Nicht nur Kindern, sondern auch Erwachsenen fällt es oft schwer, sich zu konzentrieren. Dies kann sich bemerkbar machen, indem man für einfache Aufgaben wesentlich länger braucht als andere Menschen. Ein weiteres Anzeichen ist, dass man bei einem Gespräch einfach vergisst, was der Gesprächspartner gerade gesagt hat. Manche merken auch, dass sie beim Lesen eines Buches ganze Inhalte nicht richtig aufgenommen haben und immer wieder zurückblättern müssen. Diese Konzentrationsschwächen können verschiedene Ursachen haben. Lassen sich Erkrankungen ausschließen, die mit solchen Symptomen in Verbindung gebracht werden, sollte man sich die folgenden Tipps zu Herzen nehmen.

Struktur und Organisation

In unserer Leistungsgesellschaft wird das Multitasking stets als positive Fähigkeit dargestellt und mit beruflichem Erfolg gleichgesetzt. Studien belegen jedoch, dass das Erledigen mehrerer Aufgaben gleichzeitig alles andere als produktiv ist. Tatsächlich verlieren Menschen bei dieser Art zu arbeiten ihren Fokus, sind mehr gestresst und brauchen insgesamt länger. Dies hängt damit zusammen, dass bei Stress mehr vom Hormon Cortisol ausgeschüttet wird, das das menschliche Erinnerungsvermögen schwächt. Konzentrationsfördernd hingegen sind klare Strukturen und Abläufe. Es ist also besser, sich eine Aufgabe nach der anderen vorzunehmen und für diese genaue Zeitfenster festzulegen. Eine aufgeräumte und neutrale Umgebung sorgt ebenfalls für ein gesteigertes Konzentrationsvermögen.

Die richtigen Nährstoffe

Eine geschwächte Konzentration kann auch mit einer Mangel- oder Fehlernährung zu tun haben. Nur mit einer ausgewogenen Ernährungsweise, die ausreichend Vitamine, Spurenelemente, Fett und Eiweiß enthält, kann das menschliche Gehirn auch Großes leisten. Einen besonders hohen Stellenwert in der "Brainfood-Pyramide" haben zum Beispiel B-Vitamine, die in Nüssen, Hülsenfrüchten und Fisch zu finden sind. Wichtig für die Gedächtnisbildung sind auch die sogenannten essentiellen Aminosäuren, die nur durch eine proteinreiche Kost aufgenommen werden können. Zu vermeiden sind Nahrungsmittel, die den Blutzuckerspiegel in die Höhe treiben und schnell wieder abstürzen lassen. Darunter fallen zum Beispiel Süßigkeiten mit viel Einfachzucker.

Regelmäßige Pausen

Bei stundenlanger Arbeit ohne Pausen ist es gar nicht verwunderlich, wenn die Konzentration sinkt und die Fehlerquote steigt. Studien belegen, dass sich die menschliche Leistungsfähigkeit in einem 90-Minuten-Rhythmus bewegt und das Gehirn regelmäßige Pausen braucht, um sich zu erholen. Die meisten Menschen sollten nach 80 bis 90 Minuten eine 20-minütige Pause machen, damit sie nicht unkonzentriert weiterarbeiten. Noch besser sind Mikropausen - das heißt fünf Minuten pro Stunde, in denen man Entspannungsübungen machen kann. Dass Pausen gut sind, weiß auch der Gesetzgeber: In Arbeitsgesetzen oder Tarifverträgen ist genau festgehalten, wie viel Pausenzeit den Mitarbeitern pro Arbeitstag zusteht. Diese Rechte sollte man unbedingt in Anspruch nehmen.

Bewegung und frische Luft

Konzentrationsstörungen können auch aufgrund von Bewegungsmangel auftreten. Zahlreiche Studien belegen, dass regelmäßiger Sport die Gehirnaktivität auf positive Weise verändert. Während der körperlichen Anstrengung wird nämlich der motorische Kortex aktiviert und der präfrontale Kortex heruntergefahren. Letzterer ist für das logische Denken und Planen verantwortlich. Wird der Körper nun motorisch herausgefordert, kann sich das Denkzentrum erholen und neue Energie tanken. Aus diesem Grund ist die Bewegungstherapie auch ein gutes Behandlungsmittel bei Demenzerkrankungen. Bewegt man sich an der frischen Luft, hat dies gleich einen zusätzlichen positiven Effekt, da die Leistung des menschlichen Gehirns mit mehr Sauerstoff ansteigt.

Ausreichend Schlaf

Einer der häufigsten Gründe für einen Mangel an Konzentration sind schlechter oder zu wenig Schlaf. Um sich tagsüber voll konzentrieren zu können, braucht das menschliche Gehirn eine Ruhephase von etwa sieben bis acht Stunden. In dieser Zeit regeneriert sich der Körper und das Gehirn kann die Informationen des Tages verarbeiten. Dabei sind die Tiefschlafphasen mit langsamen Hirnströmen besonders wichtig: Forscher stellten zum Beispiel fest, dass das Erinnerungsvermögen besser funktioniert, wenn ausgeprägte Tiefschlafphasen vor dem Aufwachen abgeschlossen werden können. Zu wenig Schlaf wirkt sich auch negativ auf das Gefühlzentrum aus, was das Konzentrationsvermögen tagsüber deutlich schwächt.

Verwendete Quellen:
https://www.apotheken-umschau.de/laborwerte/cortisol
https://www.netdoktor.de/symptome/konzentrationsschwaeche/
https://www.zeit.de/karriere/beruf/2012-08/multitasking-gehirnleistung https://www.zentrum-der-gesundheit.de/konzentration-ia.html https://www.tk.de/techniker/magazin/life-balance/balance-im-job/im-job-pausen-foerdern-leistung-2007200 https://www.zeit.de/zeit-wissen/2014/02/sport-bewegung-gesundheit-therapie/seite-3
https://www.brain-effect.com/magazin/wie-sich-schlafmangel-auf-unser-gehirn-auswirkt

Bildquelle: https://pixabay.com/

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