Kreis Düren: Sowohl am vergangenen Samstag, dem 23.05.2015, als auch am Sonntag, dem 24.05.2015, war der Verkehrsdienst der Kreispolizeibehörde Düren mit mehreren Beamten im Einsatz. Ihr Ziel: Verkehrsverstöße konsequent ahnden, um somit die Straßen, vor allem die in der Rureifel, ein Stück weit sicherer zu machen.
In der Summe mussten 49 bußgeldbewährte Verkehrsverstöße zu Protokoll genommen werden, wobei allein 30 Delinquenten durch den Fahrer des zivilen Video-Motorrads (ProViDa) gestoppt wurden. Sie alle fuhren entweder mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit oder hatten sich durch gefährliche Überholmanöver hervorgetan. Darunter befand sich auch ein 39-jähriger Bergheimer. Der Mann beschleunigte mit seiner Rennmaschine im Bereich der L 249 bei Wolfgarten auf 126 Stundenkilometer - bei erlaubten 70 km/h. Und das nur, um einen vor sich fahrenden Wagen zu überholen - im Überholverbot.
Nicht besser verhielt sich ein 21 Jahre alter Fahranfänger aus den Niederlanden. Seine Fahrkünste, die sich auf zu schnelles Fahren beschränkten, sollten von einem Parkplatz aus durch einen Kompagnon gefilmt werden. Allerdings wurde er zunächst unbemerkt von einer zweiten Kamera aufgenommen. Das ProViDa-Krads zeichnete seine Fahrt beweissicher auf. Auf der Strecke von der Abtei Mariawald bis zum Aussichtspunkt Henriettenhöhe war er mit 126 km/h unterwegs; erlaubt sind 50 km/h. Statt eines Film-preises erwartet ihn nun eine Führerscheinsperre in Deutschland. Auch eine empfindlich hohe Sicherheitsleistung zur Sicherung des Bußgeldverfahrens musste der Niederländer leisten.
Für besonders clever hielten sich möglicherweise zwei Motorradfahrer aus dem Kreisgebiet, als sie am Sonntagnachmittag eine Kontrollstelle der Polizei in Höhe der Abtei Mariawald passierten. Ordnungsgemäß rollten die Maschinen an der Geschwindigkeitsmessanlage vorbei - beschleunigten dann aber ihre Fahrt, als sie sich in Sicherheit wähnten. Doch weit gefehlt. Auch hier war es das zivile Krad der Polizei, das der Raserei der Hobbyrennfahrer ein Ende setzte. Erneut im Bereich der Henriettenhöhe konnte eine Spitzengeschwindigkeit von 137 km/h gemessen werden - bei noch immer erlaubten 50 Stundenkilometern. Erschwerend kam hinzu, dass der Fahrer bei seiner Tour mehrfach auf die Gegenfahrbahn geriet. Er sieht sich nun einem mehrmonatigen Fahrverbot sowie dem höchsten Bußgeldsatz gegenüber, den der Tatbestandskatalog festlegt: 1200 Euro Strafe erwarten den Raser!
Als "Beiwerk" erschienen dann im weiteren Tagesverlauf drei weitere Verkehrsteilnehmer: Ein 19 Jahre alter Euskirchener düste durch eine Messstelle, woraufhin er angehalten und kontrolliert wurde.
Hierbei stellte sich heraus, dass er gar keine Fahrerlaubnis für das von ihm geführte Motorrad besitzt. Statt der in seinem Führerschein ausgewiesenen 48 PS verfügte sein Gefährt mit 150 PS über mehr als das Dreifache. Ein 28-Jähriger, ebenfalls aus dem Kreis Euskirchen, wurde mit 99 km/h bei erlaubten 50 km/h gemessen und ein 43-jähriger Sportwagenfahrer aus Düren war es, der die "50er Zone" auf der Panoramastraße zwischen Vossenack und Schmidt mit 117 Stundenkilometern nahm.
Natürlich könnte man von einem "erfolgreichen" Einsatz der Polizei sprechen. Doch ein Erfolg wäre es vielmehr, wenn sich mehr Verkehrsteilnehmer an die geltenden Regeln und Gesetze halten würden. Denn nur so können die oft schweren Folgen von Verkehrsunfällen verhindert werden. Nur so werden die Straßen im Kreis Düren wirklich sicherer.