Wirtschaftsministerin Mona Neubaur hat heute in der Gemeinde Möhnesee im Kreis Soest den bundesweit ersten durch die Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft des Bundes geförderten Mobilfunkmast eingeweiht. Damit schließt der Funkmastbetreiber Vantage Towers aus Düsseldorf eine große Versorgungslücke im Arnsberger Wald. Auch landesweit kommt der Mobilfunkausbau in Nordrhein-Westfalen voran – insbesondere bei der Versorgung mit 5G. Das geht aus aktuellen Versorgungsdaten hervor, die das Wirtschaftsministerium nun erstmals nach Netzbetreibern aufgeschlüsselt auch für die Kreise und kreisfreien Städte veröffentlicht.
Ministerin Neubaur: „Der Mobilfunkausbau in Nordrhein-Westfalen schreitet weiter voran. Mit der Errichtung des bundesweit ersten geförderten Mobilfunkmastes der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft am Möhnesee schließen wir eines der größten Funklöcher in unserem Land und können so den Mobilfunkempfang in der Region spürbar verbessern. Das ist eine gute Nachricht für die Menschen und Unternehmen in Südwestfalen. Schritt für Schritt kommen wir so unserem Ziel einer flächendeckenden Mobilfunkversorgung ein großes Stück näher.“
Nach aktuellen Angaben der Bundesnetzagentur beträgt die 4G-Flächenversorgung durch mindestens einen Mobilfunknetzbetreiber in Nordrhein-Westfalen rund 98,1 Prozent. Bei der 5G-Flächenversorgung ist eine hohe eigenwirtschaftliche Investitionsdynamik zu beobachten: In den vergangenen zwei Jahren ist die 5G-Versorgung um rund 23,6 Prozentpunkte verbessert worden, aktuell sind etwa 92,1 Prozent der Fläche durch mindestens einen Netzbetreiber versorgt. Mit Mobilfunknetzbetreibern, Funkturmgesellschaften, kommunalen Spitzenverbänden ist in der Task Force Mobilfunk NRW vereinbart, die noch verbliebenen Lücken in der 4G-Versorgung in Nordrhein-Westfalen bis Ende 2024 zu schließen und eine möglichst flächendeckende 5G-Versorgung bis Ende 2030 zu erreichen.
Neubaur: „Nordrhein-Westfalen bietet die besten Rahmenbedingungen für einen schnellen Mobilfunkausbau: Die vom Land geförderten Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren beschleunigen den Ausbau vor Ort ganz konkret. Zudem können ab 2024 nahezu alle neuen Mobilfunkmasten in Nordrhein-Westfalen ohne Baugenehmigung errichtet werden. Damit ist NRW Vorreiter in Deutschland. Die Mobilfunknetzbetreiber sind nun in der Verantwortung, die verbleibenden weißen und grauen Flecken zügig zu schließen. Denn jedes Funkloch ist eines zu viel.“
Gegenwärtig sind noch 13 Prozent der Landesfläche (rund 4520 Quadratkilometer) sogenannte „graue Flecken“. Das sind Flächen, die von mindestens einem, aber nicht allen Netzbetreibern mit 4G oder 5G versorgt werden. Rund 1,7 Prozent (rund 570 Quadratkilometer) der Landesfläche sind als „weiße Flecken“ bislang weder mit 4G noch mit 5G versorgt. Der Anteil der grauen Flecken wurde in den vergangenen zwei Jahren um etwa 2,5 Prozentpunkte reduziert, der Anteil der weißen Flecken haben die Mobilfunknetzbetreiber im gleichen Zeitraum um knapp 0,4 Prozentpunkte verringert. In den einzelnen Mobilfunknetzen sind auf Landesebene zwischen fast fünf Prozent und nahezu zehn Prozent der Landesfläche in der 4G-Versorgung weiße Flecken.
Aktuelle Daten der Bundesnetzagentur zeigen erstmals die Mobilfunkversorgung in Nordrhein-Westfalen auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte. Dabei wird deutlich, dass die Verbesserung der Netzabdeckung und -qualität vor allem in ländlichen Regionen eine Herausforderung bleibt:
- Die netzbetreiberspezifische Auswertung der Mobilfunkversorgung auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte in Nordrhein-Westfalen zeigt, dass etwa die Spanne der 4G-Versorgung stark variiert (Deutsche Telekom 84,6-99,9%; Telefónica 68,8-100%; Vodafone 72,4-100%).
- Während zum Beispiel für den Rhein-Kreis-Neuss gemessen an der Gesamtfläche ein Anteil von rund 3,4 Prozent als graue Flecken und ein Anteil von 0,01 Prozent an weißen Flecken ausgewiesen wird, sind im Kreis Siegen-Wittgenstein ein Anteil von etwa 35,3 Prozent an der Fläche des Kreises graue Flecken und ein Anteil von 7,8 Prozent weiße Flecken.
- Insgesamt zeigt sich, dass in ländlich geprägten Regionen in Nordrhein-Westfalen wie Südwestfalen oder der Eifel besonders signifikante Versorgungslücken auf Ebene der Kreise bestehen, die sich zudem je nach Mobilfunknetz unterscheiden.
Nordrhein-Westfalen treibt den flächendeckenden Ausbau der Mobilfunkversorgung entschlossen voran, um überall möglichst unterbrechungsfreie Datenverbindungen und Sprachtelefonie zu ermöglichen und damit einen wichtigen Beitrag für gleichwertige Lebensverhältnisse in allen Regionen des Landes zu leisten. Dazu gehört die Förderung von derzeit rund 40 Mobilfunkkoordinatorinnen und -koordinatoren auf Ebene der Kreise und kreisfreien Städte zur Unterstützung des Mobilfunkausbaus vor Ort mit rund neun Millionen Euro aus Landesmitteln. Mit der Task Force Mobilfunk NRW wurde zudem eine gemeinschaftliche Plattform eingerichtet, die von den Mobilfunknetzbetreibern, Funkturmgesellschaften/Tower Companies, kommunalen Spitzenverbänden und den beteiligten Ressorts der Landesregierung getragen wird.
Detaillierte Daten zur Mobilfunkversorgung finden Sie hier.