Düren: „Vorlesen schafft Nähe, und diese Zuwendung ist heute wichtiger denn je!“, sagte der langjährige Lesepate Ewald Klein in der Stadtbücherei Düren beim Netzwerk-Treffen einiger Lesepatinnen und -paten, bei dem sie Erfahrungen austauschten, sich über neue Medien auf dem Markt informierten und Bürgermeister Paul Larue ihre unterschiedlichen Ansätze und Vorleseorte vorstellten. Dabei wurde deutlich, wie vielseitig dieses 2006 gegründete Projekt ist, welch große Kreise es in der Stadt zieht und wie viel es bewirkt.

Das Projekt wird vom Spielpädagogischen Dienst der Stadt Düren und der Stadtbücherei gemeinsam organisiert und ist nur möglich, weil die 40 Lesepatinnen und –paten ehrenamtlich tätig sind. So verschieden sie auch sind, eines haben alle gemeinsam, wie Sabine Wagner vom Spielpädagogischen Dienst es formuliert: „Alle sind überzeugte Leserinnen und Leser.“ Sie wies darauf hin, dass die Patinnen und Paten keine ausgebildeten Pädagogen sein müssen, aber viel Sympathie für die Kinder mitbringen sollten. „Für den Rest bieten wir Fortbildungen an.“
Gelesen wird in Kitas und in Grundschulen vor 5. bis 8. Klassen, aber auch in Seniorenwohnheimen, auf dem Abenteuerspielplatz, in der Stadtbücherei oder hin und wieder bei besonderen Anlässen, zum Beispiel Museumsausstellungen.


Rita Olschewski, von Anfang an bei dem Projekt dabei,  wohnt neben der Kita der Lebenshilfe, liest dort jeden Mittwoch und freut sich darüber, wie toll sich ihr Einsatz dort nach anfänglichen Schwierigkeiten entwickelt hat. „Sieben bis acht Kinder sind jedes Mal da und hören gut zu.“
Auch Ewald Klein hat von Anfang an bei dem Projekt mitgemacht und liest seit 2006  regelmäßig montags in der OGS Peschschule, die von 140 Schülerinnen und Schülern aus 33 Nationen besucht wird. Er ist dort eine Art Ansprechpartner für sie geworden. „Wir lesen nicht nur vor, sondern bieten ein breites Spektrum, das für die Kinder wichtig ist.“, sagte er.


Zum Spektrum des Vorlese-Netzwerkes gehört auch das Hauptschulprojekt in der GHS Burgauer Allee unter anderem mit Dr. Siegfried Bushuven und Horst Roos innerhalb und außerhalb des Unterrichts vor Klassenverbänden und Kleingruppen, wobei großer Wert darauf gelegt wird, den richtigen Text zu finden, der altersgerecht ist und die jeweilige Sprachkompetenz berücksichtigt. Spaß machen soll das Zuhörern aber auch, weshalb Horst Roos die Schülerinnen und Schüler die Texte mit auswählen lässt: Fabeln, Horrorgeschichten und Balladen standen schon auf dem Programm. Um das Verständnis der Texte für alle leichter zu machen, werden dabei Wortlisten und Bildmaterial eingesetzt und so ein wichtiger Beitrag zur Sprachförderung geleistet.


Diesen Beitrag leisten alle Lesepatinnen und –paten, wofür sich Bürgermeister Paul Larue im Namen der Kinder der Stadt herzlich bedankte: „Sie wecken Freude an der Sprache und machen nicht selten Lust auf Mehr.“ Das konnte Lesepatin Christa Honermann beim Sommerleseclub in der Stadtbücherei feststellen, an dem auch Kinder mitmachten, die sonst nicht den Weg in die Stadtbücherei gefunden hätten.


Kuni Nellessen, Leiterin der Dürener Kinderbücherei, unterstrich, dass den Lesepatinnen und –paten im Netzwerk neben den Fortbildungen eine Plattform zum Austausch und zum Kennenlernen neuer kreativer Formen des Vorlesens geboten wird. Sie nannte ein paar sehr ermutigende Zahlen zur Entwicklung des Projektes: 2010 gab es 277 Vorleseveranstaltungen, die 3130 Kinder erreichten, 2014 waren es bereits 578 Veranstaltungen vor 9376 Zuhörerinnen und Zuhörern. Aufgrund der wachsenden Einsatzmöglichkeiten suchen Stadtbüchereileiterin Alexandra Oidtmann und Kuni Nellessen sowie Sabine Wagner vom Jugendamt der Stadt weitere Menschen mit Lust am Lesen und Zuneigung zu Kindern, die beim Vorleseprojekt mitmachen wollen. Interessierte können sich melden bei:
Melanie Joisten, Stadtbücherei Düren, Tel.: 02421  25-1397, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Sabine Wagner, Jugendamt, Spielpädagogischer Dienst, Tel.: 02421  9946985, E-Mail: spielpäDiese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

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