Kreis Düren: Nachdem in Litauen die Afrikanische Schweinepest jetzt erstmalig auch in der EU aufgetreten ist, bittet das Amt für Veterinärwesen und Verbraucherschutz des Kreises Düren rein vorsorglich insbesondere Landwirte, Tierärzte und Jäger um erhöhte Aufmerksamkeit.
Die hochgradig ansteckende Tierseuche stellt sowohl für Hausschweine als auch für Wildschweine eine ernstzunehmende Gefahr dar. Für Menschen ist das Virus dagegen vollkommen ungefährlich, denn sie können nicht infiziert werden. Auch der Verzehr von Schweinefleisch ist weiterhin vollkommen ungefährlich.
Schweinehalter, die ihrer grundsätzlichen Meldeverpflichtung beim Veterinäramt noch nicht nachgekommen sind, werden aufgefordert, dies umgehend nachzuholen. Alle dem Amt bekannten Schweinehalter wurden bereits schriftlich über die aktuelle Situation informiert.
Die Afrikanische Schweinepest ist von den Symptomen her von der Europäischen Schweinepest nur sehr schwer zu unterscheiden, allerdings ist sie meistens wesentlich aggressiver und verläuft sehr häufig tödlich. Da es weder Behandlungsmöglichkeiten noch Impfstoffe gibt, wäre bei einer Ausbreitung der Seuche mit massiven wirtschaftlichen Schäden zu rechnen. Dr. Mounira Bishara-Rizk, leitende Kreisveterinärdirektorin, bittet insbesondere Tierärzte und Jäger um erhöhte Aufmerksamkeit und Abklärung der Ursachen bei auffälligen Bestandsproblemen oder vermehrten Funden toter Wildschweine.
Sehr wichtig ist aber auch der Anteil, den jeder einzelne aus der Bevölkerung leisten kann. Denn insbesondere die mögliche Verbreitung der Afrikanischen Schweinepest über kontaminierte, vom Tier stammende Lebensmittel aus Osteuropa birgt ein sehr großes Risiko. Auf die Gefahr von zum Beispiel an Autobahnraststätten entsorgten Lebensmittelresten in Mülleimern, auf die Wildschweine nachts Zugriff haben könnten, wird an dieser Stelle explizit hingewiesen. Insbesondere die Verfütterung von tierischen Speiseabfällen an Hausschweine (das gilt auch für jede Art von "Hobbyschwein") ist aus diesen Gründen strengstens untersagt.
Das Veterinäramt dankt allen Beteiligten für ihre Mithilfe. Nur ein frühzeitiges Erkennen und eine entsprechende Vorsorge kann verhindern, dass die Seuche auch nach Deutschland kommt und sich hier ausbreitet.