Düren: Die Leitungspartner, Betreiber der Dürener Strom-, Wasser- und Gasnetze, haben in den vergangenen Monaten die Schaltanlage im Umspannwerk Düren-Lendersdorf komplett erneuert. Die Ergebnisse sind eine wesentlich kompaktere Bauweise, nahezu Wartungsfreiheit und die Erfüllung höchster Sicherheitsstandards. Die Energiewende, verbunden mit einer immer dezentraleren Energieerzeugung, und neue Wege der Energieverteilung haben die Modernisierung notwendig gemacht. Bis Ende 2016 werden die Leitungspartner weitere Projekte ihrer Erneuerungsstrategie umsetzen und insgesamt rund 18 Millionen Euro in das Stromnetz der Stadt Düren investieren.
„Umspannwerke wie das in Düren-Lendersdorf sind zentrale Bausteine unserer Stromversorgung. Mit der Modernisierung der Schaltanlage haben wir die Station den zukünftigen Herausforderungen der Energiewirtschaft und der Energiewende angepasst. So gewährleisten wir auch in den kommenden Jahren eine sichere und zuverlässige Energieversorgung“, erklärt Leitungspartner-Geschäftsführer Cord Meyer. Innerhalb von sieben Monaten wurde der Umbau in Zusammenarbeit mit Westnetz durchgeführt: Die Hauptschaltanlage ist jetzt vollständig gekapselt, wodurch spannungsführende Teile wie Sammelschienen oder Schaltgeräte nicht mehr frei zugänglich sind. Dies erhöht die Betriebssicherheit und senkt die Ausfallwahrscheinlichkeit der Anlage. Das Innere der Einkapselung wurde mit einem Isoliergas gefüllt und ermöglicht so eine extrem kompakte und platzsparende Bauweise. Um den steigenden Anforderungen an eine Netzautomatisierung gerecht zu werden, ist die Hauptschaltung fast wartungsfrei und kann aus der Ferne gesteuert werden. Das Umspannwerk in Lendersdorf versorgt die Haushalte, Industrie- und Gewerbebetriebe in den Ortsteilen Lendersdorf, Rölsdorf, Berzbuir, Kufferath und Birgel sowie ein Krankenhaus mit Strom.
Energiewende bringt neue Herausforderungen für Energienetze
Eine wesentliche Herausforderung auf dem Weg des Stroms zu den Abnehmern ist die Transformation der hohen Spannung vom Kraftwerk in 230 Volt für Privathaushalte sowie 400 Volt für Industrie und Gewerbe. Dafür sind mehrere Zwischenschritte notwendig. Eine Transformation – von 110.000 auf 20.000 Volt – übernimmt dabei die Hauptschaltanlage Lendersdorf, bevor die Energie in den Ortsnetzstationen auf 230 beziehungsweise 400 Volt heruntergeregelt wird. Bislang hat die bestehende Anlage in Lendersdorf dies optimal erfüllt. „Die neuen Anforderungen im Zuge der lokalen Energiewende machten jedoch die Erneuerung notwendig: Die Energie kommt heute nicht mehr nur aus dem Kraftwerk, sondern wird auch vermehrt von den Verbrauchern selbst in das Netz eingespeist, zum Beispiel über Solaranlagen. Auch dafür müssen unsere Umspannwerke und insbesondere ihre Schaltanlagen gerüstet sein“, erklärt Cord Meyer.
18 Millionen Euro – Investition in die Zukunft
Im Zuge der lokalen Energiewende haben in den vergangenen Jahren die Netzexperten der Leitungspartner eine umfassende Erneuerungsstrategie entwickelt, um das Dürener Stromnetz den zukünftigen Herausforderungen anzupassen. Für die Umsetzung investiert das Tochterunternehmen der Stadtwerke Düren insgesamt rund 18 Millionen Euro.
Neben der Modernisierung der Hauptschaltanlage in Lendersdorf sind für die kommenden zwei Jahre weitere Projekte geplant: So werden die Leitungspartner bis Ende 2016 rund 150 Hauptschaltanlagen und Ortsnetzstationen überholen und rund 30 Kilometer Kabel verlegen.
„Die geringen Ausfallzeiten zeigen deutlich, dass unsere Netze in einem sehr guten Zustand sind“, erklärt Leitungspartner Geschäftsführer Cord Meyer. „Mit gerade einmal 3,5 Minuten im Jahr liegen wir weit unter dem bundesdeutschen Durchschnitt. Diese Qualität möchten wir auch weiterhin halten und nach Möglichkeit noch verbessern. Mit unserer Erneuerungsstrategie sind wird dafür auf dem richtigen Weg und auch für die lokale Energiewende optimal aufgestellt“, so Meyer weiter.