Köln: Die Bezirksregierung Köln hat seit Sonntag die Strukturen ihres Krisenstabes aktiviert, um kurzfristig weitere Unterkünfte für die in Nordrhein-Westfalen Zuflucht suchenden Menschen zu schaffen. Über 18.000 Menschen werden in dieser Woche in Nordrhein-Westfalen erwartet. „Wir tun alles, um die Menschen gut und sicher unterbringen zu können. Das geht nur gemeinsam mit den Kreisen und Kommunen. Humanitäre Lösungen müssen sofort umsetzbar sein. Alle tragen jetzt Verantwortung, wir brauchen jede helfende Hand“, betont Regierungspräsidentin Gisela Walsken.
Der Krisenstab der Bezirksregierung Köln hat umgehend die Kreise Heinsberg, Düren und Euskirchen, den Rhein-Sieg-Kreis und die Stadt Aachen aufgefordert, ebenfalls ihre Krisenstäbe zu aktivieren und kurzfristig Unterkünfte für jeweils bis zu 500 Menschen bereitzustellen. Die von den Kommunen in Amtshilfe für das Land NRW errichteten Notunterkünfte werden mindestens für weitere sechs Monate benötigt. „Ganze Völker sind auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Gewalt. Es ist nicht absehbar, wie viele Menschen in den nächsten Wochen und Monaten zu uns kommen werden. Deshalb ist ausdrücklich auch die Unterstützung von Gemeinden gefragt, die unterhalb der 40.000 Einwohnergrenze liegen“, unterstreicht die Regierungspräsidentin. „Unsere Hilfe kann aber nicht die dringend notwendigen Entscheidungen auf Bundesebene und in Europa ersetzen.“
Der Rhein-Sieg-Kreis richtet heute eine Notunterkunft in einer Turnhalle in Troisdorf mit insgesamt 300 Plätzen ein. Morgen können zusätzlich 200 Menschen im Rhein-Sieg-Kreis untergebracht werden. Dann stellt auch die Stadt Niederkassel 120 Plätze zur Verfügung. In der Körner-Kaserne in Aachen werden heute 200 Plätze bereitgestellt. Im Kreis Euskirchen werden derzeit noch verschiedene Möglichkeiten geprüft.
In 128 Notunterkünften, 21 zentralen Unterbringungseinrichtungen und fünf Erstaufnahmeeinrichtungen kann das Land NRW derzeit rund 39.000 Menschen unterbringen. Im Regierungsbezirk Köln gibt es vier Notunterkünfte in Köln-Chorweiler, Simmerath-Einruhr, Linnich, Schleiden-Gemünd und eine geplante Unterkunft in Monschau. Dazu kommen 28 temporäre Notunterkünfte in Aachen, Köln, Leverkusen, Alsdorf, Eschweiler, Herzogenrath, Stolberg, Düren, Erkelenz, Heinsberg, Bedburg, Bergheim, Brühl, Erftstadt, Frechen, Hürth, Kerpen-Sindorf, Pulheim-Brauweiler, Wesseling, Bornheim, Hennef, Königswinter, Siegburg, Troisdorf-Sieglar, Bergisch-Gladbach und Gummersbach. Zentrale Unterbringungseinrichtungen sind in Bonn-Bad Godesberg, Bonn (Ermekeil-Kaserne), Wegberg, Sankt Augustin und Kerpen geplant oder in Betrieb. Geplant sind weitere Unterkünfte in Leverkusen, im Kreis Düren und in Euskirchen. Insgesamt werden im Regierungsbezirk Köln damit rund 9.700 Plätze zur Verfügung stehen.