Kreis Düren war 2005 von der Bezirksregierung Köln zwangsweise verpflichtet worden, den Hausmüll seiner Bürger in Weisweiler verbrennen zu lassen. Damit mussten sich die Gebührenzahler aus dem Kreis Düren an den hohen Investitions- und Abschreibungskosten der hochmodernen MVA Weisweiler beteiligen. In den Nachbarkreise Heinsberg und Euskirchen blieben die Abfallgebühren deutlich niedriger, weil sie dem Anschlusszwang nicht unterlagen und ihren Müll weiterhin zu Marktpreisen entsorgen lassen konnten.  Da die MVA Weisweiler 2017 abgeschrieben ist, entfallen diese Kosten künftig. Auch das spricht für sinkende Müllgebühren.
Bürger sollen von der Investion langfristig profitieren

Landrat Wolfgang Spelthahn: "Die Gebührenzahler im Kreis Düren haben in Weisweiler eine Verbrennungsanlage auf modernstem technischen Stand mitfinanziert. Davon sollen sie nun auf lange Sicht auch in Form von attraktiven, stabilen Gebühren profitieren."

Sollte sich die angestrebte Lösung nicht umsetzen lassen, wolle man die MVA aufgeben und den Abfall wie Heinsberg und Euskirchen nach europaweiter Ausschreibung entsorgen lassen.

 

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