Düsseldorf (pm/imnrw) Die NRW-Polizei bekämpft konsequent die Computer- und Internetkriminalität. "Cyber-Crime ist eine wachsende Gefahr für die Gesellschaft.
Deshalb setzen wir hier einen strategischen Schwerpunkt. Im Cybercrime-Kompetenzzentrum des Landeskriminalamtes wird mit rund 100 spezialisierten Polizeibeamten, Wissenschaftlern und Technikern das Expertenwissen gebündelt", sagte NRW-Innenminister Ralf Jäger heute (11.11.) in Düsseldorf bei der Verabschiedung des bisherigen Direktors des Landeskriminalamtes Wolfgang Gatzke und der Amtseinführung des Nachfolgers Uwe Jacob. "Dazu haben wir in allen 47 Kreispolizeibehörden spezielle Ermittlungsdienststellen eingerichtet und IT-Fachleute eingestellt. Darüber hinaus intensivieren wir die Aus- und Fortbildung aller Polizeibeamtinnen und -beamten zum Thema Cybercrime."
In den ersten zehn Monaten dieses Jahres gab es 23.104 Fälle von Computerkriminalität in NRW. Das sind 22 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (+ 4.273 Fälle). Insbesondere bei Straftaten der Datenveränderung und Computersabotage gab es einen deutlichen Anstieg um rund 60 Prozent auf nunmehr 5.963 Fälle. "Es gibt mittlerweile kaum noch eine Straftat, die ohne Nutzung moderner Informations- und Kommunikationstechnik begangen wird. Und wenn es nur das Mobiltelefon ist", erklärte der Innenminister. Das Cybercime-Kompetenzzentrum im LKA Düsseldorf hilft mit modernster Technik, Kriminelle aus der Anonymität des Internets zu bringen, die früher unentdeckt geblieben wären. Für Unternehmen und Behörden in NRW ist das Kompetenzzentrum zentrale Ansprechstelle. Knapp 500 Mal nutzten Unternehmen und Behörden bis Ende Oktober das Wissen der Cybercrime-Experten bei Hacking- oder DDOS-Attacken. Im Jahr zuvor waren es zum gleichen Zeitpunkt rund 200 Anfragen. Die Experten beraten kompetent im Schadensfall und bei einer vermuteten Straftat. Sie leiten erste Schritte ein, um weitere Schäden zu verhindern und Straftaten zu verfolgen.
"Mit dem erfahrene Kriminalisten Uwe Jacob ist ein Garant dafür gegeben, dass das LKA weiterhin bei der Kriminalitätsbekämpfung des sich rasant entwickelnden Cybercrime Schritt hält", hob Jäger hervor. Im LKA ist der 57-jährige Jacob kein Unbekannter. Er leitete dort bereits 2007 das Dezernat Kriminalitätsangelegenheiten und ab 2009 die Abteilung für Ermittlungsunterstützung. Seit 2010 ist Jacob im Innenministerium für Kriminalitätsbekämpfung und die strategische Ausrichtung der Kriminalpolizei zuständig. "Uwe Jacob besitzt herausragende kriminalpolizeiliche Kompetenz und praktische Erfahrungen aus vielen Bereichen der Polizei", charakterisierte Jäger den neuen LKA-Chef.
Jäger dankte dem scheidenden LKA-Direktor Wolfgang Gatzke für seine erfolgreiche Arbeit. "Wolfgang Gatzke ist ein souveräner und anerkannter Fachmann im In- und Ausland in allen Bereichen der Kriminalitätsbekämpfung, ein brillanter Analytiker und ein stets sachlich und fachlich argumentierender Gesprächspartner". Unter seiner Leitung hat sich auch das Kriminalwissenschaftliche und -technische Institut (KTI) des LKA auf neue Anforderungen ausgerichtet. So wurde der DNA-Untersuchungsbereich von 30 auf 70 Wissenschaftler und technische Assistenten ausgeweitet, um die ständig steigende Anzahl der DNA-Untersuchungsanträge qualifiziert zu bewältigen. Mit dem Cybercrime-Kompetenzzentrum setzte Gatzke einen deutlichen Schwerpunkt im Bereich Cybercrime. Diesem Vorbild folgten mittlerweile fast alle anderen Länder und das BKA. Uwe Jacob will an der erfolgreichen Arbeit von Wolfgang Gatzke anknüpfen. Jäger: "Mit ihm als neuen Chef macht das LKA einen weiteren Schritt in eine fortschrittliche Zukunft."