Düren: Schauspieler Serhat Çokgezen, in Deutschland bekannt geworden als Polizeimeister Tarik Coban in der ZDF-Serie „Hafenkante“ und auch in der Türkei als Schauspieler und Regisseur kein Unbekannter mehr, war zu Gast bei Dürens Bürgermeister Paul Larue. Der in Birkesdorf geborene und dort aufgewachsene Dürener erzählte von seinem Werdegang zum Schauspieler und seinen derzeitigen Plänen.

Bereits auf der Hauptschule Birkesdorf entdeckte Serhat Çokgezen, inspiriert von einem ganz besonderen Lehrer, seine Entertainer- und Schauspieler-Qualitäten. Da er aber auch sehr gern Fußball spielte, zuletzt beim Verein  „Sportfreunde 1919 Düren“, und ebenso gern seiner Mutter beim Kochen zusah, schwankte er in der Berufswahl zwischen Profi-Fußballer, Koch und Schauspieler. Der Schauspielwunsch überwog, so dass er diesen nicht ganz leichten Weg einschlug. Das bedeutete zunächst morgens Besuch der Kaufmännischen Schule in Düren, nachmittags private Schauspielschule in Köln, nebenbei jobben in der Gastronomie, bis er sich nach dem Schulabschluss ganz auf die Schauspielerausbildung konzentrieren konnte. „Das ging oft bis an die Grenzen!“ Doch das Glück stand ihm zur Seite: Er wurde bereits bei der Abschlussprüfung an der Schauspielschule vom Fleck weg für die Hauptrolle des Mogli im „Dschungelbuch“ am Theater Memmingen engagiert, über 170 Aufführungen mit deutschlandweiter Tournee inklusive. Es folgten weitere Theaterauftritte in Deutschland, dann eine aufregende Zeit in Istanbul, wo er die Film- und Kinoakademie vor und hinter der Kamera absolvierte und anschließend eigene Projekte umsetzte. „Mein Vater war bei allen Stücken dabei“, sagt Serhat Çokgezen stolz, denn seine Familie hat ihn zu allen Zeiten seines Werdegangs tatkräftig unterstützt. Oft reisten Vater und Mutter aus Düren nach Istanbul, um einen Auftritt oder eine Inszenierung ihres Sohnes zu erleben. „Mein Vater hat immer gesagt: ‚Mach das, was dir gefällt!‘ “
Im Moment nimmt sich Serhat Çokgezen eine mehrmonatige Auszeit von der Schauspielerei, um sein zweites berufliches Standbein, ein kürzlich in Köln eröffnetes Restaurant mit türkischen Spezialitäten, auf den Weg zu bringen und Zeit für sein erstes Kind zu haben, das bald auf die Welt kommt. Doch danach geht es weiter mit zehn neuen Folgen in Hamburg als Polizeimeister Tarik, eine Rolle, für die er aus 60 Schauspielern im Casting ausgewählt wurde und die er seit über vier Jahren ausfüllt. Aber auch im „Tatort“ aus Münster ist er inzwischen aufgetreten und hat eine Folge von „Mordkommission Istanbul“ abgedreht.

„Den Schauspielberuf könnte ich niemals aufgeben“, beteuert er. „Ich liebe meinen Job mehr als alles andere auf der Welt, weil ich mich glaubwürdig in Rollen hinein versetzen kann, weil ich Menschen zum Weinen und zum Lachen bringen kann!“