Düren: Ein großartiger Klangkörper, tonale Perfektion, eine fantastische Stimme und ganz viel Gefühl: Das sind die Zutaten, aus denen die Bigband der Bundeswehr für rund 1700 Musikfans in der Arena Kreis Düren ein musikalisches Festmahl kredenzte.

Das Orchester zeigte in seinem zweistündigen Programm die ganze Bandbreite seines Schaffens – von der leicht bekömmlichen Unterhaltungsmusik eines Bert Kaempfert bis zur schweißtreibenden Funknummer samt exzessivem Schlagzeugsolo. Ein begeistert applaudierendes Publikum war der verdiente Lohn für Bandleader Christian Weiper und seine Musiker, von denen sich jeder einzelne als wahrer Meister seines Instruments präsentierte.

„Eben noch bei Olympia in Sotchi und bald dort, wo Deutschland im Sommer Fußball-Weltmeister wird“: Landrat Wolfgang Spelthahn begrüßte die in Euskirchen stationierte Bigband der Bundeswehr zum Heimspiel zwischen zwei großen Auslandsreisen und dankte dafür, dass sich der musikalische Botschafter Deutschlands seit seiner Gründung 1971 immer wieder in den Dienst der guten Sache stellt. In Düren spielte die Bigband zum wiederholten Mal zugunsten des Fördervereins „Carpe Diem“, der den onkologischen Stationen des Krankenhauses Düren Anschaffungen ermöglicht, die in einem normalen Krankenhausbudget nicht vorgesehen sind. Nach Abzug der Kosten dürfte das vom Krankenhaus und der Stadt Düren veranstaltete Konzert wieder eine fünfstellige Summe für „Carpe Diem“ eingespielt haben.

Doch nicht nur auf das soziale Engagement der Bigband ist Verlass, sondern auch auf eine musikalische Qualität erster Güte. Dem Swing-Klassiker „Sing, Sang, Sung“ ließen die Musiker ein Medley des großen deutschen Orchesterleiters Bert Kaempfert folgen. Melodien mit hohem Wiedererkennungswert, nicht nur für die etwas älteren Semester im Saal. Bert Kaempfert und seinem Wohlfühlsound schloss sich das Quincy-Jones-Meisterwerk „Soul-Bossa“ an. Und dann wurde es Zeit für den ersten Auftritt von Bwalya. Die in Sambia geborene Sängerin der Bundeswehr-Bigband, die seit 1990 in Deutschland lebt, ist die perfekte stimmliche Ergänzung zum Sound der Bigband. Ob Volumen und Kraft gefragt sind oder Seele und  Gefühl – Bwalya trifft den richtigen Ton und begeisterte diesmal unter anderem mit einem Medley der britischen Pop-Band Simply Red. Von der Insel ging´s über den großen Teich in die „Straßen von San Francisco“: Die Titelmelodie des Serienklassikers machte die Bigband zu einem musikalischen Parforceritt inklusive beeindruckendem Schlagzeugsolo. Selten haben sich Musiker wohl eine Pause mehr verdient als Drummer Thomas Lieven an dieser Stelle des Programms.

Nach der Pause durfte er es dann etwas ruhiger angehen: Mit Glenn Millers legendären Melodien trafen die Musiker genau den Nerv des Publikums. „In The Mood“ im originalen Bigband-Sound ist halt immer wieder ein Erlebnis! Bei den sicherlich etwas sperrigeren Kompositionen eines Chuck Mangione demonstrierte die Band dann eindrucksvoll, dass sie nicht nur „Easy Listening“ kann, sondern auch anspruchsvollere Jazzvarianten perfekt beherrscht. John Miles „Music“ hatte das Orchester als stimmungsvolles Schlusslied vorgesehen, doch nach den Dankesworten von Bürgermeister Paul Larue forderte das Publikum mehr. Ein Wunsch, den das bestens aufgelegte Ensemble um Christian Weiper natürlich erfüllte. „Das ist eine tolle Halle und Sie sind ein großartiges Publikum“, gab der Bandleader den Dank des Publikums zurück und kündigte an, sehr gerne bald wieder nach Düren zu kommen.

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