Zülpich: In Zülpich kam es am Samstagabend zu einem spektakulären Zwischenfall mit einem Heißluftballon, der bei der Landung in eine Starkstromleitung geriet. Glücklicherweise konnten die acht Insassen den Korb des Ballons unverletzt verlassen, bevor Teile der Ausrüstung in Flammen aufgingen.
Der Ablauf des Unfalls
Laut der Zülpicher Feuerwehr verfing sich die Ballonhülle bei der Landung in einer Stromleitung. Ein Funkenflug sowie ein Kurzschluss, der durch die Berührung der Stromkabel verursacht wurde, setzten den Korb und einige andere Teile des Ballons in Brand. Die Passagiere reagierten schnell und konnten den Korb rechtzeitig verlassen. Der Korb ging in Flammen auf, doch die Ballonhülle, die weiterhin an der Leitung hing, blieb dank ihres feuerfesten Materials unversehrt.
Feuerwehr reagiert schnell – Einsatzleiter rechnete mit dem Schlimmsten
Der Notruf ging um kurz vor 18 Uhr bei der Feuerwehr ein, woraufhin 60 Einsatzkräfte mit mehreren Löschfahrzeugen zur Unfallstelle auf einem Acker bei Zülpich ausrückten. Auch Rettungskräfte waren vor Ort. Angesichts der potenziellen Gefahren durch die Starkstromleitung bereitete sich die Feuerwehr auf ein größeres Unglück vor. „Wir sind zunächst vom Schlimmsten ausgegangen“, erklärte ein Sprecher der Feuerwehr.
Löscharbeiten verzögert – Stromabschaltung nötig
Da der Ballon in die Stromleitung verwickelt war, konnten die Feuerwehrkräfte vorerst nicht löschen. Es musste auf den Energieversorger Westnetz gewartet werden, um den Strom abzuschalten und das Risiko für die Einsatzkräfte zu minimieren. Ein Monteur kletterte dafür über einen benachbarten Strommast und klemmte die Leitung ab. Erst nach der erfolgreichen Stromabschaltung konnten die Flammen endgültig gelöscht werden.
Stromausfall in der Umgebung
Die betroffene Stromleitung war keine Hochspannungsleitung, sondern eine Niederspannungsleitung, die Haushalte mit 400 Volt versorgt. Solange der Heißluftballon noch auf der Leitung hängt, bleibt der Strom für die umliegenden Haushalte jedoch abgeschaltet. Der Netzbetreiber Westnetz bestätigte, dass derzeit fünf Haushalte sowie die nahegelegene Burg Irnich im Osten von Schwerfen ohne Strom sind.
Ursachenforschung und weitere Schritte
Wie es genau zu dem Vorfall kam, ist noch unklar. Das Luftfahrtbundesamt in Bonn hat die Ermittlungen aufgenommen und wird untersuchen, ob bei der Landung des Ballons Sicherheitsvorschriften verletzt wurden. Auch technische Mängel oder Witterungseinflüsse könnten eine Rolle gespielt haben. Die Ergebnisse der Untersuchung werden weitere Aufschlüsse darüber geben, wie es zu dieser brenzligen Situation kommen konnte.
Fazit: Gefährliche Landung, glimpflicher Ausgang
Dieser Vorfall verdeutlicht die Gefahren, die bei der Landung eines Heißluftballons in der Nähe von Stromleitungen auftreten können. Dank des besonnenen Handelns der Passagiere und des schnellen Eingreifens der Rettungskräfte konnte eine Katastrophe verhindert werden. Dennoch zeigt der Fall, dass in derartigen Situationen äußerste Vorsicht geboten ist, um potenziell tödliche Stromunfälle zu vermeiden.