Vettweiß: Ja Liebe Leser des Dueren Magazins, heute ist der 24. Dezember. Auch bekannt als Heiligabend. Das Wetter ist heute eher unchristlich unterwegs. Starker Sturm und hier und da Regen bei „warmen“ 12 Grad, lassen nicht so wirklich das Weihnachtsfeeling aufkommen. Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es einmal war …
So ist das, wenn man älter wird, da ändert sich vieles, auch Weihnachten. Als Kinder sind wir schon Tage vor Weihnachten in freudiger Erwartung hochgradig Aufgeregt herumgehüpft – und unseren Eltern damit wahrscheinlich wahnsinnig auf die Nerven gegangen. Wir haben die Küche verwüstet, weil wir unbedingt mithelfen wollten beim Plätzchen backen. Das Mehl konnte man noch Tage später aus den Ritzen kratzen. Alle fünf Minuten zog jemand an den Feiertagen die Backröhre auf, um nachzusehen, was die Gans, Ente, Hase oder auch Kaninchen so macht. Und Höhepunkt waren die Christmette und das Geschenke auspacken.
Ja, liebe Leserinnen und Leser, das war früher Weihnachten, als wir noch Kinder waren. Heute ist Weihnachten meist nur noch Stress pur. Geschenke müssen noch schnell auf den letzten Drücker gekauft werden, viele Menschen müssen auch an den Feiertagen arbeiten. Ärzte, Krankenschwestern und Krankenpfleger, der Winterdienst, falls es denn schneien sollte, Verkaufspersonal, das selbst am Heiligen Abend noch freundlich ist, Busfahrer, Lokführer und Piloten, die die Menschen zu ihren Familien bringen – und viele andere, die heute aus beruflichen Gründen nicht bei ihren Lieben sein können. Immer mehr Menschen haben aber auch gar keine Familie, mit der sie feiern könnten. Sie sitzen in Krankenhäusern und Seniorenheimen, sie sitzen hinter den vielen Fenstern der immer mehr werdenden Single-Haushalten unserer Republik. Es sind Alleinerziehende, die zu Weihnachten wenigstens etwas Freude für die kleine Familie zaubern wollen. Und es sind all jene, die obdachlos sind, selbst Weihnachten auf der Straße verbringen müssen.
Vielleicht bekommt die alte Dame gegenüber im Haus heute keinen Besuch? Machen Sie ihr eine kleine Freude, bringen Sie ihr ein paar Plätzchen vorbei! Die Kinder im Asylbewerberheim freuen sich sicher über Spielzeug. Uns, denen es gut geht, tun ein paar Euro nicht weh, doch die Freude, die wir damit bei anderen erleben, ist unbezahlbar.
Ich wünsche Ihnen ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest – egal wo und wie sie feiern!
Herzlichst
Ihr Sascha Vetter
Bild: Erika Grazilis / pixelio.de