Foto: Schulleiter Andreas Reker ist stolz auf die eifrigen Tänzerinnen und Tänzer an der Grundschule St. Joachim

Düren: Eine Lehrerin, die vor Begeisterung regelrecht sprüht, ein Schulleiter, der stolz auf die Arbeit an seiner Schule ist und ein Kollegium, das gemeinsam das Projekt unterstützt, weil es darin große Chancen für die Schülerinnen und Schüler sieht: Zum zweiten Mal ist die KGS St. Joachim beim Community-Dance-Projekt tanzwärts dabei.

180 Kinder aus mehr als 20 Nationen besuchen die Katholische Grundschule St. Joachim im Dürener Norden, ca. 75 Prozent haben einen Migrationshintergrund und rund 25 Prozent davon wiederum kommen ohne jegliche Deutschkenntnisse. Ein Alltag, der dem Kollegium, bestehend aus 10 Lehrerinnen und Lehrern plus Schulleiter einiges abverlangt. Manche Kinder müssen überhaupt erst einmal lernen, dass man sich mit einem Stuhl an einen Tisch setzt. Alphabetisierung ist hier eine Aufgabe, keine gegebene Voraussetzung. Zeit für Projektarbeit bleibt da kaum. Leistung, so sieht es das deutsche Schulsystem nun einmal vor, steht im Vordergrund. „Wir sind auf den Lehrplan fixiert“, sagt Lehrerin Elisabeth Schneider, die das Tanzprojekt schon im letzten Jahr initiierte. Umso schöner findet sie es, dass es bei tanzwärts vor allem darum geht, individuelle Fähigkeiten zu fördern. Frei nach dem Motto „Jeder ist ein Tänzer“ können hier die 9- und 10-Jährigen zeigen, was in ihnen steckt, auch wenn es vielleicht in Deutsch und Mathe nicht so klappt. Bei tanzwärts habe jedes Kind die Möglichkeit, sich neu zu entdecken, stimmt auch Schulleiter Andreas Reker zu. „Jeder kann irgendwas!“


Die Teilnahme an tanzwärts ist freiwillig; die Kinder der 3. und 4. Klassen konnten selbst entscheiden, ob sie teilnehmen möchten. Allerdings galt es, auch die Eltern ins Boot zu holen, denn einmal dabei, ist die Probenphase durchaus anstrengend. 6 Wochen wurde jeden Tag nach der Schule trainiert. Fehlen galt nicht, denn in der Choreografie, die die Gruppe mit den beiden Choreografen Ronja Nadler und Dirk Kazmierczak erarbeitet hat, hat jeder seinen Platz und seine Rolle. „Das mussten auch die Eltern erst einmal verstehen und akzeptieren“, sagt Elisabeth Schneider. Der Info-Abend zu Beginn war da nur der Anfang. Zahlreiche Gespräche und Telefonate folgten – immer dann, wenn Kindern oder Eltern der Verzicht auf Hobbys und Freizeit doch zu lang und anstrengend erschien. Am Ende haben aber fast alle durchgehalten. Ein Punkt, den Andreas Reker besonders wichtig findet. Im Projekt lernen die Kinder, auf ein klares Ziel, nämlich die Aufführung im Haus der Stadt, hinzuarbeiten. „Und auch wenn das anstrengend ist, es bringt ihnen Motivation und Spaß!“ Für viele Kinder ein Lerneffekt fürs Leben:  dass sich Anstrengung lohnt, dass man in der Gruppe weiterkommt, dass man für das Geleistete Anerkennung und Applaus bekommt.

Aber nicht nur die Eltern, auch das Kollegium der Schule, muss mitziehen. „Die Kollegen haben ihr Lehrprogramm auf die besondere Situation eingestellt“, erklärt Elisabeth Schneider. So gab es in der Zeit des Trainings weniger Hausarbeiten und auch die Betreuung der Tanzkinder zwischen Schulschluss und Proben haben die Kolleginnen und Kollegen freiwillig reihum übernommen.

Es sind eben alle davon überzeugt, dass das Projekt nachhaltig wirkt und ja, auch beim nächsten Projekt wäre die KGS St. Joachim wieder dabei! „Dass wir als Team das zum zweiten Mal machen und dass fast alle Kinder bis zum Ende dabei bleiben, das macht mich ein bisschen stolz“, sagt Andreas Reker zum Abschluss. Und da ist es auch nur selbstverständlich, dass das Kollegium geschlossen zur Premiere am 2. Juni kommen wird, um die Tänzerinnen und Tänzer zu feiern. Ganz sicher auch eine Erfahrung, die so manches Kind zum ersten Mal machen wird. Und sicherlich eine nachhaltige!

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