Düren: Am Dienstagmorgen fand der Spatenstich für die neue B56n an der Sievernichstraße in Düren statt.Mit dem jetzigen Baubeginn der rund 6,6 Kilometer langen und 33,4 Millionen Euro teure Umgehungsstraße endet eine regelrechte Odyssee.
Bereits seit Ende der 70iger-Jahre kämpft eine Bürgerinitiative für den Bau der Umgehungsstraße. Gerade noch rechtzeitig hatte eine Erbengemeinschaft die Klage gegen die Straße vor dem Oberverwaltungsgericht Münster zurückgezogen.
Da das Bundesverkehrsministerium künftig wesentlich weniger Geld in den Straßenneubau investieren will, als in die Sanierung bestehender Verkehrswege. Wäre ein Neubau in den nächsten Jahren gescheitert. Auch positiv zu erwähnen ist, dass letztlich alle Parteien, die Bürger und auch Umweltverbände an einem Strang gezogen und das Projekt unterstützt haben.
Der Dürener Bürgermeister Paul Larue (CDU), sieht die die neue Straße als ein Gewinn für die Stadt. Denn aktuell gehen drei viel befahrene Bundesstraßen mitten durch das Dürener Stadtzentrum. Die Teilung durch die B56 sei die schlimmste. Denn die vierspurige Straße sei vor allem für Schulkinder und alte Menschen ein Hindernis und nur schwer zu überqueren. Auch sei sie eine erheblich Lärm- und Staubbelastung für tausende Anwohner. Schon jetzt gebe es Pläne für den Rückbau der Straße, wenn die Umgehung in etwa vier Jahren fertig sei, so Larue.
Noch aber rollen bis zu 20.000 Fahrzeuge täglich mitten durch Düren. Sehr viele Fahrzeuge sind hierbei dem Schwerlastverkehr zu zuordnen. Diese Pendeln zwischen der Autobahn 4 und dem Gewerbegebiet am südlichen Stadtrand. Bereits vor vier Jahren sollte die neue Umgehung kommen. Der Bund hatte dafür Geld bereitgestellt, die Pläne lagen fertig in der Schublade. Doch ein Landwirt machte allen Straßen-Befürwortern einen Strich durch die Rechnung und zog vors Oberverwaltungsgericht in Münster. Alle Bemühungen von Abgeordneten aus Bundes- und Landtag blieben erfolglos. Auch der Dürener Bürgermeister konnte den Kläger nicht überzeugen. Schließlich ließ das Gericht die Klage zu mit der weitreichenden Folge, dass vor einem Urteil nicht gebaut werden durfte. So vergingen fast zwei Jahre, ohne dass es zur Hauptverhandlung kam.
Im Sommer 2013 verstarb der Kläger. Seine Erben hielten die Klage zunächst aufrecht. Im November zogen sie diese dann ohne Angaben von Gründen zurück. Von da an. Ging es dann recht schnell. Der Landesbetrieb Straßen NRW als Bauträger konnte sofort die ersten Bauaufträge ausschreiben. Im Jahr 2017, soll sie dann fertig gestellt sein. Die hohen Baukosten von rund 33 Millionen Euro erklären sich auch dadurch, das unter anderem zwei Brücken über die Bahnstrecke Aachen-Köln und die A4 neu gebaut werden müssen.